aufhalsen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯fˌhalzn̩]

Silbentrennung

aufhalsen

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden/sich etwas auferlegen, das als Last, lästig oder allgemein unangenehm empfunden wird; jemanden/sich mit einer (unangenehmen) Person, Sache belasten.

Konjugation

  • Präsens: halse auf, du halst auf, er/sie/es halst auf
  • Präteritum: ich hals­te auf
  • Konjunktiv II: ich hals­te auf
  • Imperativ: halse auf! / hals auf! (Einzahl), halst auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­halst
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­hal­sen (Synonyme)

(etwas) auf sich nehmen
(jemandem etwas) an den Hals hängen (ugs., fig.)
(jemandem etwas) ans Bein binden (ugs., fig.)
(jemandem etwas) aufs Auge drücken (ugs.)
(sich etwas) an den Hals hängen (ugs., fig.)
(sich etwas) ans Bein binden (ugs., fig.)
aufbrummen (ugs.):
Hilfsverb „haben“: einen kurzen, plötzlichen Brummton von sich geben
Hilfsverb „haben“: jemandem etwas Unangenehmes (Arbeit, Strafe, Schuld oder Ähnliches) zuweisen
aufbürden:
jemandem oder sich eine Last (Bürde) auflegen
aufdrücken:
(ein Siegel, einen Stempel, eine Prägung) auf etwas anbringen
aus einer gewissen Machtposition heraus jemanden dazu zwingen, etwas Unerwünschtes zu ertragen, anzunehmen
auferlegen:
als Aufgabe/Last/Buße zuweisen
aufoktroyieren:
auferlegen, aufzwingen
aufpfropfen:
eine (edles/edleres) Reis mit einem neuen/alten pflanzlichen Untergrund/Ast/Trieb verbinden, damit es dort weiterwächst (und seine eigenen Früchte hervorbringt)
etwas Eigenes auf etwas Fremdes draufdrücken/drüberstülpen
aufzwingen:
etwas zwingt sich jemandem auf: etwas wird jemandem zwingend bewusst, drängt sich jemandem auf
jemandem etwas aufzwingen: jemanden (mit Gewalt) zwingen, etwas anzunehmen
(sich) belasten (mit):
bewirken, dass etwas eine störende oder schädliche Wirkung auf etwas hat
jemandem oder etwas eine Last durch finanzielle Mittel auferlegen
oktroyieren (geh.):
ein Gesetz nicht verfassungsgemäß erlassen, eine Verfassung einem Volk aufzwingen
jemandem etwas aufzwingen, aufdrängen
(etwas) (zusätzlich) übernehmen (ugs.):
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen
(jemandem etwas) verpassen (ugs.):
(ein Treffen) nicht zu Stande kommen
ein Ereignis nicht miterleben
(jemanden) zwangsbeglücken (mit) (ugs., ironisch):
jemandem etwas von zweifelhaftem Wert aufdrängen, ohne ihm die Möglichkeit zu lassen, sich dessen zu erwehren

Sinnverwandte Wörter

ab­schie­ben:
jemanden ins Ausland ausweisen
jemanden verdrängen, ins Abseits drängen
ab­ver­lan­gen:
eine Leistung, ein Verhalten oder Geld von jemandem verlangen
abwälzen
aufbuckeln
auf­hän­gen:
an eine bestimmte, dafür vorgesehene Stelle hängen (zum Beispiel an einen Haken)
an einer Grundidee (einem Aufhänger) festmachen
aufholzen
auf­la­den:
etwas auf etwas – meist ein Fahrzeug – bringen, heben oder laden
etwas mit elektrischer Energie versehen
auf­las­ten:
als Aufgabe/Verantwortung, Kosten aufladen
als Gut/Ladung (Last) aufladen
auf­le­gen:
ein Druckwerk publizieren
ein Telefongespräch beenden
aufpacken
aufpelzen
auf­sa­cken:
eine physische Last zu tragen geben oder selbst aufnehmen
in Behälter (Säcke) abfüllen
bür­den:
eine Last (Bürde) aufladen
ein­bro­cken:
etwas in unregelmäßige Stücke zerteilen, zerbrechen, zerreißen und in etwas (eine Flüssigkeit) hineingeben
sich selbst oder jemand anderem durch unüberlegtes Handeln Unannehmlichkeiten verursachen
jemandem etwas aufs Auge drücken
schie­ben:
einen Gegenstand durch mechanischen Druck bewegen
etwas an eine Stelle hineinstecken
über­bin­den:
auferlegen, übertragen
über­bür­den:
etwas auflasten, zuweisen
zu viel Last (Bürde) aufladen
ver­don­nern:
jemanden zu etwas verdonnern
wäl­zen:
behandeln
eine Sache mit Kraft drücken und schieben, indem sie sich dreht
zu­mu­ten:
etwas von sich oder anderen verlangen, was nur schwer zu leisten oder zu ertragen, eigentlich unzumutbar ist
zu­schie­ben:
(ungerechtfertigt, nicht ganz fair) zukommen/zuteilwerden lassen
gleitend (schiebend) auf ein Ziel zu in Bewegung setzen

