steinzeitlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtaɪ̯nˌt͡saɪ̯tlɪç ]

Silbentrennung

steinzeitlich

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung zu Steinzeit mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lich.

Anderes Wort für stein­zeit­lich (Synonyme)

(auf den) Müllhaufen der Geschichte (gehörend) (ugs.)
(das) wussten schon die alten Griechen (ugs.)
(ein) Anachronismus (geh.):
falsche zeitliche Einordnung
überholte Einrichtung, Ansicht
anachronistisch:
überholt; nicht mehr zeitgemäß; nicht in einen bestimmten geschichtlichen Zeitraum, sondern in einen vorhergehenden passend
zeitlich falsch eingeordnet
antiquiert:
abwertend: veraltet, aber noch nicht völlig außer Gebrauch und vergessen
atavistisch:
uralt und überholt
finsteres Mittelalter (abwertend, fig.)
gestrig (fig.):
nur attributiv: am vergangenen Tag
übertragen: in der Vergangenheit, früher
mittelalterlich:
das Mittelalter betreffend; aus dem Mittelalter stammend
rückständig, nicht zeitgemäß
rückständig (abwertend)
Steinzeit (abwertend, fig.):
vorgeschichtliche Periode, in der Menschen Werkzeug aus Stein fertigten und nicht aus Metall
überholt
uralt:
sehr alt
ursprünglich:
am Ursprung, an der Quelle, der Entstehung, der Geburt, der Schaffung, der ersten Hervorbringung liegend oder sich darauf beziehend
verstaubt (fig.):
nicht mehr zeitgemäß
von Staub bedeckt
von Vorgestern (fig.)
vorgestrig (fig.)
vorsintflutlich (abwertend, fig.):
prähistorisch, aus längst vergangener Zeit
sehr altmodisch, nicht modern, völlig überholt

Beispielsätze

  • Selbst steinzeitliche Höhlenmalereien zeigen mehr Kreativpotenzial der Künstler als die zeitgenössische Kunst.

  • Tom befolgt einen steinzeitlichen Ernährungsplan.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die steinzeitliche Besiedelungsgeschichte des Fundortes Ksar Akil nahe Beirut im Libanon wird seit 100 Jahren erforscht.

  • Funde aus einer abgelegenen Region Sibiriens werfen nun ein komplett neues Licht auf die Bautätigkeiten steinzeitlicher Jäger.

  • Insbesondere die CSU habe dagegen eine "steinzeitliche Vorstellung" von Öffentlichkeit.

  • Dass sein Aprilscherz platt, dumm und steinzeitlich war, schwante dem Bachelor dann erst, als es bereits zu spät war.

  • Die Ermittlungen hätten ergeben, dass sich in der betreffenden Höhle «wahrscheinlich» keine steinzeitlichen Funde mehr befunden hatten.

  • Dementsprechend steinzeitlich ist auch die Sexualmoral und damit einhergehend die Sexualerziehung in diesem Land.

  • Deshalb ist auch das immergleiche Klagelied von der ach so steinzeitlichen Familienpolitik der Schweiz verfehlt.

  • In ihrer Not verfielen steinzeitliche Bauern in der Südpfalz auf ein tödliches Ritual.

  • Chemische Analysen der Knochen zeigten wiederum, dass die steinzeitlichen Hunde auch die gleiche Nahrung erhielten wie ihre Besitzer.

  • Es kann doch nicht sein, dass über die Hintertüre (die Schule) eine steinzeitliche Kultur eingeführt wird.

  • Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurden dort erste Spuren eines steinzeitlichen Lagers entdeckt.

  • Also die steinzeitliche Rebellenorganisation HOG zieht mit ihren mittelalterlichen Waffen bereits durch Liberia.

  • Älteren Begleitpersonen wird bei den "steinzeitlichen" Stunden im "Schlössl" ebenfalls nicht langweilig.

  • Ein Stamm, der sich angeblich ohne Kontakt zur restlichen Menschheit über Jahrtausende hinweg steinzeitliche Lebensformen bewahrt hat.

  • Sie zeigt den steinzeitlichen Ötzi als einen von Wind, Wetter und den Widrigkeiten seines Lebens tief geprägten Menschen.

  • Völlig zerschlagene Kulturen, steinzeitliche Mentalitäten und privilegiertes Gewinnstreben stehen wieder ganz am Anfang: Verbranntes Land.

  • Das zeigen Gen-Analysen von steinzeitlichen Ziegen-Überresten aus Frankreich.

  • Schwerpunkt sind dabei die Ergebnisse der Grabungen nach steinzeitlichen Hünengräbern.

  • Dabei werden die steinzeitlichen Höhlenbilder als Botschaften aus der jenseitigen Welt von Göttern in Tiergestalt gedeutet.

  • Demnach kannten und sammelten die steinzeitlichen Hügelbauer bereits deren stärkehaltigen Samen.

  • Ötzi ist einmalig steinzeitliche Ahn aus den Tiroler Alpen gibt nur zögernd seine Geheimnisse preis /.

  • Von den steinzeitlichen Siedlungen an Spree und Dahme bis zum heutigen Bauplatz Friedrichstraße spannt sich der Bogen.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv stein­zeit­lich be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × I, 2 × E, 2 × T, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 3 × I, 2 × E
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem N und zwei­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von stein­zeit­lich lautet: CEEHIIILNSTTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Essen
  4. Ingel­heim
  5. Nürn­berg
  6. Zwickau
  7. Essen
  8. Ingel­heim
  9. Tü­bin­gen
  10. Leip­zig
  11. Ingel­heim
  12. Chem­nitz
  13. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Emil
  4. Ida
  5. Nord­pol
  6. Zacharias
  7. Emil
  8. Ida
  9. Theo­dor
  10. Lud­wig
  11. Ida
  12. Cäsar
  13. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Echo
  4. India
  5. Novem­ber
  6. Zulu
  7. Echo
  8. India
  9. Tango
  10. Lima
  11. India
  12. Char­lie
  13. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

steinzeitlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort stein­zeit­lich kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: steinzeitlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: steinzeitlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10538310 & 8273670. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wienerzeitung.at, 05.04.2023
  2. bo.de, 07.12.2023
  3. augsburger-allgemeine.de, 30.03.2022
  4. bild.de, 02.04.2020
  5. shn.ch, 03.08.2020
  6. wochenblatt.cc, 20.11.2019
  7. nzz.ch, 20.06.2019
  8. welt.de, 15.09.2019
  9. derstandard.at, 09.03.2016
  10. focus.de, 19.09.2016
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  13. ots.at, 08.08.2014
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  15. schwaebische.de, 01.03.2011
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  17. gea.de, 10.10.2006
  18. abendblatt.de, 20.04.2004
  19. DIE WELT 2000
  20. Berliner Zeitung 1997
  21. Stuttgarter Zeitung 1996
  22. Berliner Zeitung 1995