ausbringen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌbʁɪŋən ]

Silbentrennung

ausbringen

Definition bzw. Bedeutung

  • (aus Gestein) gewinnen

  • ausziehen, ablegen

  • die Textlänge, gerechnet in Zeilen, verlängern, indem anders gesetzt wird und so Raum geschaffen wird

  • in bestimmten Kombinationen, zum Beispiel mit Toast oder Hoch: aussprechen, zelebrieren

  • nach draußen schaffen (bringen), verteilen/ausstreuen

  • öffentlich darstellen, bekanntmachen

  • öffentlich machen

  • veranlassen, dass etwas geschieht

  • zu Wasser lassen von zum Beispiel Beibooten oder Fischfangnetzen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb bringen mit dem Derivatem aus-.

Konjugation

  • Präsens: bringe aus, du bringst aus, er/sie/es bringt aus
  • Präteritum: ich brach­te aus
  • Konjunktiv II: ich brächte aus
  • Imperativ: bring aus! (Einzahl), bringt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­bracht
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

ab­le­gen:
auf schriftliche oder mündliche Weise etwas leisten, was von dem Betreffenden als Beweis für etwas gefordert wird
ein Kleidungsstück ausziehen
auskriegen
aus­plau­dern:
ein Geheimnis weitererzählen
lang und ausgiebig miteinander reden
aus­sä­en:
Saatgut in den dafür vorbereiteten Boden bringen
ausschmelzen
aus­schrei­ben:
(jemandem) etwas ausschreiben: etwas schreiben und es jemandem geben, ein Schriftstück ausstellen
Angebote für eine erwünschte Leistung einholen
aus­set­zen:
aus der Obhut entlassen, verstoßen
etwas einem anderen oder bestimmten Bedingungen anheimgeben, überantworten
aus­spre­chen:
einen Satz zu Ende sprechen
etwas nicht für sich behalten, sondern laut sagen
aus­streu­en:
Dinge oder Informationen durch Streuen verbreiten
eine bestimmte Fläche gänzlich bestreuen
aus­wei­sen:
deklarieren
des Landes verweisen
aus­wer­fen:
ausrücken, gesondert aufführen
automatisch herstellen, fertigstellen, produzieren
aus­zie­hen:
auch mit Dativ: etwas (für jemanden) durch Ziehen entfernen
auch mit Dativ: etwas vom Körper abziehen oder ablegen, das als Kleidungsstück getragen wird
be­wir­ken:
transitiv: eine Wirkung herbeiführen
för­dern:
dazu beitragen, etwas in einen besseren Zustand zu versetzen
einen Rohstoff abbauen
ge­win­nen:
diesen unter beschriebenen, finanziellen oder materiellen Gewinn einbringen, erbringen
durch eigenen Aufwand, Einsatz, eigene Bemühung (und günstige Umstände) etwas Erstrebenswertes bzw. Wünschenswertes erlangen
in­i­ti­ie­ren:
einen Anfangsimpuls zu etwas geben; etwas in die Wege leiten
in einen Kreis einführen, häufig: offiziell zum Mitglied in einer Gemeinschaft mit festen Regeln und Ritualen gemacht werden
pet­zen:
(vornehmlich einer Lehrperson, den Eltern oder ähnlichen Autoritätspersonen) wissen lassen, dass jemand Anderer etwas unerlaubt, unrechtmäßig oder dergleichen getan hat
ein (alkoholisches) Getränk trinken; intransitiv: sich betrinken
preis­ge­ben:
etwas oder jemanden einer Sache oder einer Person überlassen
etwas oder jemanden verraten, eine Information herausgeben
pro­kla­mie­ren:
öffentlich und feierlich bekanntmachen (oftmals etwas von amtlichem Charakter)
rausbringen
sa­gen:
als Argument, gegebenenfalls als Beweis anführen
als Meinung, oder auch Haltung, vertreten
ver­ab­schie­den:
durch spezielle Handlungen gegenüber einer abreisenden Person dieser Grüße und Wünsche mit auf den Weg geben
durch spezielle Handlungen gegenüber einer Person dieser deutlich machen, dass man sich von ihr entfernen wird
ver­an­las­sen:
einen Auftrag erteilen
jemanden dazu bewegen, dass etwas Bestimmtes geschieht
ver­län­gern:
die Konzentration durch hinzufügen einer Flüssigkeit verringern
eine Zeitspanne ausdehnen; etwas länger dauern lassen als vorgesehen war
ver­öf­fent­li­chen:
ein kreatives Werk (Fotografie, Text, Film, Musik oder Ähnliches) der Öffentlichkeit zugänglich machen
ver­ra­ten:
arglistig Partei wider jemanden ergreifen, zu dem man in einem Loyalitätsverhältnis steht
falsch raten; eine Vermutung abgeben, die sich als falsch erweist
ver­tei­len:
etwas in gleicher Menge, Ausmaß an verschiedene Stellen bringen
mehr Fläche, Raum einnehmen, in Anspruch nehmen; sich ausbreiten
ze­le­b­rie­ren:
allgemein: etwas feierlich, genussvoll begehen, durchführen
Religion: einen Gottesdienst durchführen

