aufbrummen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌbʁʊmən ]

Silbentrennung

aufbrummen

Definition bzw. Bedeutung

  • Hilfsverb „haben“: einen kurzen, plötzlichen Brummton von sich geben

  • Hilfsverb „haben“: jemandem etwas Unangenehmes (Arbeit, Strafe, Schuld oder Ähnliches) zuweisen.

  • Seemannssprache; Hilfsverb „sein“: auf Grund laufen.

Begriffsursprung

Derivation des Verbs brummen mit dem Präfix auf-.

Konjugation

  • Präsens: brumme auf, du brummst auf, er/sie/es brummt auf
  • Präteritum: ich brumm­te auf
  • Konjunktiv II: ich brumm­te auf
  • Imperativ: brumm auf! / brumme auf! (Einzahl), brummt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­brummt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für auf­brum­men (Synonyme)

(jemandem etwas) an den Hals hängen (ugs., fig.)
(jemandem etwas) ans Bein binden (ugs., fig.)
(jemandem etwas) aufs Auge drücken (ugs.)
aufbürden:
jemandem oder sich eine Last (Bürde) auflegen
aufdrücken:
(ein Siegel, einen Stempel, eine Prägung) auf etwas anbringen
aus einer gewissen Machtposition heraus jemanden dazu zwingen, etwas Unerwünschtes zu ertragen, anzunehmen
auferlegen:
als Aufgabe/Last/Buße zuweisen
aufhalsen (ugs.):
jemanden/sich etwas auferlegen, das als Last, lästig oder allgemein unangenehm empfunden wird; jemanden/sich mit einer (unangenehmen) Person, Sache belasten
aufoktroyieren:
auferlegen, aufzwingen
aufpfropfen:
eine (edles/edleres) Reis mit einem neuen/alten pflanzlichen Untergrund/Ast/Trieb verbinden, damit es dort weiterwächst (und seine eigenen Früchte hervorbringt)
etwas Eigenes auf etwas Fremdes draufdrücken/drüberstülpen
aufzwingen:
etwas zwingt sich jemandem auf: etwas wird jemandem zwingend bewusst, drängt sich jemandem auf
jemandem etwas aufzwingen: jemanden (mit Gewalt) zwingen, etwas anzunehmen
oktroyieren (geh.):
ein Gesetz nicht verfassungsgemäß erlassen, eine Verfassung einem Volk aufzwingen
jemandem etwas aufzwingen, aufdrängen
(jemandem etwas) verpassen (ugs.):
(ein Treffen) nicht zu Stande kommen
ein Ereignis nicht miterleben
(jemanden) zwangsbeglücken (mit) (ugs., ironisch):
jemandem etwas von zweifelhaftem Wert aufdrängen, ohne ihm die Möglichkeit zu lassen, sich dessen zu erwehren
(eine) Strafe verhängen
aburteilen (fachspr.)
bekommen (ugs.):
etwas empfangen, etwas erhalten, etwas erlangen; in seinen Besitz übernehmen
in der Zukunft kriegen, in der Zukunft eintreffen
bestrafen:
jemandem aufgrund einer schlechten Handlung negative Konsequenzen zuführen
erkennen (auf) (fachspr.):
biblischer und literarischer Sprachgebrauch: begatten, Geschlechtsverkehr haben
etwas oder jemanden so deutlich wahrnehmen, dass man weiß, was oder wer es ist (im Sinne von etwas wiedererkennen)
für schuldig erklären
mit Strafe belegen
schuldig sprechen
verdonnern (zu) (ugs.):
jemanden zu etwas verdonnern
verknurren (zu) (schweiz.):
zu einer Strafe verurteilen
verurteilen (zu):
über jemanden ein gerichtliches Urteil fällen, das zu einer Bestrafung führt
über jemanden oder etwas eine negative Meinung entwickeln, etwas für inakzeptabel halten

Weitere mögliche Alternativen für auf­brum­men

aufladen:
etwas auf etwas – meist ein Fahrzeug – bringen, heben oder laden
etwas mit elektrischer Energie versehen
auflaufen:
anwachsen, sich ansammeln, anhäufen
aufgehen, anwachsen
oktroyieren/aufoktroyieren

Redensarten & Redewendungen

  • jemandem einen dummen Jungen aufbrummen

Beispielsätze

  • Wenn ich keine Baugenehmigung habe, können sie mir eine Strafe aufbrummen.

