ranzig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁant͡sɪç ]

Silbentrennung

ranzig

Definition bzw. Bedeutung

Von Fetten, Öl, Butter: alt und daher schlecht riechend.

Begriffsursprung

Das Adjektiv ranzig kommt vom niederländischen ransig (eine ältere Form ist ranstig), das vom französischen rance abgeleitet ist. Rance geht zurück auf lateinisch rancidus, „stinkend“,„ranzig“ (zu rancere, „stinken“, „faulen“).

Steigerung (Komparation)

  1. ranzig (Positiv)
  2. ranziger (Komparativ)
  3. am ranzigsten (Superlativ)

Anderes Wort für ran­zig (Synonyme)

gammelig (ugs.):
äußerlich unordentlich oder vernachlässigt
inzwischen ungenießbar oder verdorben
gammlig (ugs.)
kahmig
schimmelig
schlecht (Speisen) (Hauptform):
jemandem ist schlecht: sich unwohl oder krank fühlend
moralisch nicht akzeptabel
sporig
verdorben (Hauptform):
als Essen schlecht geworden, als Lebensmittel nicht mehr zum Verzehr geeignet
schlechte Gedanken habend (besonders sexueller Art)
vergammelt (ugs.):
Ausdruck der Verachtung
ungepflegt, verwahrlost, in schlechtem Zustand
verschimmelt

Gegenteil von ran­zig (Antonyme)

frisch:
(oft in angenehmer Weise) kühl
neu, gerade eben erst, kürzlich

Beispielsätze

  • Die Butter riecht schon ranzig.

  • Pommes frites schwimmen in ranzigem Öl.

  • Die Milch riecht ranzig.

  • Dieses Öl ist ranzig.

  • Dieses Öl schmeckt ranzig.

  • Die Butter ist ranzig geworden.

  • Es handelte sich um eine wässrige Suppe, gewürzt mit Pfeffer und ranzigem Öl.

  • Fett wird leicht ranzig.

  • Die Milch ist ranzig.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber Nintendo brachte nur zich 2D-Wiederholungen voll ranziger Faulheit.

  • Dann kommt sie erst wieder zum Vorschein, wenn man wieder eine Handvoll Sonnenblumenkerne braucht und sie längst ranzig geworden sind.

  • Bei aller Aufregung um den ranzigen Schuh: Die löchrige Version kommt nur in einer limitierten Auflage von 100 Stück auf den Markt.

  • Neben Auffälligkeiten wie alter, muffiger oder ranziger Geruch, hafteten den Dönerspießen teilweise Birkensamen an, wie Hingst berichtete.

  • Dafür allerdings würde ich gerne weiterhin in einem Viertel wohnen, das durch seinen ranzigen Charme glänzt.

  • Und immer noch die ranzige, krümelige alte Attila-Engine.

  • Klonovsky hat aber mehr zu bieten als ranzige Altherrenwitze.

  • Nach drei Monaten büßt es seinen Geschmack ein: Das Fett oxidiert und wird ranzig.

  • Ob es damit auch funktioniert oder würden die eher ranzig werden.

  • Preger, Teilzeitkuenstler/In Ich bin jetzt schon von Facebook verdorben: im Sinne von ranzig und abgelaufen?

  • Erdoğan kommt aus den ranzigen Istanbuler Docklands, wo die Kinder zwischen rostigen Schiffsrümpfen und Autoreifen aufwuchsen.

  • Lana taucht ganz tief ein im ranzigen Schmalztopf der amerikanischen Popgeschichte.

  • Auch war der ranzige Rudolf stets aufs Vorbildlichste gekleidet.

  • Alles gibt hinterher einen unangenehmen Grauschleier auf der Schokolade und sie beginnt fettig und ranzig zu schmecken.

  • Dem ranzigen Geruch zufolge, versteckt sich nur noch im Kühlschrank einer der Kerle.

  • Sie zudem nicht trotz, sondern wegen ihres ranzigen Strickkleides zu lieben - das ist die Kür.

  • "Brigade 31, Volkseigentum" steht in ranzigen Lettern auf einer Stahltür in Halle 14. Dunkle Gänge, überall Schalthebel.

  • "Aber wir Tibeter mögen das, wenn es ranzig schmeckt", sagt sie und lacht.

  • Das wird nämlich schneller ranzig als die Schönheitscreme des berühmten Filmstars.

  • Für die Beschreibung werden gerne ausgefallene Begriffe gewählt, wie erdig oder ranzig, Sattelleder oder Apotheke.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ran­zig?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm ran­zig be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × G, 1 × I, 1 × N, 1 × R & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich.

Das Alphagramm von ran­zig lautet: AGINRZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Zwickau
  5. Ingel­heim
  6. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Zacharias
  5. Ida
  6. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Zulu
  5. India
  6. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

ranzig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ran­zig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Pen­tan­säu­re:
Chemie: farblose, unangenehm ranzig riechende, organische Säure
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ranzig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ranzig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10016611, 9287485, 8860993, 3018837, 2576637, 1977978 & 1164020. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat und Mitarbeiter der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-02176-4
  2. pcgames.de, 07.02.2023
  3. bazonline.ch, 03.11.2023
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  5. focus.de, 26.07.2019
  6. stern.de, 17.02.2018
  7. 4players.de, 30.11.2018
  8. jungewelt.de, 29.04.2016
  9. stuttgarter-nachrichten.de, 24.03.2015
  10. frag-mutti.de, 30.09.2014
  11. diestandard.at, 11.06.2014
  12. zeit.de, 18.03.2013
  13. fm4.orf.at, 19.06.2012
  14. taz.de, 27.02.2009
  15. mvregio.de, 05.07.2008
  16. jetzt.sueddeutsche.de, 18.06.2007
  17. archiv.tagesspiegel.de, 14.08.2005
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  20. Die Zeit (51/2004)
  21. bz, 24.01.2002
  22. DIE WELT 2001
  23. bz, 28.07.2001
  24. bz, 27.12.2001
  25. BILD 1998
  26. Welt 1998
  27. Die Zeit (28/1998)
  28. TAZ 1997