losfahren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈloːsˌfaːʁən ]

Silbentrennung

losfahren

Definition bzw. Bedeutung

  • anfangen, sich fahrend (irgendwohin) zu bewegen; anfangen zu fahren

  • auf etwas mit Ärger, Unwillen, Zorn reagieren

  • auf jemanden drohend zugehen oder gegen jemanden handgreiflich werden

  • sich fahrend in Richtung auf etwas, jemanden bewegen; etwas zum Richtpunkt, Ziel nehmen und sich fahrend darauf zubewegen

Begriffsursprung

Ableitung eines Partikelverbs zum Verb fahren mit dem Präverb (Verbpartikel, Verbzusatz) los.

Konjugation

  • Präsens: fahre los, du fährst los, er/sie/es fährt los
  • Präteritum: ich fuhr los
  • Konjunktiv II: ich führe los
  • Imperativ: fahr los! / fahre los! (Einzahl), fahrt los! (Mehrzahl)
  • Partizip II: los­ge­fah­ren
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für los­fah­ren (Synonyme)

abdampfen (ugs.):
Fahrt aufnehmen, die Geschwindigkeit erhöhen, (sich) entfernen; ursprünglich von Dampf betriebenen Fahrzeugen wie Lokomotiven oder Schiffen, jetzt von Personen: weggehen, wegfahren, weglaufen, verschwinden, (sich) davonmachen, (sich) vom Acker machen
Gas als Folge eines chemischen Prozesses/einer chemischen Reaktion abgeben, abscheiden, entweichen lassen, ausstoßen
abdüsen (ugs.):
sich schnell von einem Ort entfernen, meist mithilfe eines Fortbewegungsmittels
abfahren:
eine bestimmte Strecke entlangfahren
etwas (fahrend, bei der Fahrt, mit einem Fahrzeug) abtrennen
abfliegen:
eine Strecke prüfend überfliegen, suchend entlangfliegen
einen Ort fliegend verlassen
abgehen (Zug, Fähre, Schiff):
aktiv sein, aus sich herausgehen
bedauern, darunter leiden, dass jemand oder etwas nicht anwesend oder vorhanden ist
abhauen (ugs.):
etwas abschlagen, abtrennen (starke und schwache Konjugation: hieb/haute ab und abgehauen/abgehaut)
sich entfernen, davonmachen (Präteritum nur schwache Konjugation: haute; Partizip II abgehaut oder abgehauen)
abreisen:
eine Reise von einem bestimmten Punkt aus, zu einem bestimmten Zeitpunkt aus antreten
abzischen (ugs.):
intransitiv, salopp: sich schnell von einem Ort wegbegeben
anfahren:
ein Ziel beim Fahren haben, einen Ort anzielen
eine Lagerstätte erschließen
aufbrechen:
(eine intakte Fläche, Oberfläche) in einzelne Stücke brechen
(einen Ackerboden oder dergleichen) mit einem Pflug (erstmals oder erneut) bearbeiten, umwenden
davonbrausen
davonfahren:
einen Ort mit einem Fahrzeug fahrend verlassen
einen Verfolger beschleunigend hinter sich lassen
davonmachen (ugs.):
einen Ort verlassen
sterben
es geht los (ugs.)
fahren (ugs.):
ein Fahrzeug zu Lande lenken bzw. führen (ausgenommen Schienenfahrzeuge)
ein schwebendes Luftfahrzeug lenken oder führen
(von etwas) fortfahren:
einen Ort mit einem Fahrzeug verlassen
einen Vorgang, eine Tätigkeit, einen Prozess nach einer Unterbrechung wieder beginnen
gehen:
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
wegfahren:
(Hilfsverb haben) etwas oder jemanden mit einem Gefährt (oder auch das Gefährt selbst) wegbringen
(Hilfsverb sein) an einen anderen Ort fahren, oft mit der Bedeutung eine Reise zu unternehmen
wegfliegen:
hinwegfliegen
meist über Vögel und Insekten: sich durch die Luft (fliegend) entfernen

