klaffen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈklafn̩ ]

Silbentrennung

klaffen

Definition bzw. Bedeutung

  • tiefe Einschnitte bilden, sich weit öffnen

  • übertragen: weit auseinander liegen

Begriffsursprung

Seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch ūfklaffen; ursprüngliche Bedeutung „mit einem Krach aufspringen“; verwandt mit niederdeutsch Klapp, althochdeutsch klaffōn, klapfōn „krachen, schallen“ und mittelhochdeutsch: klaffen klappern, schwatzen, schallen

Konjugation

  • Präsens: klaffe, du klaffst, er/sie/es klafft
  • Präteritum: ich klaff­te
  • Konjunktiv II: ich klaff­te
  • Imperativ: klaff/​klaffe! (Einzahl), klafft! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­klafft
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für klaf­fen (Synonyme)

(weit) offen stehen (Hauptform)
aufhaben (Tür, Fenster …) (ugs.):
auf dem Kopf tragen
geöffnet sein
aufklaffen
aufstehen (ugs., regional):
einen Aufstand machen
offen (also unverschlossen und zugänglich) stehen
gähnen:
den Mund mit Einatmen und Ausatmen als Zeichen der Müdigkeit weit aufsperren
offen sein
sich auftun
weit geöffnet sein

Beispielsätze

  • Die klaffende Wunde am Bein musste genäht werden.

  • Eine tiefe Schlucht klafft zwischen den Hochebenen.

  • Da klafft eine Riesenlücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

  • Du erschräkest, erführest du, welche Abgründe in meinem Innern klaffen.

  • Zwischen ihnen klafft ein tiefer Abgrund.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber auch beim Übergangsabkommen klaffen die Vorstellungen Londons und Brüssels weit auseinander.

  • Allerdings klaffen Empfehlungen und Realität deutlich auseinander.

  • Auch hier klaffen noch viele Funktionslücken.

  • In der Wand von Reaktor 4 des Atomkraftwerks Fukushima 1 klaffen zwei acht Quadratmeter große Löcher.

  • Das Käuferbudget und die Preisvorstellungen der Hauseigentümer, das zeigt die Erfahrung der Makler, klaffen in Wiesmoor häufig auseinander.

  • Trotz Milliarden: In der Kulturarbeit klaffen noch viele Finanzlöcher.

  • Wie Sätze im Sinne des Klaren schaffen, wo Bindestrichlücken in Scharen klaffen?

  • Anspruch und Realität klaffen deutlich auseinander, und hier sind die Landesregierungen gefordert.

  • Nur in einem Punkt klaffen die Konzepte erkennbar auseinander: in ihrem Versprechen der Belohnung, die nach den Mühen kommt.

  • Welche Lücken in der Verteidigung klaffen, wurde schon nach 29 Sekunden offenbar.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf klaf­fen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb klaf­fen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × F, 1 × A, 1 × E, 1 × K, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten F mög­lich.

Das Alphagramm von klaf­fen lautet: AEFFKLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Frank­furt
  5. Frank­furt
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Fried­rich
  5. Fried­rich
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Fox­trot
  5. Fox­trot
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

klaffen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort klaf­fen ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: klaffen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: klaffen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2910674 & 2197016. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. nzz.ch, 27.02.2018
  4. neue.at, 29.06.2017
  5. spiegel.de, 01.04.2015
  6. abendblatt.de, 15.03.2011
  7. ostfriesen-zeitung.de, 07.03.2009
  8. n-tv.de, 13.12.2007
  9. spiegel.de, 27.11.2003
  10. Berliner Zeitung 2000
  11. Berliner Zeitung 1998
  12. Berliner Zeitung 1997