einmotten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nˌmɔtn̩ ]

Silbentrennung

einmotten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) vom Substantiv Motte durch Konversion mit dem Präfix ein-.

Konjugation

  • Präsens: motte ein, du mottest ein, er/sie/es mottet ein
  • Präteritum: ich mot­te­te ein
  • Konjunktiv II: ich mot­te­te ein
  • Imperativ: mott ein! / motte ein! (Einzahl), mottet ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­mot­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­mot­ten (Synonyme)

(das) Feld räumen (müssen) (fig.)
(das) Handtuch schmeißen (ugs., fig.)
(das) Handtuch werfen (ugs., fig.)
(den) (ganzen) Bettel hinschmeißen (ugs.)
(den) (ganzen) Bettel hinwerfen (ugs.)
(den) (ganzen) Kram hinschmeißen (ugs.)
(den) (ganzen) Krempel hinschmeißen (ugs.)
(die) Brocken hinschmeißen (ugs.)
(die) Brocken hinwerfen (ugs.)
(die) Flinte ins Korn werfen (ugs., fig.)
(die) Segel streichen (ugs.)
(die) Waffen strecken (fig.)
(einen) Rückzieher machen
(es mit/bei etwas) bewenden lassen
(etwas) auf sich beruhen lassen
(sich dem) Schicksal ergeben
(sich dem) Schicksal fügen
(sich) ins Bockshorn jagen lassen (ugs.)
abbrechen (ugs.):
aufhören, verstummen
durch Krafteinwirkung abgetrennt werden
(sich mit etwas) abfinden:
einen Schaden mittels Gleichwertigem ausgleichen
sich zufrieden geben, etwas akzeptieren
(es) aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
aufhören zu kämpfen
aufstecken (ugs.):
ein Teil, das eine Öffnung/Vorwölbung/Einbuchtung hat, auf ein Teil mit dem Gegenstück drücken
einen gewissen Gesichtsausdruck zeigen
(sich) beugen:
(ein Wort) deklinieren, abwandeln
(Licht oder andere Wellen) ablenken
die weiße Fahne hissen (ugs., fig.)
einpacken (können) (ugs., fig.):
etwas in eine Hülle oder einen Behälter tun oder mit einem besonderen Papier umwickeln
hinschmeißen (ugs.):
(etwas) irgendwohin werfen, in die Richtung von jemandem oder etwas werfen (schmeißen)
plötzlich keine Lust mehr auf etwas haben und nicht mehr weitermachen oder durch äußere Umstände gezwungen sein, etwas aufzugeben, nicht mehr weiterzumachen
in den Sack hauen (ugs.)
kapitulieren:
einen Kampf aufgeben, die eigene Niederlage eingestehen
klein beigeben
nicht weiter versuchen
nicht weiterverfolgen
nicht weiterversuchen
passen:
angemessen sein, sich eignen, harmonieren; besonders bei Kleidung: gute Passform haben
Ball über eine Distanz weitergeben
passen müssen
resignieren:
auf etwas eigentlich Gewünschtes, das unerreichbar zu sein scheint, widerwillig verzichten
(sich) schicken (in) (geh., veraltet):
(aus)reichen
den sittlichen Maßstäben entsprechen
schmeißen (ugs., fig.):
etwas aufgeben, misslingen lassen
etwas erfolgreich durchführen
(sich) geschlagen geben
(etwas) stecken (ugs.):
an einem bestimmten Ort sein
etwas in etwas anderes hineindrücken oder einfügen
zurückrudern (ugs., fig.):
im Boot mit der Hilfe von Paddeln/Rudern an den Ausgangsort zurückkehren
im Gespräch seine Position aufgeben
einhüllen:
um jemanden, sich oder etwas eine Hülle, Verpackung, Bedeckung legen; übertragen: wie eine Hülle umgeben
einsacken:
in eine weiche Unterlage einsinken, in weichem Untergrund versinken
in sich zusammenfallen
einschlagen:
(bestimmte Menge) Holz fällen
(durch Handschlag) zustimmen
eintüten:
in Tüten packen
einwickeln:
etwas einpacken, indem man es mit etwas umhüllt
jemandem etwas vorspielen, so dass dieser manipuliert wird
verpacken:
etwas zum längeren Lagern in etwas unterbringen, wodurch es vor Schäden und Verschmutzung geschützt ist
etwas zum Transport so in etwas einwickeln oder hineinlegen, dass es vor Transportschäden geschützt ist
ausmustern:
als untauglich befinden
aus dem Sortiment herausnehmen, nicht mehr führen; nicht mehr benutzen und entsorgen
ausrangieren:
ein Fahrzeug durch Verschieben entfernen
etwas, das keine weitere Verwendung hat, aussortieren
außer Betrieb nehmen
außer Betrieb setzen
außer Betrieb stellen
außer Dienst stellen
stilllegen:
den Betrieb von etwas einstellen
vom Netz nehmen

Gegenteil von ein­mot­ten (Antonyme)

ent­mot­ten:
frischen Wind in eine Angelegenheit bringen oder etwas aus dem Ruhezustand wieder aktivieren
von dem Schädling Motte befreien

Redensarten & Redewendungen

  • du kannst dich einmotten lassen
  • sich einmotten lassen
  • sich mit etwas einmotten lassen

Beispielsätze (Medien)

  • Die MVG habe unnötig alte Hochflurstraßenbahnen eingemottet.

