rühmen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʁyːmən]

Silbentrennung

rühmen

Definition bzw. Bedeutung

Etwas oder jemanden mit positiven Worten hervorheben.

Konjugation

  • Präsens: rühme, du rühmst, er/sie/es rühmt
  • Präteritum: ich rühm­te
  • Konjunktiv II: ich rühm­te
  • Imperativ: rühm/​rühme! (Einzahl), rühmt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­rühmt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für rüh­men (Synonyme)

preisen:
jemanden oder etwas überschwänglich loben, dessen Größe bewundern/anerkennen
(einer Sache / jemandem) Gutes nachsagen
(für jemanden) lobende Worte finden
(jemandem) Anerkennung zollen (geh.)
(jemandem) Beifall klatschen (fig.)
(jemandem) ein Kompliment machen
(jemandem) ein Lob aussprechen
(jemandem) Lob zollen (geh.)
(jemanden) lobend erwähnen
(sich über jemanden) anerkennend äußern (geh.)
(jemanden) belobigen (offiziell loben):
jemanden (öffentlich) für seine Leistung auszeichnen (loben)
(jemanden) benedeien (geh., religiös, veraltet):
mit Akkusativ: segnen
mit Dativ: lobpreisen (dieses dagegen mit Akkusativ)
(jemanden) loben (Hauptform):
eine wertschätzende Aussage machen
etwas zusagen, sich zu etwas verpflichten
(jemanden) lobpreisen (dichterisch):
jemanden oder etwas mit Lobpreis ehren, jemanden laut und überschwänglich preisen
(jemanden) würdigen:
den Wert oder die Qualität von etwas abschätzen, bestimmen oder festlegen
jemanden einer Kleinigkeit (einem Gruß, einer Beachtung, einem Blick, einem Gespräch) für Wert erachten
(ein) dickes Lob aussprechen
(ein) Loblied anstimmen (auf)
(einer Sache / jemandem) Weihrauch spenden (geh., fig.)
(jemandem einen) Lorbeerkranz flechten (geh., fig.)
(jemandem) ein großes Lob aussprechen
(jemandem) großes Lob spenden
(jemandem) hohes Lob zollen (geh.)
(jemandem) Lorbeerkränze flechten (geh., fig.)
(jemandes) Lob singen
(jemandes) Loblied singen
(sich) in Lobeshymnen ergehen
(sich) in Lobestiraden ergehen (geh., abwertend)
(sich) in Lobtiraden ergehen (abwertend)
des Lobes voll (sein) (geh.)
hymnisch loben (geh.)
in den Himmel heben
in den höchsten Tönen loben
in den höchsten Tönen reden (von)
sehr loben (Hauptform)
über den grünen Klee loben (ugs.)
voll des Lobes (sein) (geh.)
(sich etwas) einbilden auf
(sich) zu viel Ehre antun (geh.)
(übertrieben) stolz sein auf
(sich etwas) zugutehalten:
als etwas Positives anerkennen, jemandem etwas zum Vorteil anrechnen (oft als Gegengewicht zu einem Vorwurf)
(mächtig) angeben:
Mitteilung machen: hinweisen, mitteilen, behaupten
sich wichtiger erscheinen lassen als man ist; prahlen
angeben wie ein Sack Seife (ugs.)
angeben wie ein Sack Sülze (ugs.)
angeben wie ne Tüte Mücken (ugs.)
aufschneiden:
etwas in Stücke zerteilen
etwas mit einem Schneidewerkzeug öffnen
bramarbasieren (geh.):
aufschneiden, prahlen
(sich) brüsten (mit):
mit etwas prahlen; vermeintliche oder tatsächliche Erfolge oder Statussymbole demonstrativ oder übertrieben zur Schau stellen, damit andere einen guten Eindruck bekommen
dick auftragen (ugs.)
herumprotzen
prahlen (Hauptform):
intransitiv: sich übertrieben oder unangemessen loben
protzen:
mit etwas angeben
renommieren:
mit Reichtum, Wissen, Fähigkeiten oder vollbrachten Taten prahlen, um seine eigene Bedeutung hervorzukehren

Sinnverwandte Wörter

be­sin­gen:
jemanden oder etwas lobend in einem Lied oder Gedicht erwähnen
glo­ri­fi­zie­ren:
jemanden mit viel Ruhm ehren

Gegenteil von rüh­men (Antonyme)

kri­ti­sie­ren:
fachlich beurteilen, besprechen, beschreiben
nicht einverstanden sein, heftig widersprechen
schmä­hen:
mit verachtenden Worten beleidigen

Beispielsätze

  • Der König rühmt die dargebotenen Leistungen des Hofnarren.