  • Meinem Nachbarn haben sie sechzig Euro aufgebrummt, weil er gestern mit seinem Auto gefahren ist.

  • Ich habe eine Geldstrafe aufgebrummt bekommen.

  • Tom bekam für sein ständiges Quatschen während des Unterrichts eine saftige Strafe aufgebrummt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dafür bekommt er nach gut einer Stunde Prozess und elfminütiger Beratung sieben Jahre Haft aufgebrummt.

  • Beide Profis bekamen zusätzlich Geldstrafen aufgebrummt und entschuldigten sich.

  • Der Schläger bekam dafür 50 gemeinnützige Arbeitsstunden aufgebrummt.

  • Dafür bekam er am Dienstag in Bochum eine sogenannte Betreuungsweisung aufgebrummt.

  • Da muss man dann nicht so eine Monster-Geldstrafe den aufbrummen.

  • Deswegen bekam er jetzt von einem Richter eine Haftstrafe aufgebrummt, wie „TMZ“ berichtet.

  • Seine Strafe - er bekam auch zwei Strafpunkte aufgebrummt, damit steht er bei insgesamt sieben - sei hingegen zu "hart" gewesen.

  • Der Händler muss zwar die Ware zurücknehmen, kann den Kunden jedoch die Kosten für die Rücksendung aufbrummen.

  • Der indische Autobauer Tata Motors erhielt die größte Einzelzahlung über etwas mehr als 200 Millionen Dollar aufgebrummt.

  • Solle Golpashin übrigens gegen die einstweilige Verfügung verstoßen, kann ihr das Gericht bis zu 100.000 Euro pro Tag aufbrummen.

  • Zur Sperre kriegt der Nati-Coach auch noch eine Busse von 7000 Franken aufgebrummt.

  • 150 Jahre Haft hat Milliardenbetrüger Bernard Madoff aufgebrummt bekommen.

  • Die Freundin ist weg und der junge Mann bekam jetzt vom Jugendschöffengericht einen dreiwöchigen Dauerarrest aufgebrummt.

  • Das jemandem, der mit einer Bierflasche im Stadtpark sitzt, eine Strafe aufgebrummt wird, finden die Genannten allerdings völlig richtig.

  • Abwehrspieler Aaron Galindo von Eintracht Frankfurt hat eine Geldstrafe in ungenannter Höhe aufgebrummt bekommen.

  • Dennoch bekam die gelernte Verkäuferin jetzt vom Landgericht keine Haft- oder Geldstrafe aufgebrummt, da sie zur Tatzeit schuldunfähig war.

  • Bereits gestern hatte die Rennleitung Alonso eine Strafe von zwei Sekunden aufgebrummt.

  • Von 2130 gemessenen Fahrzeugen waren 125 zu schnell. 50 der Autofahrer werden jetzt ein Bußgeld von 50 bis 75 Euro aufgebrummt bekommen.

  • Trainer Reinhold Jessl wiederum wurde eine Geldstrafe von 250 Euro aufgebrummt.

  • Neben der Sperre bekam er auch rund 700 Euro Geldbuße aufgebrummt, beides ist abgegolten.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas aufgebrummt bekommen/kriegen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­brum­men be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × M, 2 × U, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × F, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × U, 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × B, 1 × F, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von auf­brum­men lautet: ABEFMMNRUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Ber­lin
  5. Ros­tock
  6. Unna
  7. Mün­chen
  8. Mün­chen
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Berta
  5. Richard
  6. Ulrich
  7. Martha
  8. Martha
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Bravo
  5. Romeo
  6. Uni­form
  7. Mike
  8. Mike
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

aufbrummen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­brum­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufbrummen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufbrummen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7162234, 5720684, 4966427 & 4181866. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kleinezeitung.at, 11.05.2022
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  9. manager-magazin.de, 27.08.2014
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  12. ftd.de, 04.02.2011
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  17. spiegel.de, 07.08.2006
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  22. DIE WELT 2000
  23. Junge Welt 1999
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  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Stuttgarter Zeitung 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1995