schürfen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃʏʁfn̩]

Silbentrennung

schürfen

Definition bzw. Bedeutung

  • Bodenschätze abbauen, fördern

  • die Haut durch Reibung an einer rauen Oberfläche verletzen

  • ein schabendes Geräusch erzeugen, hervorrufen

  • gründlich nachforschen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch schür(p)fen, althochdeutsch scurfen „aufschneiden, ausweiden“, belegt seit dem 9. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: schürfe, du schürfst, er/sie/es schürft
  • Präteritum: ich schürf­te
  • Konjunktiv II: ich schürf­te
  • Imperativ: schürf/​schürfe! (Einzahl), schürft! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schürft
  • Hilfsverb: haben

Beispielsätze

  • Er schürfte sich bei dem Sturz vom Fahrrad sein Knie.

  • Es blieb ihr nur übrig, in der nächsten Umgebung und in öffentlichen Archiven noch einmal nach Verborgenem zu schürfen.

  • Elena ging mit schnellen Schritten und öffnete die beiden Flügeltüren zum Balkon, die dabei mit dumpf knarrenden Angeln über alte Bodenkacheln schürften.

  • Viele Privatleute schürften während des Goldrausches nach wertvollem Gold.

  • Um Diamanten zu schürfen, braucht man mindestens eine Eisenpickhacke.

  • In einer Goldmine wird Gold geschürft.

  • Tom fiel beim Laufen über seinen Hund und schürfte sich das Knie und die rechte Handfläche auf.

  • Der Junge fiel hin und schürfte sich das Knie auf.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beispielsweise wird vor der Küste Namibias seit 20 Jahren nach Diamanten geschürft.

  • Glencore, Anglo American, MMC Norilsk Nickel zb schürfen Rohstoffe selber ab, betreiben Minen, veredeln teils!

  • Kinder schuften in einer Mika-Mine in Madagaskar, um das Mineral Glimmer für Kosmetik- und Elektrogeräte zu schürfen.

  • Der Preisanstieg ist vor allem "Minern" geschuldet, die massenhaft Grafikkarten aufkaufen, um Kryptowährungen zu "schürfen".

  • Man bringt nun Mining Rigs an den Start, also Rechner, die hauptsächlich dafür gedacht sind, nach dem digitalen Gold zu schürfen.

  • Nur die verbannten Magier, die auf der Insel Taranis nach magischen Kristallen schürfen, können dem Spieler helfen.

  • Man muß allerdings noch etwas tiefer schürfen.

  • Auch die dortigen Geschäftsleute müssten "sicherstellen, dass ihr Gold nicht von Kindern geschürft wurde", forderte Human Rights Watch.

  • Vor Spieka bei Cuxhaven darf nur Gojny schürfen lassen.

  • Es ist also nicht ungewöhnlich, daß ein jüngerer Mann wie Mark Oliver Everett Lieder macht, die tief im amerikanischen Gedächtnis schürfen.

  • Für sie wird auf dem Außengelände ein Aktionsbereich aufgebaut, bei dem sie Edelsteine schürfen dürfen.

  • Nach diesem Schatz aber schürfen wir an einem anderen Tag.

  • Altenberg - Die deutschen Rodler haben am Silberschacht in Altenberg Gold geschürft.

  • Er will den legendären Goldsuchern aus Kalifornien nacheifern und in Berlin und Umgebung nach dem begehrten Edelmetall schürfen.

  • Auf den quadratmetergroßen Feldern sitzen Studenten und schürfen mit Pickel und Kittmesser nach alten Knochen.

  • Versuche, in den Werbeetats nach Einsparmöglichkeiten zu schürfen, hält er bei diesem Unternehmen für ausgeschlossen.

  • In diesen "Claims" ein anderthalb Quadratmeter großes Becken, das ins Bachbett eingelassen wird wird dann um die Wette geschürft.

  • In einem alten Stollen erfährt der Besucher, wie vor rund 300 Jahren nach dem Edelmetall geschürft wurde.

  • Außerdem gibt es die Möglichkeit Gold zu schürfen und einen Indianertanz zu erlernen.

  • Früher wurden in den Minen des Landes 620 bis 680 Tonnen (t) Gold pro Jahr geschürft. 1994 sank die Produktion auf 584 t ab.

Häufige Wortkombinationen

  • nach Gold, Erz, Edelmetall schürfen

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • aufschürfen

Übersetzungen

Was reimt sich auf schür­fen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm schür­fen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von schür­fen lautet: CEFHNRSÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Umlaut-Unna
  5. Ros­tock
  6. Frank­furt
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Über­mut
  5. Richard
  6. Fried­rich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Fox­trot
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

schürfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schür­fen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Edel­mann:
Bergmann, der nach Gold und Silber, Edelmetallen schürft
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schürfen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10060080, 8644417, 3150946 & 1944397. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. luzernerzeitung.ch, 20.09.2022
  3. focus.de, 30.06.2020
  4. rp-online.de, 11.12.2019
  5. pcgames.de, 09.02.2018
  6. derstandard.at, 19.09.2017
  7. feedsportal.com, 09.02.2015
  8. jungewelt.de, 28.01.2013
  9. feeds.cash.ch, 06.12.2011
  10. welt.de, 03.05.2006
  11. welt.de, 29.04.2005
  12. abendblatt.de, 26.08.2004
  13. welt.de, 07.11.2003
  14. Rhein-Neckar Zeitung, 12.01.2002
  15. berlinonline.de, 24.10.2002
  16. Tagesspiegel 2000
  17. DIE WELT 2000
  18. Berliner Zeitung 1999
  19. Berliner Zeitung 1998
  20. Süddeutsche Zeitung 1996
  21. Welt 1995