aufputschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯fˌpʊt͡ʃn̩]

Silbentrennung

aufputschen

Definition bzw. Bedeutung

  • in einer Gruppe (seltener bei eine Person) die Handlungsbereitschaft erhöhen

  • mit Energie füllen; in starke Erregung oder Aufmerksamkeit versetzen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb putschen mit dem Derivatem auf-

Konjugation

  • Präsens: putsche auf, du putschst auf, er/sie/es putscht auf
  • Präteritum: ich putsch­te auf
  • Konjunktiv II: ich putsch­te auf
  • Imperativ: putsch auf! / putsche auf! (Einzahl), putscht auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­putscht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­put­schen (Synonyme)

aktivieren:
Betriebswirtschaft: als Aktivposten in die Bilanz einstellen
Chemie: bei Katalysatoren, diese zur Reaktion bringen
ankurbeln:
einen Motor starten, indem das Schwungrad per Hand gedreht wird
einen Vorgang in Bewegung setzen, verstärken oder beschleunigen
anregen:
dem Wunsch, dass etwas Bestimmtes geschieht, Ausdruck geben
ein Geschehen fördern
anspornen:
dem Pferd die Sporen geben
jemanden dazu treiben, sich mehr anzustrengen
antreiben:
jemanden dazu motivieren, etwas zu tun
aufpeitschen
in Wallung bringen
innervieren:
bildungssprachlich: anregen, reizen, Auftrieb geben, zu Handlungen veranlassen
Medizin: ein Organ, einen Körperteil mit Nerven ausstatten oder mit Nervenreizen versorgen
powern:
etwas mit Einsatz und Nachdruck unterstützen
voller Energie (Power) handeln, Einsatz und Leistung zeigen
puschen:
jemanden oder etwas bekannt machen, in eine unverdient hohe Position bringen
Wasser lassen, urinieren
pushen:
einen anderen Spieler mit Ressourcen versorgen, um diesen in der Platzierung möglichst schnell aufsteigen zu lassen
für Artikel mit einem anderen Account, als anderer Kunde, bieten und so den Verkaufspreis in die Höhe treiben
stimulieren:
eine Reaktion provozieren

Sinnverwandte Wörter

agi­tie­ren:
aufwiegeln, Unruhe stiften
eifrig für eine Idee werben
an­hei­zen:
ein Feuer in einer Feuerstelle (beispielsweise einem Herd, Kamin) anzünden
etwas steigern, verschärfen
an­sta­cheln:
zu besseren Leistungen, größerer Anstrengung motivieren, treiben
auf Touren kommen
auf­brin­gen:
beim Erwachsenwerden begleiten, versorgen und erziehen
ein fremdes Schiff besetzen (durch Piraterie oder per hoheitsrechtlichem Akt)
auf­het­zen:
durch Worte jemanden so manipulieren, dass dieser sich gegen einen Dritten oder eine ganze Gruppe wendet und über diese Person/Gruppe sich ärgert oder wütend ist oder sogar kriminell aktiv wird und jemandem in Eigentum oder Person schadet
auf­sta­cheln:
jemanden mit Worten reizen und versuchen, ihn zu einer (eher negativ gesehenen) Handlung zu treiben
jemanden motivieren/drängen Leistung zu zeigen
auf­wie­geln:
jemanden zum Widerstand, zur Auflehnung bewegen
do­pen:
Sport: unerlaubte Substanzen oder Methoden zur Leistungssteigerung anwenden
er­re­gen:
etwas hervorrufen, einen bestimmten (auffälligen) Zustand erzeugen
jemanden oder sich in Unruhe oder Ärger versetzen; jemanden aktivieren; jemanden (sexuell) stimulieren
hoch­schau­keln:
in einer Hin- und Herbewegung stetig zunehmen, intensiver, gefährlicher werden
wichtig (wichtiger als es eigentlich sein sollte) machen

Gegenteil von auf­put­schen (Antonyme)

be­ru­hi­gen:
beschwichtigen, die Sorge nehmen
sich emotional wieder normalisieren (nach großer Aufregung oder Wut)
ein­schla­fen:
bezogen auf Körperteile: durch gestörte Nervenleitungen taub, gefühllos werden
friedlich, ohne Qualen im Bett sterben
runterkommen

Beispielsätze

  • Die erste Tasse Espresso am Morgen putscht mich auf.

  • Nach dem Downer kam wieder der Upper, um sich aufzuputschen.

  • Die kleinen Grünen putschen dich auf.

  • Niemand hat die Demonstranten aktiv zu Gewalttätigkeiten aufgeputscht, das hat sich hochgeschaukelt und ist dann einfach so passiert.

  • Der Einheizer putscht die Massen auf.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und während die Trump-Anhänger aufgeputscht gewesen seien, seien viele, die Clinton hätten wählen sollen, daheim geblieben.

  • Damit werde das Land "auf dem Rücken der Kinder aufgeputscht".

  • Jetzt ist er aufgeputscht wie ein Jugendlicher, die Euphorie bricht aus ihm heraus.

  • Dies beweist auch der neue Schlachtruf, mit dem sich die Spielerinnen vor jedem Spiel aufputschen: "Auf nach Mallorca".

  • Wenn er sich aggressiv oder aufgeputscht anhören will, fällt er allzu oft in ein Rockröhren-haft heiseres Krächzen zurück.

  • Muß es wirklich, um des Effektes willen, die Gefühle immer mehr aufputschen, nur um sie dann wie Hefeteig in sich zusammenfallen zu lassen?

  • Durch den Heimvorteil war ich natürlich sehr aufgeputscht.

  • Wie im menschlichen Leistungssport wird auch bei den Vierbeinern regelmäßig überprüft, ob sie nicht künstlich aufgeputscht wurden.

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­put­schen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × U, 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F und T mög­lich.

Das Alphagramm von auf­put­schen lautet: ACEFHNPSTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Pots­dam
  5. Unna
  6. Tü­bin­gen
  7. Salz­wedel
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Paula
  5. Ulrich
  6. Theo­dor
  7. Samuel
  8. Cäsar
  9. Hein­reich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Papa
  5. Uni­form
  6. Tango
  7. Sierra
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

aufputschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­put­schen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufputschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufputschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. aargauerzeitung.ch, 09.11.2016
  2. lvz-online.de, 29.06.2013
  3. spiegel.de, 04.06.2013
  4. saarbruecker-zeitung.de, 20.09.2011
  5. bz, 26.10.2001
  6. TAZ 1997
  7. Berliner Zeitung 1996
  8. Berliner Zeitung 1995