Sinnverwandte Wörter

ab­brau­sen:
mit (Wasser aus) einer Brause abspülen
sich mit dröhnendem (Motoren-)Geräusch (schnell) von einem Ort wegbewegen
abrauschen
abschwirren
ab­zie­hen:
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
an die Decke gehen
auf­dre­hen:
die aufzuwendende Kraft erhöhen
drehend öffnen
auf­fah­ren:
(einen Weg, den Boden) durch Befahren aufreißen
(militärisches Gerät, etwa Kanonen) irgendwo anfahren und für einen Angriff positionieren
aus der Fassung geraten
aus der Haut geraten
aus­flip­pen:
sich außerhalb der Normen begeben, Wohlverhalten und Anpassung aufgeben
starke Gefühle der Begeisterung oder Freude sichtlich ausleben
aus­ras­ten:
ausruhen
die Beherrschung verlieren
außer sich geraten
hoch­fah­ren:
aufspringen, weil man sich über etwas aufregt oder erschrickt
eine Anlage, zum Beispiel einen Computer, anschalten
hoch­ge­hen:
(Bedeutung figurativ) (von Strafverfolgungsbehörden) gefasst werden, aufdecken
(Bedeutung figurativ) eine strafrechtlich relevante oder moralisch fragwürdige Angelegenheit erstreckt sich nach oben bis…
in die Luft gehen
los­le­gen:
etwas (beispielsweise ein Projekt) mit Energie / Verve beginnen
offen seine Meinung sagen, auch: lautstark / ungehemmt über etwas schimpfen
lospreschen
losschieben
plat­zen:
bildhaft von Personen: einen emotionalen Ausbruch haben
durch hohen Innendruck explodieren
schäuben
sich auf die Socken machen
sich aufregen
sich echauffieren
sich erregen
sich fortmachen
sich vergessen
star­ten:
einen Motor zum Laufen bringen
einen Vorgang beginnen
zupreschen
zu­schie­ßen:
mit Hilfsverb „haben“: einen finanziellen Beitrag/Zuschuss leisten
mit Hilfsverb „haben“: jemandem einen Ball oder Puck hart/mit hoher Geschwindigkeit zuspielen
Zustände bekommen
Zustände kriegen
zu­steu­ern:
bewusst auf ein Ziel lenken
etwas dazugeben

Beispielsätze

  • Sie ist in ihr Auto gestiegen und ist losgefahren.

  • Sie müsste inzwischen dort sein, denn sie ist ja früh losgefahren.

  • Als wir losgefahren sind, schien die Sonne.

  • Wenn wir früher losfahren, kommen wir früher an.

  • Wenn wir nicht bald losfahren, kommen wir nicht mehr rechtzeitig an.

  • Sie sind losgefahren, um auf einem Nachbarfeld zu düngen.

  • Kaum dass wir losgefahren waren, hörte es auf zu regnen.

  • Wir sind schon losgefahren.

  • Wir müssen in der Dämmerung losfahren, damit wir vor acht Uhr abends in Athen ankommen.

  • So wie es aussieht, sind wir immer noch nicht losgefahren.

  • Wir müssen uns vor sechs treffen, wenn wir um sechs Uhr losfahren wollen.

  • Können wir endlich losfahren?

  • Können wir jetzt losfahren?

  • Wir sind gerade losgefahren.

  • Vielleicht ist Tom früh losgefahren.

  • Wenn wir um acht Uhr losfahren, kommen wir um zwölf Uhr an.

  • Wenn wir nicht bald losfahren, kommen wir zu spät.

  • Tom ist in sein Auto eingestiegen und losgefahren.

  • Wollen wir bald losfahren?

  • Wir werden ungefähr im Monat Aban losfahren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dennoch sei der Mann losgefahren und habe so einen Polizisten am Bein verletzt.

  • Billy aber würde am liebsten sofort losfahren.

