pusten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈpuːstn̩ ]

Silbentrennung

pusten

Definition bzw. Bedeutung

  • in übertragenen Bedeutungen: heftig atmen, weil man erschöpft ist, oder auch: in ein Alkoholmessgerät blasen

  • umgangssprachlich: durch plötzliches heftiges Ausatmen einen starken Luftstrom erzeugen

Begriffsursprung

Etwa im 18. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen pusten entlehnt (im Hochdeutschen war bis dahin pfausten üblich).

Konjugation

  • Präsens: puste, du pustest, er/sie/es pustet
  • Präteritum: ich pus­te­te
  • Konjunktiv II: ich pus­te­te
  • Imperativ: puste! (Einzahl), pustet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­pus­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für pus­ten (Synonyme)

blasen:
auf einem Blasinstrument spielen
durch Blasen formen
prusten:
Luft ausstoßen (wie) bei Lachen
Luft deutlich aus der Nase stoßen

Redensarten & Redewendungen

  • puste, puste, so ein Schreck, schon ist alles weg

Beispielsätze

  • Ja, ich musste pusten, und nein, ich habe den Führerschein danach nicht abgegeben!

  • Ich musste schon nach 100 Metern so pusten, dass ich keine Lust mehr auf den weiteren Waldlauf hatte.

  • Sie pustete ordentlich und nahm alle 10 Kerzen auf der Torte auf einmal aufs Korn.

  • Kam da doch dann eine Polizeistreife und wollte, dass ich puste!

  • Komm her mein Schatz, ich puste auf dein aufgeschlagenes Knie und dann tut es auch gleich nicht mehr so weh.

  • Er pustete so lange, bis es ihm ganz schwummerig wurde und er in Ohnmacht fiel.

  • Noch einen Schritt weiter, und ich puste dir den Schädel weg!

  • Beweg dich, und ich puste dir die Rübe weg!

  • Tom pustete, damit sich die Pizza abkühle.

  • Wer sich einmal mit heißer Milch den Mund verbrannt hat, pustet sogar auf Joghurt.

  • Tom hob halbes Maß Bier, pustete den Schaum weg und dann nahm er es zum Kens Jahrestag auf Ex.

  • Alles hat seine Wissenschaft, sagte das Mädchen und pustete das Licht mit dem Hintern aus.

  • Er pustete die Kerze aus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beamte stoppten die 34-Jährige, ließen sie pusten.

  • Betrunkene Ratsuchende lallen dann am Telefon und pusten schutzlose Mitbewohner mit Viren voll.

  • Am gestrigen Abend hat er einen Wert von 1,84 Promille gepustet.

  • Beim PSVR-Titel Squishies werden Knuddelkugeln mit den Move-Controllern durchs Labyrinth gepustet und gezogen.

  • Das sind kleine Programme, die als Meinungsroboter automatisiert Inhalte in die Welt pusten, etwa auf Twitter oder Facebook.

  • Als Polizeibeamte ihn schnappten war er so betrunken, dass er nicht in der Lage war, in das Atemalkoholmessgerät zu pusten.

  • Am BVG-Busbahnhof sind Stickoxidwerte am höchsten Vor allem die dieselbetriebenen BVG-Busse pusten mächtig Dreck in die Berliner Luft.

  • Beim ständigen Anfahren und Bremsen pusten ihre Autos Abgase in die Luft.

  • Die Modemarke "Abercrombie & Fitch” darf nicht mehr so viel Parfüm in die Luft pusten wie bisher.

  • Da der 63-jährige Unfallfahrer offensichtlich unter Alkoholeinfluss stand, ließen ihn Polizisten aus Gießen pusten.

  • Drei Viertel des weltweiten CO2-Ausstoßes pusten diese Ballungszentren in die Atmosphäre.

  • Seine Server "ächzen" unter der Last der vielen Nachrichten, die Tag für Tag ins Netz gepustet werden müssen.

  • Die Polizei ließ den leicht verletzten Bruchpiloten pusten: 1,79 Promille.

  • Denn die Füße sind trotzdem eiskalt, wenn der Wind nur genug bläst und über Nacht den Schnee auf die Schlafsäcke gepustet hat.

  • Er hatte schon acht Atemwolken gepustet, aber das Gesicht mit dem weißen Bart und der roten Mütze war nicht wieder aufgetaucht.

  • Über 16500 Autofahrer mußten während der närrischen Zeit ins Röhrchen pusten, bei fast 2000 zapfte die Polizei Blut ab.

Häufige Wortkombinationen

  • ins Röhrchen pusten

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf pus­ten?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm pus­ten be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × N, 1 × P, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem S mög­lich.

Das Alphagramm von pus­ten lautet: ENPSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

pusten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort pus­ten ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­rau­chen:
jemanden den Rauch von einer Zigarette oder Ähnlichem ins Gesicht pusten
Feu­er­spu­cker:
Person, welche spezielle Brandmittel gegen eine Feuerquelle pustet und erstere so entzündet
Feu­er­spu­cke­rin:
weibliche Person, welche spezielle Brandmittel gegen eine Feuerquelle pustet und erstere so entzündet

Buchtitel

  • Einmal ganz doll pusten Sophie Schoenwald | ISBN: 978-3-41482-528-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: pusten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: pusten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12378662, 10857119, 6554448, 4839716, 1809165, 999066 & 343489. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. mopo.de, 21.07.2023
  3. freitag.de, 24.12.2020
  4. extremnews.com, 26.09.2019
  5. 4players.de, 27.09.2018
  6. spiegel.de, 28.11.2017
  7. krone.at, 10.11.2016
  8. tagesspiegel.feedsportal.com, 27.04.2015
  9. fr-online.de, 07.09.2014
  10. abendblatt.de, 16.10.2012
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  13. heute.de, 16.05.2007
  14. landeszeitung.de, 14.01.2006
  15. spiegel.de, 08.12.2005
  16. Berliner Zeitung 1997
  17. Stuttgarter Zeitung 1996