sträuben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃtʁɔɪ̯bn̩]

Silbentrennung

sträuben

Definition bzw. Bedeutung

  • (Haare) sich aufrecht stellen

  • sich (merklich, aber nicht allzu stark) gegen etwas wehren, das man nicht will

Konjugation

  • Präsens: sträube, du sträubst, er/sie/es sträubt
  • Präteritum: ich sträub­te
  • Konjunktiv II: ich sträub­te
  • Imperativ: sträub/​sträube! (Einzahl), sträubt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­sträubt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für sträu­ben (Synonyme)

(den) Aufstand proben (geh., fig.)
(sich) erheben gegen
aufbegehren:
sich gegen etwas zur Wehr setzen, sich widersetzen
(sich) auflehnen:
(die Arme) auf etwas stützen
gegen etwas oder jemanden Widerstand leisten
aufmucken (ugs.):
sich widersetzen (häufig erfolglos)
frondieren (geh., veraltet)
meutern (fig.):
sein Missfallen zum Ausdruck bringen
sich gegen die Schiffsleitung (oder gegebenenfalls andere Vorgesetzte) auflehnen
opponieren:
einen gegensätzlichen Standpunkt einnehmen
protestieren:
sich entschieden gegen etwas wenden
rebellieren:
sich kämpferisch gegen Bestehendes auflehnen
revoltieren:
einen Aufstand machen; sich an einer Revolte beteiligen; gegen jemanden/etwas aufbegehren, sich auflehnen
(sich) widersetzen:
einer Verhaltensaufforderung oder Regel nicht folgen, diese zurückweisen oder missachten
(etwas) nicht auf sich sitzen lassen (ugs.)
(jemandem / einer Sache) die Stirn bieten
(sich) (etwas) nicht gefallen lassen (ugs.)
(sich) auf die Hinterbeine stellen (ugs., fig.)
(sich) nichts gefallen lassen (ugs., Hauptform)
(sich) seiner Haut wehren (ugs., auch figurativ)
(sich) zur Wehr setzen (auch figurativ)
(sich jemandes / einer Sache) erwehren (geh.):
es verhindern/unterdrücken, einem Impuls zu folgen
sich gegen jemanden oder etwas zur Wehr setzen, gegenan kämpfen
Kontra geben (ugs.)
Trotz bieten (geh.)
(einer Sache) trotzen:
schmollen, starrköpfig und eigensinnig sein
sich einer Sache widersetzen, etwas die Stirn bieten, entgegentreten
(sich) verteidigen:
einen Angriff abwehren
einen Standpunkt begründen, sich oder etwas rechtfertigen
(sich) wehren (auch figurativ, Hauptform):
sich etwas/jemandem entgegensetzen; gegen etwas Widerstand leisten
wider den Stachel löcken (geh., veraltend)
Widerstand leisten
aus der Reihe tanzen (ugs., fig.)
einen Korb geben (ugs., fig.)
nein sagen (ugs.)
Nein sagen (ugs.)
nicht kooperieren
nicht mitmachen
nicht mitspielen
nicht mitziehen
(sich) querlegen (fig.):
sich gegen jemandes Absichten auflehnen, diesen Widerstand entgegensetzen; für etwas nicht zugänglich sein, sich etwas gegenüber verschließen; sich einer Unternehmung nicht anschließen, sich an etwas nicht beteiligen
(sich) sperren (gegen):
den Zugang zu einem Gebiet oder Gebäude oder System verhindern
die Gültigkeit eines Schecks beenden
(plötzlich) nicht mehr mitmachen
auslassen (süddt., österr.):
aus einer Menge etwas nicht heranziehen, nicht verwenden
Fett verflüssigen
bocken (Tier):
brünstig sein
nicht funktionieren oder nur eingeschränkt funktionieren
streiken (ugs.):
einen Streik durchführen, die Arbeit niederlegen
nicht mehr mitmachen, nicht mehr funktionieren
verweigern (Tier):
den Wehrdienst nicht leisten
etwas nicht zulassen; eine starrsinnige Haltung einnehmen
(sich) weigern (Hauptform):
ablehnen, etwas zu tun
jemandem etwas versagen, nicht zugestehen, nicht geben wollen

Sinnverwandte Wörter

kräu­seln:
etwas in lockere Falten legen
sich ringeln und spitzig werden, etwas zarte Wellen entstehen lassen
leis­ten:
die finanziellen Möglichkeiten haben
etwas wagen, was möglicherweise gegen Regeln verstößt
Wi­der­stand:
Ablehnung eines anstehenden Fortschritts
Bauelement zur Realisierung eines Widerstandes
zu Berge stehen

Gegenteil von sträu­ben (Antonyme)

ak­zep­tie­ren:
etwas hinnehmen
sich mit etwas einverstanden erklären
ein­wil­li­gen:
seine Zustimmung zu etwas geben
fü­gen:
am Ende einer Entwicklung sich ergeben, geschehen
Dinge so aneinandersetzen, miteinander in einen Zusammenhang bringen, dass daraus ein Ganzes wird

Beispielsätze

  • Er sträubt sich jedes mal, wenn wir ihn waschen wollen.