  • In seinen „Prolegomena“ rühmte Immanuel Kant den schottischen Philosophen David Hume dafür, ihm seinen „dogmatischen Schlummer“ unterbrochen zu haben.

  • Die Japaner rühmen sich, einige der besten Apfelsorten der Welt anzubauen.

  • Tom rühmt sich seiner Pünktlichkeit.

  • Die Müllersche Übersetzung der amerikanischen Tom-und-Maria-Comics ins Deutsche wird zu Recht als genial gerühmt.

  • Frau Rachel rühmte sich, immer freiheraus zu sprechen.

  • Ich rühme mir mein Dörfchen hier.

  • Er rühmte sich seiner Pünktlichkeit.

  • Was du an dir selbst rühmst, darfst du anderen nicht ankreiden.

  • Wer bei den Frauen keine Gunst hat, kann sich leicht der Keuschheit rühmen.

  • Ein intelligenter Mensch wie ich würde sich sicherlich seiner Stärke nicht rühmen.

  • Frohsinn und Zufriedenheit sind ideale Schönheitsmittel und werden als Bewahrer eines jugendliches Aussehens gerühmt.

  • Tom rühmte sich dessen.

  • Der sündigt zwiefach, der sich des Frevels rühmt.

  • Niemand soll sich einer Sache rühmen außer der eigenen.

  • Man rühmt so gern die Unschuld anderer, um besser an die eigene glauben zu können.

  • Wer sich selbst rühmt, kann nicht gewinnen.

  • Sie rühmte sich ihrer Diplomarbeit.

  • Sie rühmen sich, den schnellsten Zug der Welt zu besitzen.

  • Seines Fleißes darf sich jeder rühmen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Brauereien in New York, Boston und Berlin rühmen sich, Bier auszuschenken, das von Hand gebraut ist.

  • Eine Niederlage für die Schotten, die ihren Scotch seit jeher als besten aller Whiskys rühmen.

  • Die heimische Politik hatte sich jahrelang gerühmt, wie sehr sie doch die öffentlichen Kassen im Griff habe.

  • Während ihn die einen wegen seiner Schönheit rühmen und gar besingen, sehen andere nur seinen praktischen Nutzen.

  • Auch Weizsäcker - wegen der noblen Erscheinung vielfach als "Bilderbuchpräsident" gerühmt - musste nach einem Jahrzehnt abtreten.

  • Doch Bühl darf sich rühmen, die drei Sätze so knapp wie eben nur möglich verloren zu haben.

  • Blankenhorn dachte in diesen Jahren vor, was später dann als Adenauersche Westpolitik bekannt und gerühmt wurde.

  • Die einzige, die sich rühmen kann, der Sandkasten der deutschen Society zu sein.

  • Börsianer rühmen daher ihren "Bauch", ihren "Instinkt", ihre "Nase" für gute Käufe - selten aber ihren Verstand.

  • Zum Beispiel Bäume rühmen, die er durch absichtsloses Anschauen seit langem kennt.

  • Die Zahl der Länder, die sich einer freien Presse rühmen können, schrumpft.

Häufige Wortkombinationen

  • sich einer Sache (Genitiv) rühmen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf rüh­men?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm rüh­men be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × R & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem H mög­lich.

Das Alphagramm von rüh­men lautet: EHMNRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Umlaut-Unna
  3. Ham­burg
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Über­mut
  3. Hein­reich
  4. Martha
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Hotel
  5. Mike
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

rühmen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort rüh­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­lo­ben:
jemanden vor anderen positiv erwähnen, rühmen (loben)
Ju­das­brief:
ein um 80 n. Chr. verfasster, flugblattartiger Brief an jene Gemeinden, die von der gnostisch-libertinistischen Irrlehre, deren Anhänger sich höherer Erkenntnis rühmen, bedroht werden
Zun­gen­held:
jemand, der sich in prahlerischer Rede zu Unrecht rühmt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: rühmen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: rühmen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11563280, 9043886, 8902242, 6460897, 6028403, 6004094, 5334161, 5318847, 4897818, 4847780, 4830025, 3440244, 3326756, 2770980, 2694332, 2570696, 2334937, 2224322 & 2214447. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. stern.de, 20.09.2015
  2. welt.de, 04.11.2014
  3. ots.at, 01.04.2011
  4. morgenweb.de, 29.07.2010
  5. gelnhaeuser-tageblatt.de, 22.05.2008
  6. volleyball-verband.de, 19.11.2007
  7. spiegel.de, 05.09.2006
  8. spiegel.de, 19.07.2005
  9. Welt 1999
  10. Junge Freiheit 1998
  11. Berliner Zeitung 1995