geißeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡaɪ̯sl̩n]

Silbentrennung

geißeln

Definition bzw. Bedeutung

Alternative Schreibweise

  • geisseln

Konjugation

  • Präsens: geißle/​geißele, du geißelst, er/sie/es geißelt
  • Präteritum: ich gei­ßel­te
  • Konjunktiv II: ich gei­ßel­te
  • Imperativ: geißle/​geißele! (Einzahl), geißelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­gei­ßelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für gei­ßeln (Synonyme)

(das) Urteil sprechen (über) (fig.)
(jemandem) ans Bein pinkeln (ugs., fig.)
(jemanden) abstempeln (zu / als) (fig.):
einen Stempel auf etwas machen/setzen
jemanden oder etwas (vorschnell) als etwas bezeichnen, bewerten, einem bestimmten Typ zuordnen
ächten:
als unerwünscht erklären
verbannen, aus einer Gemeinschaft ausschließen
an den Pranger stellen (fig.)
(öffentlich) anprangern:
öffentlich anklagen, denunzieren, bloßstellen; an den Pranger stellen
auspeitschen:
jemanden mit einer Peitsche schlagen, für gewöhnlich einen Wehrlosen oder Angebundenen als Bestrafung
beredte Klage führen (über) (geh.)
brandmarken:
jemanden öffentlich bloßstellen, anprangern, heftig kritisieren
transitiv, historisch: jemandem mit dem Brandeisen ein Zeichen, meist auf die Stirn, als Strafe einbrennen
den Stab brechen (über) (ugs., fig.)
die Knute spüren lassen
die Peitsche geben
flagellieren
ins Gericht gehen (mit) (fig.)
knuten
(hart) kritisieren:
fachlich beurteilen, besprechen, beschreiben
nicht einverstanden sein, heftig widersprechen
öffentlich beschuldigen
peitschen:
ein Tier oder jemanden mit der Peitsche schlagen
gegen, an etwas (geräuschvoll) prasseln
richten (archaisierend):
ein Urteil über jemanden fällen
einen Gegenstand auf jemanden lenken, zielen, deuten; auch ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen
stigmatisieren:
einer fixierten Person zur Bestrafung ein Schandmal mit einem glühenden heißen Eisen einbrennen
etwas oder jemanden mit einer Nachbildung der Wundmale Jesu Christi versehen
unter Beschuss nehmen (fig.)
verdammen:
aus der (kirchlichen) Gemeinschaft ausschließen
jemanden zwingen
verurteilen:
über jemanden ein gerichtliches Urteil fällen, das zu einer Bestrafung führt
über jemanden oder etwas eine negative Meinung entwickeln, etwas für inakzeptabel halten
zu Gericht sitzen (über) (fig.)

Sinnverwandte Wörter

züch­ti­gen:
jemanden (meist ein Kind) durch Schläge körperlich bestrafen

Beispielsätze

  • Die Reden der Unionsfraktion geißeln erneut, dass die Regierung keinen Gesetzentwurf vorlegt.

  • Sie hat das aus Ökojournalen, die sogar Yoga als zu leistungsfixiert geißeln.

  • Aber wenn man so schnell in der ausländerfeindlichen Ecke landet, dann darf man Ihre Haltung als Inländerfeindlichkeit geißeln.

  • Doch nichts von alledem ist bisher verschwunden, das „zentralistische Gesundheitswesen“, das Bahr gegeißelt hat, ist zäh.

  • Diese hat immerhin den Vorteil, dass sie aus arabischer Feder stammt, also nicht als Diktat des Westens gegeißelt werden kann.

  • Wichtig ist, dass gegeißelt wird, was sich außerhalb von Norm und Anstand bewegt.

  • Noch am Freitag hatte er die Haltung seiner Spieler gegeißelt.

  • Das war den Turbo-Kapitalisten willkommener Anlass, den angeblichen Nationalismus zu geißeln.

  • Früher hatte er nie eine Gelegenheit ausgelassen, das EU-Streben nach einem unabhängigen Militärapparat zu geißeln.

  • Ungewöhnlich scharf hatte Schröder die "Politik der Nadelstiche" gegeißelt - und eindeutig Lafontaine damit gemeint.

  • Natürlich - wer wollte denjenigen widersprechen, die das Leiden und Krieg überhaupt als unerträglich geißeln?

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf gei­ßeln?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb gei­ßeln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N & 1 × 

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × 

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von gei­ßeln lautet: EEGILNẞ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Es­zett
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Ida
  4. Es­zett
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. India
  4. Sierra
  5. Sierra
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

geisseln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort gei­ßeln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: geißeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: geißeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bo.de, 26.01.2022
  2. jungewelt.de, 13.03.2020
  3. zeit.de, 17.09.2015
  4. welt.de, 20.05.2011
  5. sueddeutsche.de, 25.07.2007
  6. archiv.tagesspiegel.de, 18.05.2004
  7. sz, 20.08.2001
  8. Berliner Zeitung 2000
  9. Junge Welt 2000
  10. BILD 1999
  11. Stuttgarter Zeitung 1995