  • Aussuchen, losfahren, glücklich sein – so attraktiv ist das „Auto im Abo

  • Die Drogenfahnder gingen mit an Bord, so konnte der Bus zumindest losfahren.

  • Auch für die Adressaten, die dann nicht extra losfahren müssen, wenn die mal nicht da waren.

  • Bis Esteban Ocon auf Platz sechs kamen alle Piloten auf der Position ins Ziel, auf der sie losgefahren waren.

  • Diese Hilfsperson kann dann die Weiche einsehen und eben entsprechen losfahren lassen oder nicht.

  • Also lieber am Vortag das Auto packen, früh schlafen gehen und morgens um 5 Uhr losfahren.

  • Als Zehnter das Rennen zu beenden, ist ein gutes Resultat angesichts der Tatsache, von wo aus ich losgefahren bin.

  • Aber ich hoffe, dass die Kärntner schneller laufen, als sie mit dem Auto bei der Ampel losfahren.

  • Das war auch in Misano der Fall, wo er von Startplatz 13 losgefahren war.

  • Seiner Frau habe er dann aber gesagt, dass „er noch etwas zu tun habe und sie inzwischen alleine losfahren soll“.

  • Dass Gerrit Grefelman jedes Mal pusten muss, bevor er losfahren kann, liegt nicht etwa daran, dass er ein notorischer Trinker ist.

  • Auspacken, einschalten, losfahren – nie war die Zielführung einfacher und machte sie gleichzeitig massentauglich.

  • "Wenn man Prozesse im Ozean erforschen möchte, muss man mit einem Schiff losfahren und Messungen machen", sagt der Physiker.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm los­fah­ren be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S und H mög­lich.

Das Alphagramm von los­fah­ren lautet: AEFHLNORS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Offen­bach
  3. Salz­wedel
  4. Frank­furt
  5. Aachen
  6. Ham­burg
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Otto
  3. Samuel
  4. Fried­rich
  5. Anton
  6. Hein­reich
  7. Richard
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Oscar
  3. Sierra
  4. Fox­trot
  5. Alfa
  6. Hotel
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

losfahren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort los­fah­ren kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

vo­r­aus­fah­ren:
zeitlich: vor jemandem losfahren

Buchtitel

  • Einfach losfahren Fabio Volo | ISBN: 978-3-25724-081-8
  • Mein Puste-Licht-Buch: Licht an – losgefahren! Sylvia Tress | ISBN: 978-3-48023-670-1
  • Yes we camp! Einfach losfahren Katja Hein, Ralf Johnen, Gerhard von Kapff | ISBN: 978-3-98645-014-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: losfahren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: losfahren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12344566, 11547880, 11465603, 10898724, 10350980, 9845855, 9290059, 8921227, 8490880, 8312292, 8201041, 7900418, 7810219, 7196425, 6616025, 6536184, 5231014, 3894854, 3534402 & 2830394. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. thueringer-allgemeine.de, 27.06.2023
  2. faz.net, 26.07.2022
  3. welt.de, 22.08.2021
  4. faz.net, 17.08.2020
  5. spiegel.de, 15.05.2019
  6. motorsport-magazin.com, 28.05.2018
  7. blick.ch, 12.09.2017
  8. spiegel.de, 28.07.2016
  9. motorsport-magazin.com, 22.06.2015
  10. kleinezeitung.at, 17.08.2014
  11. feedsportal.com, 16.09.2013
  12. tirol.orf.at, 17.05.2012
  13. dradio.de, 30.11.2011
  14. chip.de, 01.05.2010
  15. svz.de, 05.05.2009
  16. blick.ch, 23.01.2008
  17. jetzt.sueddeutsche.de, 12.09.2007
  18. ngz-online.de, 04.06.2006
  19. abendblatt.de, 23.01.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 15.05.2004
  21. sueddeutsche.de, 25.08.2003
  22. lvz.de, 02.05.2002
  23. bz, 06.04.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Junge Welt 1999
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 12.06.1998
  27. Welt 1997
  28. Berliner Zeitung 1996