raunzen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʁaʊ̯nt͡sn̩]

Silbentrennung

raunzen

Definition bzw. Bedeutung

  • schimpfen

  • umgangssprachlich, süddeutsch, österreichisch: weinerlich klagen, nörgeln

Konjugation

  • Präsens: raunze, du raunzt, er/sie/es raunzt
  • Präteritum: ich raunz­te
  • Konjunktiv II: ich raunz­te
  • Imperativ: raunz/​raunze! (Einzahl), raunzt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­raunzt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für raun­zen (Synonyme)

barmen (geh., literarisch, regional, veraltend):
abwertend: etwas weinerlich beklagen, lamentieren
regional, veraltet: jemandes Mitgefühl, Mitleid erregen
bejammern:
wortreich, ausdauernd, wehleidig über etwas klagen, das man sehr bedauert
heulen (ugs.):
ein bestimmtes Geräusch (ein Heulen) erzeugen
Tränen vergießen
jammern (Hauptform):
sich weinerlich (und traurig) beschweren, wehklagen
transitiv: etwas oder jemand betrübt, bekümmert, dauert jemanden
janke(r)n (ugs.)
klagen:
einen Verlust bejammern
etwas Trauriges oder Unerfreuliches erzählen
lamentieren (abwertend):
jammern, klagen
wehklagen:
seelische Not äußern
zetern:
abwertend: seine Unzufriedenheit äußern; nörgeln, beschimpfen
(seinem) Ärger (über / auf etwas) Luft machen
(seinen) Frust loswerden (wollen) (ugs.)
(seinen) Frust rauslassen (ugs.)
abkotzen (derb, fig.)
beckmessern:
abwertend: kleinlich tadeln, kleinlich kritisieren
(etwas) bekritteln:
etwas oder jemanden grundlos, kleinlich, kleinkrämerisch kritisieren
(etwas) bemäkeln:
einen (nicht sehr schwerwiegenden) Fehler (Makel) herausstellen
(sich) beschweren:
etwas schwerer machen
sich bei jemandem über jemanden oder etwas beklagen
Frust ablassen (ugs.)
granteln (ugs., bayr., österr.):
intransitiv, süddeutsch und österreichisch umgangssprachlich: fortwährend schlecht gelaunt, verdrießlich (grantig) sein und sich entsprechend negativ äußern
herumkritisieren (an)
immer (et)was auszusetzen haben
immer (et)was zu meckern haben
mäkeln:
abwertend: etwas an jemandem oder einer Sache/einem Sachverhalt auszusetzen haben
maulen (ugs.):
seinen Unmut über etwas äußern
meckern (ugs.):
den typischen Laut einer Ziege (das Meckern) von sich geben
sich (oft) gehässig, aber nicht aggressiv beschweren; etwas bekritteln
mosern (ugs.):
sich beschweren, meckern
motzen (ugs.):
meckern; Unzufriedenheit ausdrücken
murren:
protestierende Laute (auch Wörter) ausstoßen
sich bedrohlich hören lassen
nölen (ugs.):
norddeutsch, salopp: etwas sehr langsam tun
nörgeln, sich beschweren (von Selbstmitleid geprägt)
nörgeln (ugs., Hauptform):
penetrant/störend, aber nicht aggressiv seinen Unmut äußern
pöbeln (ugs.):
sich frech und provozierend äußern; lauthals beschimpfen, beleidigen
quengeln (ugs.):
ein Gelenk, als Form der Behandlung, in eine bestimmte Lage zwingen
in jammerndem Ton wiederholt etwas fordern
räsonieren:
etwas mit vielen Worten aussprechen
über etwas räsonieren: über etwas schimpfen, sich (lautstark) über etwas beschweren
reklamieren (schweiz.):
bildungssprachlich: etwas oder jemanden beanspruchen
sich über eine mangelhafte Kaufsache oder Dienstleistung beschweren (und Ersatz oder den Kaufpreis verlangen)
sich auskotzen (über) (derb)
sich beklagen (über)
sich unzufrieden äußern (fachspr., mediensprachlich, verhüllend)
sich unzufrieden zeigen (mediensprachlich)
brummen:
(undeutlich) mit tiefer Stimme sprechen oder singen
ein langes, tiefes (vibrierendes) Geräusch machen
grollen (Hauptform):
gedämpft poltern oder donnern, dröhnen
Groll hegen, jemandem gegenüber über etwas (längst Vergangenes) Zorn empfinden
grummeln:
einen unzufriedenen Laut von sich geben
knurren:
Magen: ein Geräusch als Anzeichen für Hunger machen
mürrisch sprechen, etwas unfreundlich äußern
sich beschweren

Gegenteil von raun­zen (Antonyme)

lo­ben:
eine wertschätzende Aussage machen
etwas zusagen, sich zu etwas verpflichten
zu­frie­den:
voller Genugtuung/ohne jede Beanstandung angesichts einer Situation oder eines Umstandes

Beispielsätze

  • Er raunzt den ganzen Tag.

  • Überall wird über die Politik geraunzt.

  • Wer raunzt, kauft.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In Deutschland raunzen sich Politiker mittelmäßig freundlich und mittelmäßig überzeugend an.

  • Man kann in den Politiker-Bashing-Autopiloten-Modus verfallen und "typisch; die wollen sich nie festlegen, die Kerle" raunzen.

  • Aber der größereTeil der Wähler hat nichts zu raunzen, er hat sich für diese Form entschieden.

  • Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, nicht zu raunzen, vor allem nicht über das Wetter.

  • hat Helmut Kohl nur geraunzt, aber gewusst, der hat Recht.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf raun­zen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb raun­zen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × R, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von raun­zen lautet: AENNRUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Nürn­berg
  5. Zwickau
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Nord­pol
  5. Zacharias
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Novem­ber
  5. Zulu
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

raunzen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort raun­zen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: raunzen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: raunzen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6391529. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. spiegel.de, 25.11.2022
  2. fm4.orf.at, 19.05.2015
  3. derstandard.at, 22.10.2013
  4. nachrichten.at, 13.04.2013
  5. tagesspiegel.de, 10.11.2009