intonieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɪntoˈniːʁən ]

Silbentrennung

intonieren

Definition bzw. Bedeutung

eine Melodie anstimmen

Begriffsursprung

Von mittellateinisch in-tonare „anstimmen, ausrufen“; aus lateinisch intonare „donnern“; aus Vorsilbe in- „ein-“ und tonare „brüllen, schreien, donnern“, vergleiche detonieren.

Konjugation

  • Präsens: intoniere, du intonierst, er/sie/es in­to­niert
  • Präteritum: ich in­to­nier­te
  • Konjunktiv II: ich in­to­nier­te
  • Imperativ: intoniere/​intonier! (Einzahl), in­to­niert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: in­to­niert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für in­to­nie­ren (Synonyme)

anstimmen:
ein Musikstück anfangen
mit einer Lautäußerung beginnen
jodeln:
in manchen gebirgigen Ländern, aus entstanden: mit schnellem Wechsel zwischen hohen und tiefen Tönen singen, ohne aber Wörter zu verwenden
ursprünglich, in Gebirgsgegenden: rufen, um jemandem ein Signal zu geben
schmettern (ugs.):
laut Töne von sich geben/singen
mit Wucht schlagen/werfen
singen (Hauptform):
ein Lied (oder eine Melodie) mit der eigenen Stimme hervorbringen
umgangssprachlich: jemanden oder etwas bei einer Vernehmung ausplappern, preisgeben oder verraten
tirilieren:
eine Reihe aufeinander folgender harmonischer Töne von sich geben (meist im Zusammenhang mit Vögeln)
tönen:
angeberisch sprechen, großspurig reden
Farbe leicht verändern
trällern:
eine Tonfolge mit der Stimme wiedergeben
gutgelaunt und ohne den genauen Text wiederzugeben singen

Beispielsätze

Die Musikkapelle intoniert den Rainermarsch.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch Ananas, Banane und Kiwi werden in der Folge intoniert.

  • Jede einzelne Pfeife wird nun sorgfältig intoniert.

  • Dazu wurde das neue Züri-Fäscht-Lied intoniert, das von Paul Burkhard komponiert und von Schaggi Streuli gedichtet worden war.

  • Mir reicht schon das gesprochene Wort und wie die einzelnen Sätze intoniert werden.

  • Gestikuliert und intoniert nicht wie ein Schauspieler, der sich was zurechtgelegt hat.

  • Musikalisch wird die Zeremonie durch das Bundespolizeiorchester aus Hannover untermalt, das dann auch das Lied „La Paloma“ intonieren wird.

  • Darüber hinaus kann man im TV mehr mit der Präsentation spielen – also Scherze besonders intonieren oder in andere Form darstellen.

  • Beim einen zündet der hymnenhafte Gefangenenchor, durch zehn Hörner markant intoniert.

  • Das sechsstimmige „Ubi Caritas“ in lateinischer Sprache intoniert zeigte eine weitere Facette des vielseitigen Repertoires.

  • Erst intonierte das Marinemusikkorps Ostsee die Nationalhymne.

  • Danach intonierte ein Knabenchor die Komposition.

  • Die Streicherformation, die live auf dem Balkon verfremdete Walzerstücke von Paul Lemp intoniert, spielt zum Tanzfinale auf.

  • Da wurde der federnde Daktylus-Rhythmus straff intoniert und immer wieder zu sinfonischen Steigerungen genutzt.

  • Franz Köppl, der die Dominikusmesse und zwei Motetten von Michael Haydn sowie ein vom Chorleiter komponiertes Graduale intonierte.

  • "Rußland war, ist und wird immer eine Großmacht sein", intoniert die vom Kreml animierte Jugend.

  • Kaum ein Heimspiel, in dem nicht "Meier raus" intoniert wurde, sogar als "Kindercoach" wurde er tituliert.

  • Der die Agenda 2010 künftig gern ein wenig offener intonieren würde, mit Zumutungen möglichst auch an die Wirtschaft.

  • Erst intoniert er einen Blues, dann ("obwohl man nach einem Blues eigentlich keine Zugabe gibt") einen improvisierten "Indian Summer".

  • Aber es wurden Gedenk-Kerzen entzündet, die Totenglocke läutete für die Unfallopfer und die Rockband slight flavor intonierte Sakro-Pop.

  • Einmal ist auch kurz Lou Bega auf der Bühne, um "Mambo No. 5" zu intonieren: Neben "Perfect Gentleman" Wyclef sieht er blass aus.

Übersetzungen

Was reimt sich auf in­to­nie­ren?

Wortaufbau

Das viersilbige Verb in­to­nie­ren be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 2 × I, 1 × O, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, O und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von in­to­nie­ren lautet: EEIINNNORT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Offen­bach
  5. Nürn­berg
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Otto
  5. Nord­pol
  6. Ida
  7. Emil
  8. Richard
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Oscar
  5. Novem­ber
  6. India
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

intonieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort in­to­nie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: intonieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: intonieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. op-online.de, 11.02.2023
  3. tagblatt.ch, 03.10.2020
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  6. tagesspiegel.de, 17.11.2017
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  25. Tagesspiegel 1999
  26. Die Zeit (08/1998)
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