bestatten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈʃtatn̩ ]

Silbentrennung

bestatten

Definition bzw. Bedeutung

Einen Verstorbenen beerdigen, einen Leichnam beisetzen.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch bestaten, althochdeutsch bistaten, belegt seit dem 11. Jahrhundert, heutige Bedeutung 12. Jahrhundert.

Konjugation

  • Präsens: bestatte, du bestattest, er/sie/es be­stat­tet
  • Präteritum: ich be­stat­te­te
  • Konjunktiv II: ich be­stat­te­te
  • Imperativ: bestatt/​bestatte! (Einzahl), be­stat­tet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­stat­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­stat­ten (Synonyme)

(jemandem) die letzte Ehre erweisen (geh.)
beerdigen:
einen Verstorbenen in der Erde (meist in einem Sarg) begraben, beisetzen
(jemanden) begraben (Hauptform):
einen Gedanken aufgeben, verwerfen
einen Verstorbenen beisetzen, beerdigen
beisetzen:
etwas hinzufügen
zu Grabe tragen, bestatten
das letzte Aufgebot bestellen (fig., selten)
das letzte Geleit geben
unter die Erde bringen (derb)
verlochen (fachspr., archäologisch)
verscharren (derb):
etwas im Erdboden verbergen, indem dieser oberflächlich geöffnet wird und dann der Gegenstand notdürftig mit Erde bedeckt wird
heimlich und meist rechtswidrig eine Leiche beisetzen
zu Grabe tragen
zur letzten Ruhe betten (geh.)

Beispielsätze

  • Der kleine Junge bestattete seinen verblichenen Hamster unter einer Esche.

  • Er wurde auf dem städtischen Friedhof bestattet.

  • Soldaten, hebt Gräber aus und bestattet die Gefallenen!

  • Man wollte nicht, dass Toms Grab zu einem Wallfahrtsort würde, und bestattete ihn daher an einer unbekannten Stelle irgendwo im Schwarzwald.

  • Wenn ein Mensch tot ist, muss er bestattet werden.

  • Möchtet ihr sehen, wo Tom bestattet ist?

  • Möchten Sie sehen, wo Tom bestattet ist?

  • Möchtest du sehen, wo Tom bestattet ist?

  • Tom wurde neben seiner Frau bestattet.

  • Ich bestatte deine Haustiere nicht.

  • Tom wollte nicht in der Familiengruft bei seinen Vorfahren, sondern auf der Wiese neben seinen Hunden bestattet werden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am 15. Februar 2023 ist Hanspeter Rohr in Laos verstorben und wurde nach buddhistischem Ritus bestattet.

  • Am Montag, dem 19. September 2022, wird die verstorbene Königin Elizabeth II. bei einem Staatsbegräbnis in London bestattet.

  • Aber uns wird nicht erlaubt, Ihre Lieben zu bestatten.

  • Die bestattete Person hatte eine Schusswunde.

  • Auf eigenen Wunsch wurde er im Brünner Kloster der Kapuziner bestattet.

  • Anschließend wurden entnommenen Organe in Salz eingelegt und separat bestattet.

  • Die Täter wurden jedoch gefasst und die sterblichen Überreste des berühmten Schauspielers erneut bestattet.

  • Dabei werden alle sieben Jahre die Gebeine ausgegraben, anschließend bei einem Fest in Tücher gewickelt und neu bestattet.

  • In der Anlage im Südwesten Moskaus sind viele berühmte Russen bestattet.

  • Eben erst hat Olten ermöglicht, dass auch Muslime aus anderen Gemeinden auf dem Grabfeld bestattet werden dürfen.

  • Die Opfer des Fabrikeinsturzes werden in Massengräbern bestattet.

  • Zudem kündigte der Vater an, dass M. in Algerien bestatten werden solle.

  • Der Leichnam und das Herz des verstorbenen Kaisersohnes Otto Habsburg- Lothringen sollen getrennt bestattet werden.

  • Dort sind jetzt über 4500 Opfer des Massakers bestattet.

  • Deswegen sei es für Angehörige zusätzlich belastend, wenn die Leichen von Unglücksopfern nicht geborgen und bestattet werden können.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­stat­ten?

Anagramme

  • entbastet

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­stat­ten be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × T, 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × N & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 3 × T, 1 × B, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und zwei­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von be­stat­ten lautet: ABEENSTTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Aachen
  6. Tü­bin­gen
  7. Tü­bin­gen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Anton
  6. Theo­dor
  7. Theo­dor
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Alfa
  6. Tango
  7. Tango
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

bestatten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­stat­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fa­mi­li­en­grab:
Grab, in dem mehrere Personen einer Familie bestattet werden
Frau­en­grab:
Grab, in dem eine Frau bestattet ist
Fürs­ten­grab:
Archäologie: Grab, in dem ein (vermuteter) Fürst bestattet ist
Ge­mein­schafts­grab:
Grab, in dem mehrere/viele Personen bestattet sind
Lei­chen­ver­bren­nung:
Verbrennung und/oder Einäscherung einer Leiche, um die Asche anschließend in einer Urne zu bestatten
Män­ner­grab:
Grab, in dem ein Mann bestattet ist
Na­ti­o­nal­fried­hof:
besonderer Friedhof eines Staates, auf dem häufig bekannte Persönlichkeiten bestattet werden
To­ten­hemd:
einem Kittel oder Hemd ähnelnde Oberbekleidung, die eine verstorbene Person nach dem Tode trägt und in der sie bestattet wird
To­ten­kleid:
Kleidungsstück, das eine verstorbene Person nach ihrem Tod trägt und in dem sie bestattet wird
ver­bren­nen:
einen Leichnam im Feuer bestatten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bestatten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bestatten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8374099, 7990470, 7071602, 7071601, 7071600, 7071597, 6981555 & 5319077. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  25. Berliner Zeitung 2000
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