beschimpfen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Be­schimp­fen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈʃɪmp͡fn̩ ]

Silbentrennung

beschimpfen

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden durch Schimpfworte oder Schmähungen beleidigen.

Begriffsursprung

Ableitung zu schimpfen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be-.

Konjugation

  • Präsens: beschimpfe, du beschimpfst, er/sie/es be­schimpft
  • Präteritum: ich be­schimpf­te
  • Konjunktiv II: ich be­schimpf­te
  • Imperativ: beschimpfe! (Einzahl), be­schimpft! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­schimpft
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­schimp­fen (Synonyme)

abwerten:
übertragen: etwas in seinem Ansehen, seiner Bedeutung vermindern
Wirtschaft: etwas in seinem Wert herabsetzen
beflecken:
transitiv, übertragen: jemandes Ansehen schaden, jemandes Ehre herabsetzen
transitiv: einzelne Stellen von etwas beschmutzen, fleckig machen
beleidigen:
auf etwas (insbesondere Sinnesorgane) dadurch einwirken, dass sie als negativ zu klassifizierenden Eindrücken ausgesetzt werden
den Tatbestand der Beleidigung verwirklichen
beschmutzen (fig.):
den Ruf oder die Ehre schmälern, herabsetzen
schmutzig machen, dreckig machen, mit Schmutz versehen
besudeln (ugs., fig.):
etwas mit Schmutz, Nahrung, Speichel oder Ähnlichem verdrecken
jemandes sexuelle oder rituelle Ehre verletzen
dissen (fachspr., Jargon, Neologismus, jugendsprachlich):
jemanden als verachtenswert hinstellen, voller Verachtung schlechtmachen; jemanden herabsetzend kritisieren; despektierlich über jemanden reden
durch den Kakao ziehen (ugs., fig.)
herabsetzen:
(einen Wert) geringer machen
mit Geringschätzung, kränkend behandeln; die Bedeutung oder das Ansehen einer Person oder Sache schmälern
herabwürdigen:
eine Person schlecht behandeln, abwerten; schlecht über eine Leistung reden
herunterputzen (ugs.)
Hohn und Spott ausgießen (über) (geh.)
in den Dreck ziehen (ugs., fig.)
insultieren (geh., selten, veraltend)
niedermachen:
(Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen
(jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben
schmähen (geh.):
mit verachtenden Worten beleidigen
verächtlich machen
vom Leder ziehen (ugs.)
zur Schnecke machen (ugs., fig.)
anfauchen:
einen aggressiven, zischenden Ton in die Richtung von jemandem oder etwas abgeben
jemanden scharf, gereizt ansprechen, zurechtweisen
anmachen:
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
beflegeln (österr.):
derb, grob beschimpfen
mit Worten angreifen
verbal angreifen
verbal attackieren

Beispielsätze

  • Ich muss mich von Ihnen nicht als Spießbürger beschimpfen lassen!

  • Willi wurde wütend und beschimpfte Richard.

  • Ich bin schon von besseren Leuten schlimmer beschimpft worden.

  • Warum beschimpfen Sie Tom?

  • Warum beschimpft ihr Tom?

  • Warum beschimpfst du Tom?

  • Daniel hat die Beherrschung verloren, er hat Linda beschimpft und ist gegangen.

  • Tom fing an, Maria zu beschimpfen.

  • Ich habe sie schon beschimpft, aber ich glaube eine Beschimpfung reicht nicht.

  • Wer hat Tom beschimpft?

  • Sie beschimpfte sie.

  • Er beschimpfte sie.

  • Ich beschimpfe sie nicht.

  • Holly beschimpft mich nie.

  • Aufgrund dessen, dass er mich öffentlich beschimpft hat, kann ich ihm nicht verzeihen.

  • Die Medien sind bellende Wachhunde der Demokratie, und die Demokratie ist bekanntlich das beste politische System, weil man es ungestraft beschimpfen kann.

