grunzen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡʁʊnt͡sn̩ ]

Silbentrennung

grunzen

Definition bzw. Bedeutung

  • einen rauen, kehligen Laut von sich geben

  • undeutlich und eher kurz angebunden mit tiefer, kehliger Stimme reden

  • undeutliche Laute (des Behagens) von sich geben, die Ähnlichkeit mit den Tierlauten unter haben

Begriffsursprung

Das Verb grunzen lässt sich auf das althochdeutsche grunzen ‚grollen, murren‘ zurückführen. Genau wie beim frühneuhochdeutschen grunzen, dem altenglischen grunnettan, dem englischen grunt und dem dänischen grynte handelt es sich hierbei um eine Intensivbildung, die neben einem gleichbedeutenden grunnen steht, welches sich allerdings erst im Frühneuhochdeutschen nachweisen lässt. Die genannten Bildungen ahmen die Laute der Schweine nach und sind insofern vergleichbar etwa mit dem altgriechischen γρύζειν und dem lateinischen grundire und grunnire.

Konjugation

  • Präsens: grunze, du grunzt, er/sie/es grunzt
  • Präteritum: ich grunz­te
  • Konjunktiv II: ich grunz­te
  • Imperativ: grunz/​grunze! (Einzahl), grunzt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­grunzt
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

bel­len:
die für Hunde typischen stimmhaften Töne von sich geben
kurze, wütige Befehle ausstoßen
brum­meln:
mit undeutlicher Stimme seinem Missfallen Ausdruck geben
undeutlich und eher kurz angebunden mit tiefer Stimme reden, manchmal auch: undeutliche Laute von sich geben
brum­men:
(undeutlich) mit tiefer Stimme sprechen oder singen
ein langes, tiefes (vibrierendes) Geräusch machen
gran­teln:
intransitiv, süddeutsch und österreichisch umgangssprachlich: fortwährend schlecht gelaunt, verdrießlich (grantig) sein und sich entsprechend negativ äußern
knur­ren:
Magen: ein Geräusch als Anzeichen für Hunger machen
mürrisch sprechen, etwas unfreundlich äußern
muf­feln:
umgangssprachlich: anhaltend kauen, dauernd den Mund voll haben und essen
umgangssprachlich: verdrießlich, unfreundlich und wortkarg sein
murmeln, in den Bart murmeln
mur­ren:
protestierende Laute (auch Wörter) ausstoßen
sich bedrohlich hören lassen
oinken

Beispielsätze

  • Nach dem Essen ruhte Tante Ottilie auf dem Sofa und grunzte von Zeit zu Zeit.

  • Wohlig grunzend drehte sie sich auf die andere Seite und schlief wieder ein.

  • Was grunzt du so? Schlecht gelaunt?

  • Die Wildschweine grunzten, als wir Äpfel über den Zaun des Wildgeheges warfen.

  • Das Wildschwein grunzt.

  • Schweine grunzen.

  • Wie viele Marzipanschweinchen hast du schon einmal in deinem Bauch grunzen gehört?

  • Wer zu viele Marzipanschweinchen auf einmal isst, fängt später vielleicht zu grunzen an.

  • Marzipanschweine grunzen nicht.

  • Maria schenkte Tom ein Schweinchen zum Geburtstag, aber es grunzt nicht.

  • Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal ein Schwein grunzen gehört habe.

  • Hast du das Schwein grunzen gehört?

  • Das Schwein grunzt.

  • Die Kuh muht, der Hahn kräht, das Schwein grunzt, die Ente quakt und die Katze miaut.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Vierjährige habe im Grunde genommen nur drei Worte sprechen können, ansonsten habe sie „gegrunzt wie ein Höhlenmensch“.

  • Aber so ist mir das zu nervig, immer nur die Gegner grunzen zu hören.

  • Züchter sind davon überzeugt, dass es sowohl "liebreizend" als auch "schrill" zu grunzen vermag.

  • Möglicherweise, so wurde gestern spekuliert, wurde jetzt "wieder gegrunzt".

  • An den Lippen dieses Mannes beginnt die Posaune zu gurgeln und kichern, zu weinen, grunzen, lachen, prusten und schmusen.

Häufige Wortkombinationen

  • Schweine grunzen
  • wohlig grunzend, im Schlaf grunzen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf grun­zen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb grun­zen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × E, 1 × G, 1 × R, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von grun­zen lautet: EGNNRUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Unna
  4. Nürn­berg
  5. Zwickau
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Ulrich
  4. Nord­pol
  5. Zacharias
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Novem­ber
  5. Zulu
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

grunzen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort grun­zen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­grun­zen:
plötzlich kurz und hörbar grunzen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: grunzen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12089269, 7010974, 2723026, 2722630, 2722629, 2722628, 2722625, 2722624, 2669699 & 1766442. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  3. focus.de, 04.12.2020
  4. 4players.de, 21.03.2015
  5. spiegel.de, 10.03.2003
  6. DIE WELT 2001
  7. Stuttgarter Zeitung 1995