  • Sie sträubte sich gegen die andauernde Bevormundung.

  • Aber Gott im Himmel, die Haare sträuben sich mir!

  • Der Polizist hatte einen Griff wie ein Schraubstock, sodass ich mich nicht losmachen konnte, egal, wie sehr ich mich auch sträubte.

  • Sie wollten sie in ihre Zelle zurückführen, doch sie sträubte sich.

  • Die Katze sträubte ihr Fell und bleckte fauchend die Zähne.

  • Zunächst sträubte sich Tom, die Gerüchte zu glauben.

  • Dem Hund sträubte sich vor Wut das Fell.

  • Bei Toms Geschichten sträuben sich die Haare.

  • Der Chef möchte gerne wissen, warum sich seine Angestellten gegen die Arbeit sträuben.

  • Er sträubte sich nicht.

  • Ich verstehe nicht, warum er sich sträubt zu gehen.

  • Tom sträubte sich dagegen, zu lächeln.

  • Warum sträubst du dich so sehr?

  • Die deutsche Regierung sträubt sich gegen Euro-Bonds.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber Staaten wie Saudi-Arabien, Russland, Australien und China sträuben sich weiter vehement.

  • Auch dagegen hatte sich Washington lange gesträubt.

  • Auch wenn Sie sich eben dagegen gesträubt haben: Wie sieht Ihre Prognose für die Vermarktungszukunft aus?

  • Dagegen hat sich kaum einer gesträubt.

  • Bisher sträuben sich aber die Kommunen gegen den Vorschlag.

  • Dagegen sträuben sich bislang angeblich die Banken, weil das bei ihnen milliardenschwere Wertberichtigungen auslösen würde.

  • Die Betroffenen sträuben sich jedoch - und wollen ihrerseits prozessieren.

  • Gewerkschaften fordern die gleichzeitige Senkung der Lebensarbeitslosigkeitszeit, aber dagegen sträuben sich die Arbeitgeber.

  • Die Experten sträuben sich gegen diese Vereinfachung.

  • Ich hatte mich ewig gesträubt und gebeten, mich nicht damit zu beauftragen.

  • Viele Intellektuelle jedoch sträuben sich immer noch dagegen, den Begriff der Bildung um die naturwissenschaftliche Perspektive zu ergänzen.

  • Der Kanzler hat ihn damals nicht befolgt, FDP-Chef Gerhardt hat sich gesträubt; beide waren schlecht beraten.

Häufige Wortkombinationen

  • jemandem sträuben sich die Haare

Übersetzungen

Was reimt sich auf sträu­ben?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm sträu­ben be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × B, 1 × E, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von sträu­ben lautet: ÄBENRSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ros­tock
  4. Umlaut-Aachen
  5. Unna
  6. Ber­lin
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Richard
  4. Ärger
  5. Ulrich
  6. Berta
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Echo
  6. Uni­form
  7. Bravo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

sträuben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort sträu­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­strup­pen:
struppig machen, sträuben
im­pli­zi­te Ab­lei­tung:
eine geniale Erfindung, Funktionen, die sich sträuben, dennoch zu differenzieren
plus­tern:
die Federn sträuben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: sträuben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: sträuben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10659315, 10588772, 9350858, 9134285, 8846583, 7821121, 7085252, 6065527, 5361093, 4943200, 4650715 & 1700791. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 12.11.2021
  2. stuttgarter-zeitung.de, 27.05.2017
  3. meedia.de, 16.11.2016
  4. zeit.de, 12.11.2014
  5. ngz-online.de, 02.09.2010
  6. feedsportal.com, 13.05.2009
  7. sueddeutsche.de, 26.07.2008
  8. welt.de, 29.10.2005
  9. lvz.de, 16.10.2004
  10. svz.de, 22.08.2002
  11. Die Welt 2001
  12. Welt 1998