  • Auch wenn man Leute mit gutem Grund beschimpft, muss man maßhalten.

  • Liisa beschimpfte mich als dumm.

  • Ich kann nicht einen Polizisten beschimpfen.

  • Ich kann doch keinen Polizisten beschimpfen!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber ich bekam und bekomme Kommentare von Russen, die mich beschimpfen: „Du Ar.

  • Als „Bobo“ wird auch Florian Klenk vom Landwirt Christian Bachler im Internet beschimpft.

  • Als der Fahrer ausgestiegen sei, habe ihn der Fußgänger beschimpft und bedroht sowie mit der Faust gegen die Brust geschlagen.

  • Als Kabarettist erklärt er den Vorpommern, wie sie straffrei den Nachbarn beschimpfen und legal Drogen konsumieren können.

  • Aber für mich, als jemand der heute 28 ist, ist es schwer nachvollziehbar, wenn ich als Stasi-Mauermörder beschimpft werde.

  • Angela Merkel: „Wenn Kinder als Juden beschimpft werden, muss die Schule sofort reagieren

  • Aber uns Deutsche darf man beschimpfen!

  • Ajatollah Chamenei beschimpft die saudischen Führer, ein Kommandeur vergleicht das Königreich mit Israel.

  • Als die Polizisten den alkoholisierten Tatverdächtigen darauf ansprachen, beschimpfte er sie mit den unflätigsten Worten.

  • Aber klar, es ist immer einfacher, die anderen als Rassisten zu beschimpfen.

  • Auch seine Mutter will von den Drohungen nichts gewusst haben und erklärte, von der Zeugin „aufs Ordinärste beschimpft“ worden zu sein.

  • Es sei auch schon vorgekommen, dass ein Einscheren verhindert werden sollte oder sie dabei beschimpft wurde.

  • Als Mowahedi sie sieht weint er, beschimpft sie: „Du fette Kuh, du alte Jungfer.

  • Die Hamas, die sich in Gaza bei Fatah-Anhängern rächt, beschimpft "Daytons-Armee" als "Handlanger von Amerikanern und Zionisten".

  • Bei Petras darf sie die gemeine Alte sein, die der eigenen Tochter noch beim Koitus auf dem Rücken klebt und sie als Hure beschimpft.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­schimp­fen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­schimp­fen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und P mög­lich.

Das Alphagramm von be­schimp­fen lautet: BCEEFHIMNPS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Ingel­heim
  7. Mün­chen
  8. Pots­dam
  9. Frank­furt
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Ida
  7. Martha
  8. Paula
  9. Fried­rich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. India
  7. Mike
  8. Papa
  9. Fox­trot
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

beschimpfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­schimp­fen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­pis­sen:
derb: mit groben Worten beleidigen, beschimpfen
an­rot­zen:
jemanden unflätig beschimpfen und beleidigen
aus­schel­ten:
jemanden heftig beschimpfen, kritisieren
be­gei­fern:
auf gemeine, boshafte Art beschimpfen
be­kei­fen:
jemanden mit hoher, schriller, keifender Stimme beschimpfen
be­ti­teln:
übertragen: beschimpfen
ein­schrei­en:
mit lauten Worten und ohne Pause auf jemanden einreden, ihn beschimpfen
pö­beln:
sich frech und provozierend äußern; lauthals beschimpfen, beleidigen
Schimpf­na­me:
Name, der verwendet wird, um jemand oder etwas zu beschimpfen, herabzusetzen
ze­tern:
abwertend: seine Unzufriedenheit äußern; nörgeln, beschimpfen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: beschimpfen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: beschimpfen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12331219, 9709341, 8653261, 8653259, 8653258, 7949922, 7452740, 6881367, 6618737, 4934843, 4934841, 4621693, 3871105, 3011800, 2513034, 2449474, 2142048, 1729515 & 1729514. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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