befriedigen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈfʁiːdɪɡn̩ ]

Silbentrennung

befriedigen

Definition bzw. Bedeutung

  • die Erwartungen oder Bedürfnisse von jemandem oder etwas erfüllen

  • jemanden sexuell befriedigen

  • reflexiv, „sich selbst befriedigen“: onanieren, masturbieren

Konjugation

  • Präsens: befriedige, du befriedigst, er/sie/es be­frie­digt
  • Präteritum: ich be­frie­dig­te
  • Konjunktiv II: ich be­frie­dig­te
  • Imperativ: befriedige! (Einzahl), be­frie­digt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­frie­digt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­frie­di­gen (Synonyme)

stillen:
bewirken, dass etwas aufhört (zu fließen)
einem Kind die Muttermilch geben
Befriedigung verschaffen
erfüllen:
auf meist positive Art beschäftigen und so Zeit des Lebens ausfüllen
die Gedanken beherrschen, starke Gefühle auslösen
zufrieden stellen
(es sich/jemandem) mit der Hand machen (ugs.)
(sich einen) von der Palme wedeln (ugs.)
(es sich selbst) besorgen (ugs.):
ausführen, erledigen
etwas beschaffen
(sich einen) keulen (ugs.):
regional, besonders ruhrdeutsch, intransitiv: hart arbeiten
transitiv: vorsorglich massenhaft Nutztiere schlachten, um die Verbreitung von Tierseuchen zu verhindern
(es sich selbst) machen (ugs.):
beginnen
den nachfolgend umschriebenen Laut von sich geben
masturbieren:
sich selbst sexuell befriedigen
onanieren:
sich sexuell selbst befriedigen
(sich einen) rubbeln (ugs.):
salopp: jemanden oder etwas kräftig (wiederholt) reiben
(sich einen) runterholen (ugs.):
etwas, das sich [von hier aus gesehen, wo der sich Äußernde ist] in einer erhöhten Position befunden hat, nach unten [hierher zum sich Äußernden] schaffen
in der Wendung „einen runterholen“: sich selbst oder einen [anderen] Mann mit der Hand sexuell befriedigen
wichsen (ugs.):
Leder mit Schuhcreme oder einem Lederfett einreiben (Schuhe oder Lederwaren)
selten; sich wichsen: den Wichs anziehen (Kleiderordnung bei Studentenverbindungen), seinen besten Anzug anziehen
zufriedenstellen:
die Erwartungen von jemandem erfüllen und ihn damit in einen Zustand der Zufriedenheit versetzen

Beispielsätze

  • Ich glaube, er konnte seine Freundin nicht befriedigen, deshalb hat sie auch Schluss gemacht.

  • Frank ist gestern zu Hause geblieben und hat sich wohl mangels weiblicher Gesellschaft selbst befriedigt.

  • Die Mathematik befriedigt den Geist durch ihre außerordentliche Gewißheit.

  • Mit der Schöpfung der Frau scheint Gott seinen Drang zum Perfektionismus befriedigt zu haben.

  • Du wirst merken, dass sie schwer zu befriedigen ist.

  • „Liebe kann man nicht kaufen, wohl aber jemanden, der meine Bedürfnisse befriedigt, und mehr will ich gar nicht“, sagte Tom.

  • Wenn du keine Lust hast, musst du Toms Neugierde nicht befriedigen.

  • Intellektueller Reichtum und Weisheit befriedigen mehr als materieller Wohlstand.

  • Alle unsere Bedürfnisse sind befriedigt.

  • Ein Orden ist ein kostensparender Gegenstand, der es ermöglicht, mit wenig Blech viel Eitelkeit zu befriedigen.

  • Denn Tom konnte sie nicht befriedigen.

  • Die Welt ist groß genug, um die Bedürfnisse aller Menschen zu stillen, aber sie ist zu klein, um die menschliche Gier zu befriedigen.

  • Leider kann ich Ihre Wissbegierde heute nicht befriedigen.

  • Nichts befriedigt mich mehr, als den Menschen, den ich liebe, glücklich zu machen.

  • Die Antworten haben mich nicht befriedigt.

  • Einer von ihnen befriedigt mich.

  • Ein sich selbst genügender Mensch ist in der Lage, die meisten seiner Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dabei auf andere angewiesen zu sein.

  • Eine unterdrückte oder zurückgedrängte Leidenschaft bricht hervor, die befriedigte Liebe versteht sich zu verbergen.

  • Ich verdiene genug Geld, um meinen Lebensunterhalt zu bezahlen und meine Wünsche zu befriedigen.

  • Doch nun kehre ich befriedigt zurück.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das zwingt den Netzbetreibern hohe Systemkosten auf, denn die Sonne kann den abendlichen Höchstverbrauch nicht befriedigen.