Gegenteil von aus­brin­gen (Antonyme)

reinbringen
reinholen

Beispielsätze

  • Das Bundesministerium der Finanzen wird ermächtigt, Planstellen auszubringen, wenn ein nachgewiesener Bedarf besteht.

  • Ohne die Pferde wird es schwierig werden, denn wir können dann im Frühjahr keine Saat ausbringen.

  • Ich kann die Handschuhe nicht ausbringen, sie sind viel zu eng.

  • Als er den Motor weit draußen abstellt hatte und das Netz ausbrachte, sah und hörte er keine weiteren Boote in der Nähe.

  • Wenn Du nichts ausbringst, dann sorge ich dafür, dass du hier freikommst. Aber Du darfst nichts sagen!

  • Ich würde gern einen Toast ausbringen.

  • Ich möchte einen Tost auf Ihren Geburtstag ausbringen.

  • Wissen ist wie Stallmist, nur gut, wenn er ausgebracht wird.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Gleitmittel wird per Knopfdruck auf der orangefarbenen Vorschubbahn, die auf dem Betonfundament montiert ist, Stickstoff ausgebracht.

  • Dort werden sie Trinksprüche ausbringen und trinken.

  • Auf einem Feld werden Gärreste aus einer Biogasanlage ausgebracht (Symbolbild).

  • Allein die deutsche Landwirtschaft hat bisher in all diesen Jahrzehnten um die 15.000 Tonnen Uran ausgebracht.

  • Die Flüssigkeit war von einem Unbekannten im Kassenbereich ausgebracht worden.

  • Bei wieder ansteigenden Nachttemperaturen können im Mais Herbizide ausgebracht werden.

  • Die stark unangenehm riechende Flüssigkeit wurde nach Angaben der Polizei im Gebäude ausgebracht.

  • Die Landwirte werden entschädigt dafür, dass sie keine Gülle ausbringen dürfen.

  • In der Vergangenheit sind laut Fürst zu Wied die Futtermittel frühzeitig eingelagert und ab November ausgebracht worden.

  • Alle Proben wurden auf Nährböden ausgebracht und bebrütet, um die Anzahl der Keime zu bestimmen.

  • Etwa drei Tonnen des elfenbeinfarbigen Dolomit, eines reinen gemahlenen Kalksteins, werden pro Hektar ausgebracht.

  • Rund 100 Tonnen Streusalz täglich hätten die ELW-Mitarbeiter ausgebracht.

  • Auch ein Beet mit konventionellem Mais ist hier zu sehen, auf dem Eier des Maiszünslers ausgebracht wurden.

  • Die Auskofferung der Flächen, auf denen der Schlamm später ausgebracht wird, hat bereits begonnen.

