ausstaffieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯sʃtaˌfiːʁən]

Silbentrennung

ausstaffieren

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden oder sich mit schmückenden Details kleiden/verkleiden

  • mit dem versehen, was in einer gewissen Situation notwendig und angemessen erscheint

  • mit etwas versehen, was hübsch ist und schmückt

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb staffieren mit dem Derivatem aus-

Konjugation

  • Präsens: staffiere aus, du staffierst aus, er/sie/es staffiert aus
  • Präteritum: ich staf­fier­te aus
  • Konjunktiv II: ich staf­fier­te aus
  • Imperativ: staffier aus! / staffiere aus! (Einzahl), staffiert aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­staf­fiert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­staf­fie­ren (Synonyme)

(sich) auftussen (ugs.)
(sich) fein machen
(sich) hochstylen (ugs.)
(sich) in Schale schmeißen (ugs.)
(sich) in Schale werfen (ugs.)
(sich) in Staat werfen
(sich) piekfein anziehen (ugs.)
(sich) piekfein machen (ugs.)
(sich) schick anziehen
(sich) schick machen
(sich) schön machen
(sich) stadtfein anziehen
(sich) aufbrezeln (ugs.):
sich oder jemand/etwas attraktiv, vielleicht auch übertrieben, herrichten
(sich) aufdonnern (ugs.):
etwas herrichten, damit es einen ins Auge fallenden Eindruck macht
sich übertrieben fein kleiden, oftmals mit schlechtem Geschmack, stark geschminkt und überladen mit Accessoires
(sich) aufhübschen:
verschönern, optisch verbessern, hübscher machen
(sich) auftakeln:
bei farbentragenden studentischen Korporationen: die Teile des Couleurs anlegen
die Segel setzen, mit Takelwerk ausstatten
ausrüsten:
einen Stoff veredeln
jemanden/etwas mit Dingen/Geräten versehen, die für etwas benötigt werden oder nützlich sind
ausstatten:
etwas eine oftmals besonders betonenswerte oder zusätzliche Ausrüstung geben
jemandem oder auch etwas etwas zuweisen oder mit etwas, meist etwas Notwendigem, versehen
befüllen:
einen Behälter voll machen
bestücken:
mit etwas ausstatten
(sich) herausputzen
(sich) stylen (ugs.):
sich schick machen; sich schön anziehen und schön machen
versehen:
auf etwas gefasst sein
die Krankensalbung an jemandem vornehmen
wappnen:
sich (jemanden) auf etwas vorbereiten, innerlich stärken
(sich) zurechtmachen (ugs.):
für einen bestimmten Zweck oder den baldigen Gebrauch vorbereiten/fertigstellen
sich passend für einen bestimmten Zweck kleiden

Sinnverwandte Wörter

an­zie­hen:
ansteigen, einen größeren Betrag annehmen
den Zug erhöhen, etwas straff machen
ein­rich­ten:
das häusliche Umfeld oder einen anderen Ort, an dem man sich aufhält, herrichten, ausgestalten, möblieren
etwas gründen, neu schaffen
schmü­cken:
mit Schmuck ausstatten, mit Ziergegenständen verschönern

Gegenteil von aus­staf­fie­ren (Antonyme)

ab­le­gen:
auf schriftliche oder mündliche Weise etwas, was von dem Betreffenden als Beweis für etwas gefordert wird
ein Kleidungsstück ausziehen
aus­zie­hen:
auch mit Dativ: etwas (für jemanden) durch Ziehen entfernen
auch mit Dativ: etwas vom Körper abziehen oder ablegen, das als Kleidungsstück getragen wird

Beispielsätze

  • Die Bibliothek wurde mit den Jagdtrophäen des Hausherren ausstaffiert.

  • Sie arbeitet beim Fernsehen und hat zum Beispiel das Studio für die Quizzshow am Freitag ausstaffiert.

  • Er kann sich glücklich schätzen, mit so einer robusten Gesundheit ausstaffiert zu sein.

  • Die Mutter staffiert die Kinder als Piraten aus.

  • Für eine dreitägige Wanderung im Fjäll müssen wir uns erst noch richtig ausstaffieren.

  • Das Zimmer war mit gelben Möbeln in verschiedensten Schattierungen ausstaffiert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Hotelzimmer im dritten Stock ausstaffieren?

  • In schmutziges Grau getaucht, ausstaffiert mit wahrhaft lächerlichen Accessoires.

  • Das Stück läuft, während der Student vor seiner Aufnahme in den Geheimbund von seinen Kommilitonen feierlich ausstaffiert wird.

