knattern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈknatɐn ]

Silbentrennung

knattern

Definition bzw. Bedeutung

Ein knallendes Geräusch stoßartig und in kurzen Intervallen erzeugen.

Begriffsursprung

Angelehnt an knittern; lautmalerisches Verb, seit dem Ende des 17. Jahrhunderts belegt

Konjugation

  • Präsens: knattere, du knatterst, er/sie/es knattert
  • Präteritum: ich knat­ter­te
  • Konjunktiv II: ich knat­ter­te
  • Imperativ: knattere/​knatter! (Einzahl), knattert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­knat­tert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für knat­tern (Synonyme)

klackern:
ein kurzes, hartes Geräusch von sich geben
klappern:
intransitiv, Hilfsverb haben: wiederholt helle harte Geräusche durch Aneinanderschlagen fester Gegenstände von sich geben
intransitiv, Hilfsverb sein: sich unter Abgabe von hellen harten Geräuschen bewegen
knappen (ugs., regional)
prasseln (Regen, Hagel):
mit dem Hilfsverb haben: über längere Zeit kurz aufeinanderfolgend knackende Geräusche von sich geben
mit dem Hilfsverb sein oder haben: beim längere Zeit aufeinanderfolgenden Aufprallen von mehreren Einzelteilen hintereinander knackende Geräusche von sich geben
rasseln:
ein Geräusch von aneinanderschlagenden Teilen (aus Metall) von sich geben
mit dem Hilfsverb sein: fallen, zum Beispiel durch die Prüfung, aber auch von einem Baum
rattern:
ein rhythmisches, nicht besonders angenehmes Geräusch machen
sächsisch, derb: Geschlechtsverkehr haben
scheppern:
in kurzer Folge blecherne helle Töne verursachen oder erzeugen
(den) Lachs buttern (derb, regional)
(ein) Rohr verlegen (derb, regional)
(eine) Nummer schieben (derb)
(mit jemandem) geschlechtlich verkehren (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
(mit jemandem) Geschlechtsverkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
(mit jemandem) im Bett landen (ugs.)
(mit jemandem) intim werden
(mit jemandem) Sex haben (ugs., Hauptform)
(mit jemandem) zugange sein (ugs., scherzhaft, verhüllend)
(miteinander) in die Kiste springen (ugs.)
(seinen) ehelichen Pflichten nachkommen (fachspr., juristisch, religiös)
(jemanden) begatten (fachspr., biologisch):
reflexiv, meist in Bezug auf Tiere: die geschlechtliche Vereinigung miteinander vollziehen
transitiv, in Bezug auf männliche (meistens tierische) Individuen: den Geschlechtsverkehr mit einem weiblichen Individuum (zumeist derselben Art) vollziehen
(jemanden) belegen (fachspr., Jägersprache, biologisch):
einen Platz, Rang belegen: einen Platz, Rang einnehmen
etwas belegen: den Beweis für etwas erbringen
(jemanden) beschlafen (geh., veraltet):
eine Entscheidung eine Nacht lang hinauszögern
mit jemandem schlafen, Geschlechtsverkehr haben
bimsen (derb):
auf jemanden einschlagen
etwas mit einem Bimsstein bearbeiten
(jemanden) bumsen (ugs.):
Geschlechtsverkehr ausüben
lautmalend für das Entstehen eines dumpfen, dröhnenden, von einem Aufprall hervorgerufenen, knallartigen Geräusches
(jemanden) decken (fachspr., Jägersprache, biologisch):
(Dach) mit der wasserabweisenden Außenschicht versehen
(Tisch) mit Tischdecke (oder auch nicht), Geschirr und Besteck fürs Essen vorbereiten
den Beischlaf vollziehen (fachspr., Amtsdeutsch)
einen wegstecken (derb)
erkennen (geh., biblisch):
biblischer und literarischer Sprachgebrauch: begatten, Geschlechtsverkehr haben
etwas oder jemanden so deutlich wahrnehmen, dass man weiß, was oder wer es ist (im Sinne von etwas wiedererkennen)
es kommt zum Geschlechtsverkehr (fachspr., Amtsdeutsch)
es kommt zum GV (fachspr., Amtsdeutsch)
ficken (vulg.):
hin- und herbewegen, reiben
Soldatensprache, Jugendsprache, transitiv: jemanden hart rannehmen
(jemanden) flachlegen (derb):
jemanden dazu bringen, mit der veranlassenden Person zu schlafen, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben
salopp: jemanden zusammenschlagen, jemanden bewusstlos schlagen, jemanden zu Boden strecken
(jemanden) knallen (derb):
Ärger geben
brennen, wenn die Sonne stark scheint
Knickknack machen (ugs.)
kohabitieren (geh., sehr selten):
als Parteien miteinander arbeiten, ohne allzuviele programmatische Berührungspunkte zu haben
Geschlechtsverkehr ausüben
koitieren (fachspr., medizinisch):
den Koitus vollziehen; Geschlechtsverkehr haben
kopulieren (fachspr., fig.):
(mit einem Bindewort) verbinden
den Geschlechtsakt vollziehen
Liebe machen (selten, verhüllend)
mausen (ugs., regional):
landschaftlich, vulgär: Geschlechtsverkehr (Koitus) durchführen
umgangssprachlich: etwas entwenden, stehlen, klauen
nageln (derb):
ein charakteristisches, klopfendes Geräusch verursachen
eine Frau beschlafen
pimpern (derb):
umgangssprachlich, vulgär: koitieren
poppen (ugs.):
die Form verändern, das Wort wird bei der Veränderung eines Lebensmittels durch Hitze und Druck verwendet, wie es zum Beispiel bei der Herstellung von Popcorn geschieht
Effekt haben, gut sein
pudern (vulg., österr.):
koitieren
Puder auftragen
(jemanden) rammeln (derb):
Fachsprache der Jäger, besonders bei Hasen und Kaninchen: sich paaren
Geschlechtsverkehr haben
(mit jemandem) schlafen (Hauptform):
Geschlechtsverkehr ausüben
sich im Schlaf befinden, in reflexiver Verwendung auch: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können, durch das Schlafen eine gewisse Verfassung erlangen
schnackseln (ugs.):
süddeutsch, österreichisch koitieren, kopulieren, Geschlechtsverkehr haben
Sex machen (Kindersprache)
sich (körperlich) lieben
(es mit jemandem) treiben (ugs., verhüllend):
(Blech) in eine bestimmte Form hämmern
(Blüten und so weiter, auch medizinisch) physiologische Reaktionen hervorbringen
(sich mit jemandem) vergnügen (verhüllend):
Freude machen/erzeugen
Spaß haben, sich die Zeit vertreiben, sich eine Freude machen
Verkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch)
(sich mit jemandem) verlustieren (geh., veraltet):
sich auf angenehme, vergnügte Art die Zeit vertreiben; Freude, Spaß, Vergnügen an etwas oder jemandem finden
(jemanden) vernaschen (ugs., scherzhaft):
genüsslich und komplett aufessen; verputzen
jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen
vögeln (ugs., salopp):
salopp: den Geschlechtsakt vollziehen
stark veraltet bzw. untergegangen: aus dem Vogelflug weissagen
stottern:
etwas zögerlich, von Pausen unterbrochen, stockend sagen
mit krankhaft häufigem Wiederholen von Lauten, Silben, Wörtern sprechen

