klatschen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Klat­schen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈklat͡ʃn̩ ]

Silbentrennung

klatschen

Definition bzw. Bedeutung

  • bezeichnet Klangeindrücke, die beim Zusammenschlagen oder Aufprallen entstehen (meist mit den Händen)

  • mit der flachen Hand auf die Backe schlagen

  • mit Händen und Füßen gegeneinander kämpfen

  • über Abwesende unterhalten

Begriffsursprung

Schallnachahmendes Verb; seit dem 17. Jahrhundert bezeugt; vergleiche gleichbedeutend frühniederhochdeutsch: klatzen, niederdeutsch: klatsen und niederländisch: kletsen

Konjugation

  • Präsens: klatsche, du klatschst/​klatscht, er/sie/es klatscht
  • Präteritum: ich klatsch­te
  • Konjunktiv II: ich klatsch­te
  • Imperativ: klatsch/​klatsche! (Einzahl), klatscht/​klatschet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­klatscht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für klat­schen (Synonyme)

(die) Hände rühren (geh.)
(mit) Beifall bedenken (geh.)
akklamieren (österr.):
jemanden (laut) beipflichten, zustimmen, etwas gutheißen
jemanden/etwas Beifall spenden (applaudieren)
Applaus spenden
Beifall klatschen
Beifall spenden
Beifall zollen (geh.)
Bravo rufen
es gibt (viel / kräftigen / starken …) Applaus
in die Händchen patschen (ugs., abwertend)
patschen:
ein klatschendes Geräusch von sich geben
mit einem klatschenden Geräusch durch etwas Feuchtes (zum Beispiel Schneematsch) hindurchgehen
peitschen:
ein Tier oder jemanden mit der Peitsche schlagen
gegen, an etwas (geräuschvoll) prasseln
pladdern (norddeutsch):
verhältnismäßig stark und geräuschvoll regnen
platschen:
ein klatschendes Geräusch von sich geben
geräuschvoll regnen
prasseln (Regen):
mit dem Hilfsverb haben: über längere Zeit kurz aufeinanderfolgend knackende Geräusche von sich geben
mit dem Hilfsverb sein oder haben: beim längere Zeit aufeinanderfolgenden Aufprallen von mehreren Einzelteilen hintereinander knackende Geräusche von sich geben
trommeln:
Aufmerksamkeit für etwas erzeugen
durch rasches periodisches Schlagen, meist auf einen hohlen Behälter oder das Musikinstrument Trommel, ein rhythmisches Geräusch erzeugen
(mit der flachen Hand) schlagen:
anschlagen
ein akustisches Signal geben, Vogel: singen

Weitere mögliche Alternativen für klat­schen

ablästern:
intransitiv, umgangssprachlich: über jemanden hinter seinem Rücken abfällig sprechen, etwas in boshafter Weise schlechtreden
herziehen:
mit dem Hilfsverb haben: eine Sache durch ziehen zu sich oder hinter sich her bewegen
mit dem Hilfsverb sein oder haben: schlecht über eine Person reden
lästern:
durch verächtliches Gerede beleidigen (insbesondere Gott, etwas Heiliges)
subjektive und abwertende Kritik äußern
ohrfeigen:
mit der flachen Hand auf die Backe schlagen
prügeln:
auf jemanden, etwas mit oder ohne Hilfsmittel wiederholt einschlagen
mit Händen und Füßen gegeneinander kämpfen
tratschen:
heftig regnen
jemanden heimlich über etwas informieren

Beispielsätze

  • Am Ende des Stücks wurde lange Beifall geklatscht.

  • Morgen gehe ich ihn klatschen

  • Die Alte klatscht den ganzen Tag nur einmal.

  • Skura hörte auf zu klatschen.

  • Wie klingt es, wenn man mit nur einer Hand klatscht?

  • Wie klingt nur eine Hand, die klatscht?

  • Als das Konzert zu Ende war, klatschte das Publikum Beifall.

  • Als das Konzert zu Ende war, klatschte das Publikum.

  • Wenn mir dieser Tom Hansen noch einmal in die Quere kommt, kriegt er eine von mir geklatscht.

  • Maria hat Beifall geklatscht.

  • Wir haben geklatscht.

  • Hört auf zu klatschen.

  • Hör auf zu klatschen.

  • Das Licht geht an, wenn man klatscht.

  • Sie klatschte.

  • Er klatschte in seine Hände.

  • Alle klatschen.