  • Als Münchner habe ich ein unbändiges Bedürfnis nach Konjunktiven, das im Norden Deutschlands kaum befriedigt wird.

  • Entweder würde ich diese Frau sexuell befriedigen oder ich würde bei dem Versuch, es zu tun, sterben“.

  • Daraus folgt: Je besser wir unsere Bedürfnisse befriedigen, desto weniger brauchen wir den Überkonsum.

  • Damit wird die Mutter aller Plastikblondinen wohl auf ihre alten Tage auch noch ihre letzten und ärgsten Kritiker befriedigen.

  • Dem Vernehmen nach mangelt es im MVZ an Personal, um die große Nachfrage zu befriedigen.

  • Amazon ist nur deshalb so erfolgreich, weil es Bedürfnisse schneller erkennt und effizienter befriedigt als andere.

  • Amazon hatte auf den Wunsch seiner Kunden nach kürzesten Lieferzeiten verwiesen – diese zu befriedigen sei das “Geschäftsmodell”.

  • Bis zu diesem Datum müssen die "Löwen" alle DFL-Anforderungen bezüglich der Lizenzierung "befriedigt" haben.

  • Aber es gilt, Hände zu schütteln mit den kommenden Gegnern und die medialen Ansprüche umgehend zu befriedigen.

  • Selbst mit Edelsteinen besetzte Autos wurden schon entworfen, um die Gier nach Prunk und Einzigartigkeit zu befriedigen.

  • Beim jetzigen Bundeskanzler hat man oft den Eindruck, dass es nur darum geht die Bevölkerung mit Zuckerln zu befriedigen.

  • Freie Presse: Aber das ist doch eigentlich gegen alle wirtschaftliche Vernunft: Der Bedarf ist da, und Sie wollen ihn nicht befriedigen?

  • und zeigt sich befriedigt, dass der Angesprochene bejaht.

  • Aber die Sensationsgier muss befriedigt werden.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb be­frie­di­gen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 1 × B, 1 × D, 1 × F, 1 × G, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 3 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × F, 1 × G, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, zwei­ten E und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von be­frie­di­gen lautet: BDEEEFGIINR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Frank­furt
  4. Ros­tock
  5. Ingel­heim
  6. Essen
  7. Düssel­dorf
  8. Ingel­heim
  9. Gos­lar
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Fried­rich
  4. Richard
  5. Ida
  6. Emil
  7. Dora
  8. Ida
  9. Gus­tav
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Fox­trot
  4. Romeo
  5. India
  6. Echo
  7. Delta
  8. India
  9. Golf
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

befriedigen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­frie­di­gen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­de­cken:
übertragen: einen Wunsch, Bedarf, eine Schuld und Ähnliches ausgleichen, befriedigen, erfüllen
bürs­ten:
sich selbst befriedigen
ge­nug­tun:
auf ein Bedürfnis, einen Wunsch eingehen und diesen befriedigen
Lust­prin­zip:
Maxime, sich so zu verhalten, dass eigene Bedürfnisse soweit wie möglich befriedigt werden
Mas­tur­bie­ren:
Handlung, bei der eine Person sich sexuell selbst befriedigt
Neun­und­sech­zig:
Sexualität: eine Stellung beim Sex, bei der die Partner einander gleichzeitig oral befriedigen
Not­zeit:
Zeit, in der wesentliche Lebensbedürfnisse nicht hinreichend befriedigt werden können
Ona­nist:
eine männliche Person, die onaniert, sich sexuell selbst befriedigt
Sucht­mit­tel:
Stoff, der süchtig macht/eine Sucht (vorübergehend) befriedigt
Trieb:
inneres Verlangen; innerer Antrieb, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: befriedigen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: befriedigen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10645576, 10541789, 8342084, 7341965, 6857618, 6611089, 6034956, 5945314, 4989803, 4117095, 3404436, 3391566, 3383900, 3332284, 3107969, 2987971, 2800281 & 2770671. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. jungefreiheit.de, 03.06.2023
  2. wienerzeitung.at, 17.04.2022
  3. berliner-kurier.de, 10.11.2021
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  5. jungefreiheit.de, 28.09.2019
  6. abendzeitung-muenchen.de, 07.07.2017
  7. welt.de, 05.08.2016
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  12. derstandard.at, 30.09.2011
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  14. kn-online.de, 02.03.2009
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  16. finanznachrichten.de, 08.03.2007
  17. welt.de, 14.02.2006
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  19. abendblatt.de, 20.10.2004
  20. archiv.tagesspiegel.de, 22.10.2003
  21. sueddeutsche.de, 25.11.2002
  22. Rhein-Neckar Zeitung, 15.09.2001
  23. Junge Welt 2000
  24. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Stuttgarter Zeitung 1996
  27. Berliner Zeitung 1995