ausspinnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯sˌʃpɪnən]

Silbentrennung

ausspinnen

Definition bzw. Bedeutung

  • Ein Thema in Gedanken, mit Worten näher ausführen und weiterentwickeln, auch, wenn es zur Zeit nicht sehr realistisch wirkt.

  • einen Faden am Spinnrad drehen und ziehen, so dass er länger und dünner wird

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb spinnen mit dem Derivatem aus-

Konjugation

  • Präsens: spinne aus, du spinnst aus, er/sie/es spinnt aus
  • Präteritum: ich spann aus
  • Konjunktiv II: ich spänne aus / spönne aus
  • Imperativ: spinn aus! / spinne aus! (Einzahl), spinnt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­spon­nen
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

aus­ma­len:
reflexiv, transitiv: sich eine Vorstellung von etwas machen
transitiv: einen Innenraum kolorieren
fa­bu­lie­ren:
eine Fabel schreiben, mit Fantasie schreiben
übertrieben kunstvoll, fantasievoll Texte schreiben, verfassen
fan­ta­sie­ren:
(etwas oder jemanden) in der Vorstellung auf bestimmte (gewünschte) Weise sehen
auf einem Instrument frei improvisieren, ein musikalisches Thema aus dem Stegreif variieren
fort­füh­ren:
eine Sache weiterhin tun
etwas oder jemanden an einen anderen Ort bringen
fort­set­zen:
an etwas, das begonnen wurde, anschließen und weiterführen, weiterverfolgen
fort­spin­nen:
ein Thema in Gedanken, mit Worten näher ausführen und weiterentwickeln, auch, wenn es zur Zeit nicht sehr realistisch wirkt
ver­tie­fen:
bei etwas, das nach unten, in die Tiefe geht, noch mehr Substanz entfernen, wodurch es noch tiefer als zuvor wird
ein Teil eines Kleidungsstückes (tiefer, nach unten) versetzen
wei­ter­den­ken:
eine Idee, einen Plan, eine Überlegung fortführen (besonders auch über das übliche Maß hinaus, mehr Aspekte einbeziehen als gewöhnlich)
wei­ter­ent­wi­ckeln:
etwas verändern, um es zu verbessern
sich verändern, um eine neue Entwicklungsstufe zu erreichen

Gegenteil von aus­spin­nen (Antonyme)

ab­bre­chen:
aufhören, verstummen
durch Krafteinwirkung abgetrennt werden

Beispielsätze

  • Lass und den Gedanken mal bei einer Flasche Rotwein ausspinnen.

  • Wer hat denn die Schnapsidee ausgesponnen?

  • Diese Wolle hier kann man zu sehr feinen Garnen ausspinnen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es hat sich ausgesponnen: The Amazing Spider-Man 1 und 2 wurden aus dem Verkauf genommen.

  • Wie Tafeln an einem Lehrpfad folgen Beispiele dessen, was jenseits der bürgerlichen Direktiven ausgelebt oder ausgesponnen wird.

Häufige Wortkombinationen

  • einen Faden ausspinnen
  • einen Gedanken ausspinnen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­spin­nen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × S, 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × S, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von aus­spin­nen lautet: AEINNNPSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Pots­dam
  6. Ingel­heim
  7. Nürn­berg
  8. Nürn­berg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Paula
  6. Ida
  7. Nord­pol
  8. Nord­pol
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Papa
  6. India
  7. Novem­ber
  8. Novem­ber
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

ausspinnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­spin­nen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausspinnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. gamestar.de, 05.01.2017
  2. Stuttgarter Zeitung 1995