klauben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈklaʊ̯bn̩ ]

Silbentrennung

klauben

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas mühevoll heraussuchen

  • pflücken, sammeln

Begriffsursprung

Erbwort von mittelhochdeutsch klūben zu althochdeutsch klūbōn im 10. Jahrhundert; die weitere Herkunft ist unklar; überliefert sind auch mittelhochdeutsch klouben und mnd. clūven.

Konjugation

  • Präsens: klaube, du klaubst, er/sie/es klaubt
  • Präteritum: ich klaub­te
  • Konjunktiv II: ich klaub­te
  • Imperativ: klaube/​klaub! (Einzahl), klaubt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­klaubt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für klau­ben (Synonyme)

aufheben:
ein Verbot oder eine Beschränkung abschaffen
etwas behalten bzw. nicht wegwerfen
auflesen:
etwas auflesen: etwas, was in mehreren einzelnen Stücken (beispielsweise Ähren, Samen, Beeren) auf dem Boden liegt, mit der Hand aufsammeln
jemanden auflesen: eine Person (beispielsweise vom Straßenrand, Flughafen, einer Haltestelle) mitnehmen
aufnehmen:
absorbieren
ein Gewässer aufnehmen: es als Nebenfluss haben, es in sich münden sehen
(von Hand) aussortieren:
aus einer größeren Menge heraussuchen und gesondert beiseite tun
aus einer Menge entfernen, was unbrauchbar, ungeeignet oder untauglich ist
pflücken:
mit den Fingern abrupfen oder abbrechen
pulen:
mit den Fingern an etwas herummachen
mit den Fingern etwas aus / von etwas entfernen
sammeln:
anhäufen
sich auf etwas konzentrieren, die Gedanken ordnen
zusammenlesen:
(etwas) nach und nach einzeln an sich nehmen, aufheben und bei sich, an einem Ort sammeln

Beispielsätze

Liegt der Baum, so klaubt jedermann Holz.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ein Schlüssel wird dem anderen aus der Hand "geklaubt".

  • Früher war das Gotti dafür zuständig, dass die Jungs jeden Tag eine Überraschung aus dem Säckli klauben konnten.

  • Gerade für kleine Kinder ist die Gefahr groß, dass sie Zigarettenkippen aus dem Sand klauben und sie sich in den Mund stecken.

  • Aus falsch verstandener Tierliebe klauben sie die Vierbeiner ein und wollen sie retten", sagt KURIER-Tiercoach Dagmar Schratter.

  • Wer macht stundenlang den Buckel krumm, um Beeren von der Erde zu klauben?

  • Ein paar alte Frauen klauben in den Haufen herum, die zurückgelassen wurden.

  • Die Menschen bücken sich und klauben die Stimmzettel auf, besonders die weißen der Präsidentenwahl.

  • Ihre Nachbarin Lisa Eldorchanova hat schon die Reste des Hausrats aus der Ruine geklaubt, die einmal ihr Haus war.

  • Andere stehen aus dem Grund dort, die Reste an Eßbarem aus den Kisten zu klauben, bevor sie vom Wagen verschluckt werden.

  • Die Dankesrede des bibelbewaffneten Chefs war schon geduldig ertragen, die besten Sachen vom Buffet geklaubt worden.

  • Was dabei von den Förderbändern geklaubt wird, so befürchten die Stadtpolitiker, könnte am Ende auf der Deponie in Steinbach landen.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf klau­ben?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm klau­ben be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × K, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von klau­ben lautet: ABEKLNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Unna
  5. Ber­lin
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Ulrich
  5. Berta
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Uni­form
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

klauben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort klau­ben kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: klauben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: klauben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1953024. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9
  3. queer.de, 12.10.2019
  4. aargauerzeitung.ch, 05.12.2019
  5. ndr.de, 09.08.2019
  6. kurier.at, 17.10.2011
  7. ez-online.de, 04.06.2007
  8. berlinonline.de, 25.01.2005
  9. Berliner Zeitung 2000
  10. Berliner Zeitung 1998
  11. TAZ 1997
  12. Stuttgarter Zeitung 1996