anverwandeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ ˈanfɛɐ̯ˌvandl̩n ]

Silbentrennung

anverwandeln

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas, zum Beispiel eine Meinung, von jemand anderem übernehmen und sich zu eigen machen

  • sich jemandem angleichen, eine Person und ihr Verhalten nachmachen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb verwandeln mit dem Derivatem an-

Konjugation

  • Präsens: verwandele an, du verwandelst an, er/sie/es verwandelt an
  • Präteritum: ich ver­wan­del­te an
  • Konjunktiv II: ich ver­wan­del­te an
  • Imperativ: verwandel an! / verwandle an! (Einzahl), verwandelt an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ver­wan­delt
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

ab­kup­fern:
negative Konnotation: ein Plagiat / eine Kopie ohne Erlaubnis erstellen
ad­ap­tie­ren:
eine Wohnung oder Räume für einen bestimmten Zweck herrichten
etwas an andere Gegebenheiten anpassen
an­äh­neln:
so verändern, dass eine größere Ähnlichkeit mit etwas oder jemand anderem besteht
an­eig­nen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
an­ge­wöh­nen:
etwas durch Erziehung beibringen
sich eine Gewohnheit, Verhaltensweise oder Fähigkeit aneignen; sich an etwas anpassen
an­glei­chen:
etwas aktiv so verändern, dass es etwas anderem ähnlicher wird
sich so verändern, dass es zu etwas anderem passt, diesem ähnelt
an­pas­sen:
etwas passend machen, angleichen
sich jemandem oder einer Sache angleichen
imi­tie­ren:
etwas nach dem Muster, Vorbild von etwas Anderem tun
nach­ma­chen:
herstellen, was es so schon gibt oder einmal gab
wiederholen, was jemand zuvor getan hat
rein­zie­hen:
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: auf irgendeine Weise sinnlich erfahren bzw. ausprobieren (z.B. schmecken, fühlen)
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: essen (oder auch trinken)
ver­ein­nah­men:
(jemanden) in seiner Zeit und Aufmerksamkeit völlig beanspruchen, beschäftigen
Geld einnehmen
zu eigen machen

Gegenteil von an­ver­wan­deln (Antonyme)

ig­no­rie­ren:
absichtlich nicht beachten, etwas keine Aufmerksamkeit schenken
ver­ges­sen:
an etwas, jemanden nicht denken
sich an etwas, jemanden nicht mehr erinnern

Beispielsätze (Medien)

  • Es zeigt die ganze Dialektik der Kulturindustrie, dass sie sich auch die Streetart anverwandelt.

  • Und wenige weltgeschichtliche Augenblicke später haben sich die Hirtenhunde den Schafen, die sie hüten, anverwandelt.

  • Um sich darin wiederzuerkennen, hätten sie sich in Kleidung und Betragen Don Corleone anverwandelt.

  • Diese Sätze kehren wieder wie Motive, in verschiedenen Situationen aufgegriffen, verschiedenen Personen anverwandelt.

  • Der metaphysische Realismus ist allein Beckmanns Sache, was immer er bei den Kollegen gesehen und bisweilen sich anverwandelt haben mag.

  • Katharina Bosse zeigt Menschen in öffentlichen Räumen, die als gesichtslose Wesen ihrer durchgestalteten Umgebung anverwandelt sind.

  • Ich finde, man muß sich dem Leben anverwandeln, das man beschreibt.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb an­ver­wan­deln be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × A, 2 × E, 1 × D, 1 × L, 1 × R, 1 × V & 1 × W

  • Vokale: 2 × A, 2 × E
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × D, 1 × L, 1 × R, 1 × V, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, R und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von an­ver­wan­deln lautet: AADEELNNNRVW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Völk­lingen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Wupper­tal
  7. Aachen
  8. Nürn­berg
  9. Düssel­dorf
  10. Essen
  11. Leip­zig
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Vik­tor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Wil­helm
  7. Anton
  8. Nord­pol
  9. Dora
  10. Emil
  11. Lud­wig
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Vic­tor
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Whis­key
  7. Alfa
  8. Novem­ber
  9. Delta
  10. Echo
  11. Lima
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

anverwandeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­ver­wan­deln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anverwandeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 29.07.2011
  2. daily, 13.03.2002
  3. Berliner Zeitung 2000
  4. Berliner Zeitung 1998
  5. Tagesspiegel 1998
  6. Süddeutsche Zeitung 1996