  • Als „TuS People“ hatte sich die erste Mannschaft nach dem Vorbild der Gruppe „Village People“ ausstaffiert und brachte nach deren Hit „Y.

  • Der Alltag ist ausstaffiert mit Autos und Urlauben, Flügen und Fleischkonsum.

  • Oft wähnt man sich noch inmitten einer Baustelle, aber die neuen Boutiquen sind bereits ausstaffiert und dekoriert.

  • Da sich auch der eine oder andere unserer Redakteure bei EMP ausstaffiert, lag der Gedanke nahe: Mit denen wollen wir zusammenarbeiten.

  • Technisch hingegen ist das Auto eher bescheiden ausstaffiert.

  • Und all das ausstaffiert mit standesgemäß unscharfen Texturen, groben Schatten und mickrigen Effekten.

  • Pájaros, Vögel, so nennt man auf Kuba die Schwulen; zu Vögeln ausstaffiert sind im Buch die Büsser der Inquisition.

  • Da diese Verwesungserscheinungen jedoch luxuriös ausstaffiert sind, macht es richtig Spaß, sie zu filmen".

  • Viele Fans hatten sich liebevoll schwarz-rot-gold ausstaffiert.

  • Da steht in Beilrode seit mehr als drei Jahren ein Gebäude ungenutzt, das man einst zu einem Pflegeheim umbauen und ausstaffieren wollte.

  • Sein Kollege, von derselben Betonfirma ausstaffiert, trägt sogar eine Mischmaschine auf dem Buckel.

  • Wie auch der gegerbte Koffer mit den Initialen J.F.K., mit Messingbeschlägen und ausstaffiert mit grünem Samt.

  • Sie ist ausstaffiert wie eine Selbstmordattentäterin.

  • Ich habe ihn mit Sesseln und Sofas aus einem weichen Stoff ausstaffiert, in einem kräftigen Dunkelrot.

  • "Gespenster" wird am Maxim-Gorki-Theater gefällig eingerichtet und bunt ausstaffiert, aber nicht inszeniert.

  • In feinstes Tuch gewandet, mit schneeweißen Krawatten ausstaffiert, entspringt er seinem Mercedes-Zweisitzer.

  • Ab Werk ist der FSI mit Doppelairbag, ABS, ASR, ESP, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer serienmäßig ausstaffiert.

  • Wie etwa seinen Diener, der, als Herr ausstaffiert, im selben Hotel Quartier nehmen muß?

  • Ganz stilgerecht hat ihn sein Schöpfer, Manfred Schmidt, zudem mit Sherlock-Schirmmütze und -Knikkerbockern ausstaffiert.

  • Der Rest wartet gut konserviert auf seinen Auftritt: Alle halbe Jahre werden die kopflosen Puppen mit neuen Kleidern ausstaffiert.

  • Ja, ich kann doch nicht die ganze erste Reihe mit Blondinen ausstaffieren.

  • Der total entrümpelte Bühnenraum ist rundum mit einem buntprächtigen Prospekt von prall ausgemalten Sternbildern ausstaffiert.

  • Die Hetzmeute der Klassenkameraden gerät zur klamaukigen Clowntruppe, vom Fundus der Mainzer Fasenacht im 70er-Jahre-Look ausstaffiert.

  • Dermaßen ausstaffiert, scheinen Stralsund und die Rockmusik gleich um die Ecke zu liegen.

  • Zwar wirkt er wie einer im (falschen) Kostüm, aber in der Klamottenkammer eines Theaters hat er sich gewiß nicht ausstaffiert.

Häufige Wortkombinationen

  • mit allem Notwendigen ausstaffieren
  • mit allem Pipapo, mit allen Schikanen ausstaffiert

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb aus­staf­fie­ren be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × E, 2 × F, 2 × S, 1 × I, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × F, 2 × S, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S, ers­ten F und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von aus­staf­fie­ren lautet: AAEEFFINRSSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Aachen
  7. Frank­furt
  8. Frank­furt
  9. Ingel­heim
  10. Essen
  11. Ros­tock
  12. Essen
  13. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Anton
  7. Fried­rich
  8. Fried­rich
  9. Ida
  10. Emil
  11. Richard
  12. Emil
  13. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Tango
  6. Alfa
  7. Fox­trot
  8. Fox­trot
  9. India
  10. Echo
  11. Romeo
  12. Echo
  13. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

ausstaffieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­staf­fie­ren kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausstaffieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausstaffieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10760393. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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