  • Auch auf den Äckern wurde die Asche ausgebracht, um das Gedeihen der Samen zu fördern.

  • Das bedeute deutlich höhere Kosten, weil die Saat erneut ausgebracht werden müsste.

  • Ab sofort darf kein Klärschlamm mehr in der Landwirtschaft ausgebracht, sondern muss verbrannt werden.

  • Allerdings dürften sie die Giftköder nur im Kanal ausbringen, "was aber sicher einen Großteil der Population vernichtet.

  • Vor einer guten Woche, als der Schnee kam, haben wir 850 Tonnen Salz und 750 Tonnen Splitt an einem Tag ausgebracht.

  • Ende April müsste im Norden Iraks, der Kornkammer des Landes, eigentlich die erste Ernte eingebracht und die neue Saat ausgebracht werden.

Häufige Wortkombinationen

  • eine Pfändung, Ladung ausbringen
  • einen Hochruf ausbringen, ein Hoch/Lebehoch auf jemanden ausbringen, einen Toast ausbringen, einen Trinkspruch ausbringen; geboben: jemandes Gesundheit ausbringen, das Wohl ausbringen
  • Mist/​Dünger/​Saat/​Gülle/​Jauche auf die Felder ausbringen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­brin­gen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × G, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von aus­brin­gen lautet: ABEGINNRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Ber­lin
  5. Ros­tock
  6. Ingel­heim
  7. Nürn­berg
  8. Gos­lar
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Berta
  5. Richard
  6. Ida
  7. Nord­pol
  8. Gus­tav
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Bravo
  5. Romeo
  6. India
  7. Novem­ber
  8. Golf
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

ausbringen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­brin­gen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­brin­gung:
Akt/Prozess des Abbringens von jemandem oder etwas; Handlung, bei der etwas abgebracht (abgelenkt, ausgebracht, entfernt, losgemacht, weggebracht) wird, zum Beispiel Wiederflottmachung eines festsitzenden Schiffes
an­sal­ben:
Botanik: gebietsfremde Pflanzenarten ausbringen, um die Flora zu bereichern
aus­fah­ren:
(etwas) auf ein Feld ausbringen (Saatgut, Gülle)
Dib­bel­saat:
Landwirtschaft: Saatmethode, hauptsächlich bei Mais und Rüben angewendet, bei der das Saatgut reihenweise in regelmäßigen Abständen entweder von Hand oder mit einer Maschine (Dibbelmaschine) ausgebracht wird
Duft:
allgemein: ein angenehmer Geruch, der sich verbreitet oder ausgebracht wird; organische oder chemische Verbindung
pri­cken:
Fahrwasserkennzeichnung (Pricken) ausbringen
un­ter­streu­en:
ein Material, das man streuen kann, unter etwas ausbringen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausbringen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5298865, 2941024 & 913911. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. hna.de, 05.08.2023
  2. luzernerzeitung.ch, 11.05.2022
  3. weser-kurier.de, 16.10.2019
  4. swr.de, 26.01.2018
  5. lvz.de, 13.10.2017
  6. agrarheute.com, 12.05.2016
  7. mz-web.de, 21.12.2015
  8. merkur-online.de, 14.07.2014
  9. rhein-zeitung.de, 26.02.2013
  10. spiegel.de, 31.05.2012
  11. fuldaerzeitung.de, 01.12.2011
  12. wiesbadener-tagblatt.de, 12.01.2010
  13. welt.de, 22.09.2009
  14. ga-online.de, 18.08.2008
  15. thueringer-allgemeine.de, 06.02.2008
  16. kn-online.de, 13.12.2007
  17. gea.de, 04.07.2007
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  19. sueddeutsche.de, 18.02.2003
  20. archiv.tagesspiegel.de, 21.04.2003
  21. sueddeutsche.de, 22.10.2002
  22. Die Welt 2001
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 21.01.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. DIE WELT 2000
  26. Welt 1998
  27. TAZ 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995