  • Bitte klatschen!

  • Tom und Maria haben lange geklatscht.

  • Tom und Maria haben viel geklatscht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings nur klatschen lassen und Mehmedi staubt aus kürzester Distanz ab.

  • Alle klatschen ab, so wie es sich gehört, aber die Enttäuschung steht allen DFB-Junioren ins Gesicht geschrieben.

  • Alles was nicht geklatscht hat, wurde in Grund und Boden gestampft.

  • Aber die Delegierten klatschen weiter.

  • Aber alle klatschen und feuern Dich an.

  • Besser lässt sie sich kaum torpedieren, und die FDP muss auch noch klatschen.

  • Bei einigen Liedern wurde spontan geklatscht und mitgesungen.

  • Lässig klatschen die beiden Kollegen einander ab, ehe die kalte Bedrohung erscheint.

  • Die jungen Leute klatschen begeistert angesichts der Logik des Eigentümers, fegen später die Konfetti-Schnipsel fein säuberlich zusammen.

  • Weil man sich auf langen Reisen unbedingt bewegen muss, wird nach jedem Gedicht geklatscht, und wenn es in Tagalog erklang.

  • Sie klatschen sogar bei dem Satz, dass immer zuerst die Menschen, dann das Land, und erst dann die Partei kommen müsse.

  • Wohl selten hat jemand wie Hans-Christian Ströbele so enthusiastisch für Joschka Fischer geklatscht.

  • Und die Tropfen klatschen zum Trotz auf seine Schirmmütze.

  • Als ein groß gewachsener Mann ("Hallo, ich bin der Horst") in seinem goldenen Fummel vorbeischwebt, klatschen sie.

  • Als die Präsidenten-Kolonne vorfährt, klatschen rund 100 Passanten verhalten Beifall.

  • Kämpft sie auch mit ihm oder klatschen sie ihm nur zu?

  • Am Ende wurde er noch dreimal auf die Bühne geklatscht.

Häufige Wortkombinationen

  • Beifall klatschen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf klat­schen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm klat­schen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von klat­schen lautet: ACEHKLNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Tü­bin­gen
  5. Salz­wedel
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Theo­dor
  5. Samuel
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Tango
  5. Sierra
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

klatschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort klat­schen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Cla­queur:
jemand, der dafür bezahlt worden ist, bei einer Aufführung (zum Beispiel einem Theaterstück) zu klatschen
Cla­queu­rin:
weibliche Person, die dafür bezahlt wird, bei einer Aufführung (zum Beispiel einem Theaterstück) zu klatschen
he­cheln:
sich über jemanden auslassen, über jemanden oder etwas klatschen
High five:
Geste der gemeinsamen Freude oder Begrüßungsgeste, bei der zwei Personen jeweils eine erhobene Hand gegeneinander klatschen
pa­schen:
über Burschen und Männer im österreichisch-bayrischen Raum: gemeinsam rhythmisch klatschen
Pa­scher:
Person, die beim Vortragen eines Volksliedes zusammen mit anderen rhythmisch klatscht
Raf­fel:
(ältere, garstige) Frau, die tratscht und klatscht

Buchtitel

  • Klopfen, klatschen, Klänge spüren Suse Klein | ISBN: 978-3-78065-130-3
  • Sing, klatsch und spring Dorle Ferber, Susanne Steffe | ISBN: 978-3-86702-117-3
  • Wann darf ich klatschen? Daniel Hope | ISBN: 978-3-49962-575-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: klatschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: klatschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12217975, 11933111, 11933110, 10773911, 10773910, 10365134, 9941848, 8861626, 8861530, 8861528, 8821108, 8786874, 8786872, 8597858, 8389244, 7409830 & 7366342. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. zdf.de, 15.02.2020
  3. merkur.de, 30.06.2019
  4. focus.de, 29.09.2018
  5. focus.de, 06.12.2016
  6. focus.de, 04.03.2015
  7. brennessel.com, 13.11.2009
  8. szon.de, 11.12.2008
  9. wii.gaming-universe.de, 24.11.2007
  10. morgenweb.de, 09.11.2006
  11. archiv.tagesspiegel.de, 12.09.2005
  12. berlinonline.de, 31.08.2004
  13. archiv.tagesspiegel.de, 15.02.2003
  14. welt.de, 23.07.2002
  15. Berliner Zeitung 2000
  16. BILD 1998
  17. BILD 1997
  18. Berliner Zeitung 1995