Beispielsätze

  • Meinetwegen hat er sich viel Ärger aufgehalst.

  • Was wollen sie uns aufhalsen?

  • So ein Risiko möchte ich mir nicht aufhalsen.

  • Da habt ihr euch aber viel Arbeit aufgehalst!

  • Tom möchte sich nicht noch mehr Arbeit aufhalsen.

  • Ich will Ihnen keinen Ärger aufhalsen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Lassen Sie sich nicht zu viel aufhalsen.

  • Warum muss Deutschland seine dilettantischen Regierungen, immer ganz Europa aufhalsen?

  • Die SVP Aarau hat sich mit ihrem Referendum «Alte Reithalle vors Volk» ein schönes Stück Arbeit aufgehalst.

  • Die Folgen der unsäglichen Asyldebatte werden den Bürgern aufgehalst, alle kritischen Meinungen als rechte Demagogie abgebürstet.

  • Wenn der EU noch die Ukraine aufgehalst wird, kann sie nur zerbrechen.

  • Langsam dämmert den Landesfürsten, was sie sich mit der Schuldenbremse aufgehalst haben.

  • Auf den nächsten Kilometern spürten die Wanderer immer nachhaltiger die zusätzliche Ausrüstung, die sie sich aufgehalst hatten.

  • Die Mehrkosten für eine alternde Gesellschaft werden nämlich mal wieder allein den abgabepflichtigen Arbeitnehmern aufgehalst.

  • Haben Sie sich inzwischen schon gefragt: Was habe ich mir da nur aufgehalst?

  • Mit der von den USA angetragenen Zone hat sich Warschau einen Problemberg von unabsehbarer Größe aufgehalst.

  • In Zeiten wettbewerbsgefährdeter Lizenzen will sich das Verkehrsunternehmen keine zusätzliche High-Tech-Ausrüstung aufhalsen.

  • Eine wunderbare Metapher ist dieses Märchen vom "Kalten Herz" für das Unglück, das sich solche Seelenverkäufer aufhalsen können.

  • Doch warum sollte sich Kurt Biedenkopf diese Aufgabe aufhalsen?

  • Lassen Sie sich keine unnötige Arbeit aufhalsen.

Häufige Wortkombinationen

  • jemandem (etwas, jemanden) aufhalsen; einander aufhalsen
  • sich (etwas, jemanden) aufhalsen

Übersetzungen

  • Englisch:
    • land
    • saddle
  • Französisch:
    • coller
    • se coller quelque chose sur le dos
    • coltiner (se coltiner)
    • endosser
    • refiler
  • Katalanisch:
    • endossar
    • encolomar
    • passar el mort

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­hal­sen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem F und L mög­lich.

Das Alphagramm von auf­hal­sen lautet: AAEFHLNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Ham­burg
  5. Aachen
  6. Leip­zig
  7. Salz­wedel
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Hein­reich
  5. Anton
  6. Lud­wig
  7. Samuel
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Hotel
  5. Alfa
  6. Lima
  7. Sierra
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

aufhalsen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­hal­sen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufhalsen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufhalsen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10797244, 9798172, 9708540, 3341742, 1444153 & 917213. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 08.02.2021
  2. focus.de, 30.11.2018
  3. aargauerzeitung.ch, 31.12.2016
  4. focus.de, 07.12.2015
  5. zeit.de, 18.10.2014
  6. saarbruecker-zeitung.de, 12.03.2011
  7. aichacher-zeitung.de, 03.03.2009
  8. taz.de, 17.10.2007
  9. spiegel.de, 10.06.2004
  10. f-r.de, 14.05.2003
  11. sueddeutsche.de, 21.10.2003
  12. sueddeutsche.de, 28.03.2002
  13. Berliner Zeitung 2000
  14. BILD 1998