  • Einige Prognosen könnten daher bereits eingemottet werden: „Der scheint doch sehr warm werden zu wollen, und auch sehr trocken.

  • Auch dass in Corona-Zeiten mit Masken geprobt und einige Projekte wieder eingemottet werden müssen, sei kein Problem.

  • Die Dekoration dort soll erst am Wochenende eingemottet werden.

  • Die An-225 wurde, weil ohne weitere Verwendung, eingemottet.

  • Ein Großteil sowjetischer Kampfflugzeuge wurde in den Neunzigerjahren aufgrund massiver Einsparungen ausgemustert und eingemottet.

  • Die Südseeschiffe bleiben erst einmal eingemottet.

  • Aber ich werde es nicht einmotten.

  • Sind die Reifen abgezogen, müssen Sie noch einige Vorbereitungen treffen, bevor Sie die Pneus einmotten können.

  • Das Schiff wird eingemottet über den Winter.

  • Die Landesfarbe oranje wird dafür auch für einige Tage eingemottet und alles erstrahlt in pink.

  • Noch sollte der Wintermantel aber nicht eingemottet werden..

  • Gersteinwerk F und Gersteinwerk G Auch die Anlagen Gersteinwerk F und Gersteinwerk G sollen eingemottet werden.

  • So dürften nördlich des Mains Kraftwerke vorerst „eingemottet“ werden, weil sie wohl nicht systemrelevant seien.

  • Da die Nasa ihre Shuttles eingemottet hat, verfügt sie derzeit über kein eigenes Vehikel für Flüge zur ISS.

  • Im September werden die drei verbliebenen Raumfähren eingemottet.

  • Auch sie sollten ihre Ideologien des vorigen Jahrhunderts einmotten Herr Büschemann.

  • Ohne Schäden kam sie auch über den zweiten Weltkrieg, wurde allerdings von 1944 bis 1948 eingemottet.

  • Anschließend wurde zwar der Mars Surveyor Lander gebaut, aber dann doch nie gestartet und eingemottet.

  • Die drei Musikerinnen haben bereits Wohnungen in New York und Los Angeles bezogen, die Cowboy-Stiefel wurden eingemottet.

Häufige Wortkombinationen

  • die Winterkleidung einmotten; Mäntel, Pelze, Pullover, Teppiche einmotten
  • ein Auto, Motorrad einmotten; eine Anlage, Fabrik, Idee, Kernkraftwerk, Kriegsschiff einmotten

Wortbildungen

  • eingemottet
  • Einmotten
  • einmottend

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­mot­ten be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 2 × T, 1 × I, 1 × M & 1 × O

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × T, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von ein­mot­ten lautet: EEIMNNOTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Mün­chen
  5. Offen­bach
  6. Tü­bin­gen
  7. Tü­bin­gen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Martha
  5. Otto
  6. Theo­dor
  7. Theo­dor
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Mike
  5. Oscar
  6. Tango
  7. Tango
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

einmotten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­mot­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einmotten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einmotten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. merkur.de, 04.12.2023
  2. kreiszeitung.de, 10.07.2023
  3. azonline.de, 22.01.2021
  4. bild.de, 13.01.2021
  5. de.sputniknews.com, 22.10.2019
  6. de.sputniknews.com, 19.11.2019
  7. tagesspiegel.de, 17.11.2018
  8. aargauerzeitung.ch, 05.10.2017
  9. teckbote.de, 24.01.2017
  10. laopinion.es, 01.04.2016
  11. kicker.de, 08.05.2016
  12. mopo.de, 14.02.2015
  13. handelsblatt.com, 20.01.2014
  14. schwaebische.de, 29.10.2012
  15. handelsblatt.com, 20.02.2010
  16. sueddeutsche.de, 08.06.2009
  17. trostberger-tagblatt.de, 10.06.2007
  18. sueddeutsche.de, 05.08.2007
  19. spiegel.de, 21.06.2006
  20. fr-aktuell.de, 24.02.2006
  21. fr-aktuell.de, 11.02.2004
  22. f-r.de, 11.06.2003
  23. sueddeutsche.de, 18.11.2002
  24. DIE WELT 2000
  25. Welt 1999
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1995