skandieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ skanˈdiːʁən ]

Silbentrennung

skandieren

Definition bzw. Bedeutung

Mit starker Betonung der Hebungen lesen und sprechen.

Begriffsursprung

Von la. scandere „sich erheben, emporsteigen“

Konjugation

  • Präsens: skandiere, du skandierst, er/sie/es skan­diert
  • Präteritum: ich skan­dier­te
  • Konjunktiv II: ich skan­dier­te
  • Imperativ: skandiere/​skandier! (Einzahl), skan­diert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: skan­diert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für skan­die­ren (Synonyme)

(auswendig) aufsagen:
etwas auswendig rezitieren
veraltend: etwas unilateral beenden
herausschreien:
etwas (häufig ein starkes Gefühl) mit Kraft in Worte/Laute/Geräusch fassen, laut von sich geben
hersagen:
einen Text auswendig vortragen
im Chor rufen (variabel)
rezitieren:
einen Text auswendig aufsagen; ein literarisches Werk künstlerisch ausdrucksvoll vortragen
vortragen:
ein Anliegen, eine Bitte oder Forderung jemandem vorbringen, an jemanden herantragen
ein Gedicht rezitieren
wiedergeben:
(Laute/Töne/Bilder) technisch reproduzieren
etwas darstellen

Beispielsätze

Die Demonstrierenden haben Parolen gegen die Regierung skandiert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Demonstranten ziehen durch die Stadt und skandieren "Freiheit für Palästina".

  • Eine Gruppe von Demonstranten zog in Richtung Brandenburger Tor und skandierte „Revolution!

  • Dort hatte Tage zuvor eine pro-palästinensische Menge antisemitische Parolen wie „Scheiß Juden“ skandiert.

  • "Four more years!" skandieren sie noch in der Nacht im Weißen Haus – Trump bekommt eine zweite Amtszeit.

  • Die Menge skandierte beispielsweise «Wir werden keine Sklaven sein» und «Dreckige Fidesz(-Partei)».

  • Am Platz haben sich hunderte Gegendemonstranten versammelt und skandieren: „Ihr habt den Krieg verloren!

  • Als Kılıçdaroğlu endlich auf die Bühne steigt, jubeln sie und skandieren: „Recht, Justiz, Gerechtigkeit“.

  • Die Hooligans hatten unter anderem "Alle gemeinsam gegen den Islamischen Staat" skandiert.

  • Die schwarz gekleidete Gruppe skandierte: "Gegen Nationalismus.

  • 1989 - In Leipzig fordern rund 70.000 DDR-Bürger auf einer Großdemonstration demokratische Reformen und skandieren "Wir sind das Volk!"

  • Polizei sieht Hinweise auf kriminelle Vereinigung - Anhänger der Partei versammeln sich vor Polizeidirektion und skandieren "Blut und Ehre"

  • Wie er das Wort «lathrometanastes» – illegale Ausländer – ausspricht, skandieren die Zuhörer «Ausländer raus, Ausländer raus».

  • «Ab in die 2. Liga», skandierte das Publikum.

  • Es war der Höhepunkt des Abends: Das aufgepeitschte Publikum skandierte minutenlang die Namen der Kämpfer.

  • "Habt keine Angst, wir sind viele", skandieren die Demonstranten zur gegenseitigen Ermutigung.

  • "Holger raus" und "Wir wollen euch kämpfen sehen", skandierte ein Großteil der Fans im Rosenau-Stadion.

  • Sie skandierte auch antisemitische Parolen.

  • Danach kann eigentlich nichts mehr kommen, doch wird zum dritten Mal "Zugabe" skandiert.

  • Kosenamen wurden ihm nie verliehen, in den Sprechchören der Fans wurde sein Name selten skandiert.

  • Eko Fresh skandiert: "Say ho ho", doch das Publikum antwortet nicht.

Wortbildungen

  • skandierend
  • skandiert

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf skan­die­ren?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb skan­die­ren be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × D, 1 × I, 1 × K, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × K, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von skan­die­ren lautet: ADEEIKNNRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Köln
  3. Aachen
  4. Nürn­berg
  5. Düssel­dorf
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Kauf­mann
  3. Anton
  4. Nord­pol
  5. Dora
  6. Ida
  7. Emil
  8. Richard
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Kilo
  3. Alfa
  4. Novem­ber
  5. Delta
  6. India
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

skandieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort skan­die­ren ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: skandieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: skandieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9831638. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
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