Gegenteil von knat­tern (Antonyme)

klin­gen:
beim Zuhörer bestimmte Gedanken auslösen
eine bestimmte akustische Qualität (Klang) haben
klir­ren:
ein helles, vibrierendes Geräusch von sich geben
pfei­fen:
als Schiedsrichter in einem Spiel agieren
auf etwas; sich für etwas nicht interessieren; etwas oder jemanden ignorieren
tu­ten:
das dunkle Geräusch eines Signalhorns oder einer Hupe von sich geben
ein Geräusch mit einem Horn oder einer Hupe produzieren, diesen Laut ertönen lassen

Beispielsätze (Medien)

  • Am hellblauen Himmel knattern die Lenkdrachen, bei all den Loopings und Sturzflügen merkt man die kühle Brise nicht.

  • Oliver drückte es ein wenig anders aus: „Kurz: Meine Eltern haben hier geknattert.

  • Nur weil diese Teile nicht "knattern" kein Benzin brauchen, sind sie mMn. kein Fahrrad (auch wenn sie nach StVO gleich gestellt sind)!

  • Über dem Meer knattern die Helikopter, die Monaco mit dem Flughafen von Nizza verbinden.

  • Konventionelles Schlagzeug ist langweilig, es soll rasseln, knattern und schellen.

  • Diesmal wird es nicht so laut knattern, denn am kommenden Sonntag sind die Radfahrer gefragt.

  • Sie lieben Trabis, weil die knattern und stinken.

  • Alle schlackern verlassen im Raum, Paul Lemp lässt in seinem mit harten Beats voranpeitschenden Soundtrack die Elektromotoren knattern.

  • Über der abgelegenen Urwaldwelt, wo der Kokastrauch mit seinen stimulierenden Blättern so gut wächst, knattern zwei weitere Hubschrauber.

  • Am Cabo da Roca finden wir Abkühlung, denn an Europas westlichstem Punkt bürstet der Wind uns den Pelz, und die Kleider knattern.

  • Heute knattern dort die Go-Karts.

  • Es flimmert und rauscht, farbige Männchen rasen über die Bildschirme, die Maschinengewehre knattern und Joysticks werden hektisch bewegt.

  • Nun knattern zwei Kehrmaschinen durch die Halle.

  • Als dann ein Vertreter der monarchistischen Partei das Wort zu ergreifen versucht, knattern die Kalaschnikows.

  • Der Wind fegt durch Trümmer, Plastikfolien knattern gegen hochgestellte Bretter.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Auto/​Gokart/​Kart/​Maschinengewehr/​Moped/​Motorrad/​Segel knattert; ein Autobus/​Lautsprecher/​Motor/​Oldtimer/​Rasenmäher/​Traktor knattert; eine Fahne/​Harley Davidson/​Motorsäge knattert

Wortbildungen

  • Geknatter
  • Knattern
  • knatternd
  • Knatterprotz
  • losknattern
  • vorbeiknattern

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • losknattern
  • vorbeiknattern

Übersetzungen

Was reimt sich auf knat­tern?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb knat­tern be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × T, 1 × A, 1 × E, 1 × K & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × T, 1 × K, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von knat­tern lautet: AEKNNRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Nürn­berg
  3. Aachen
  4. Tü­bin­gen
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Nord­pol
  3. Anton
  4. Theo­dor
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Richard
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Novem­ber
  3. Alfa
  4. Tango
  5. Tango
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

knattern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort knat­tern kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: knattern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: knattern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. faz.net, 25.10.2023
  3. bild.de, 09.08.2022
  4. spiegel.de, 23.04.2017
  5. pipeline.de, 03.06.2016
  6. zeit.de, 03.02.2010
  7. abendblatt.de, 14.08.2004
  8. archiv.tagesspiegel.de, 01.04.2003
  9. Die Welt 2001
  10. Welt 1999
  11. Berliner Zeitung 1999
  12. Tagesspiegel 1998
  13. Berliner Zeitung 1998
  14. TAZ 1997
  15. Stuttgarter Zeitung 1995