anhimmeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌhɪml̩n ]

Silbentrennung

anhimmeln

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden (übertrieben) schwärmerisch lieben, verehren

  • jemanden schwärmerisch, bewundernd, hingebungsvoll ansehen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb himmeln mit dem Derivatem an-.

Konjugation

  • Präsens: himmle an, du himmelst an, er/sie/es himmelt an
  • Präteritum: ich him­mel­te an
  • Konjunktiv II: ich him­mel­te an
  • Imperativ: himmle an! (Einzahl), himmelt an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­him­melt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­him­meln (Synonyme)

(jemanden) gottgleich verehren
anbeten:
in besonderem Maße bewundern, übertrieben verehren
Religion: einen Gott, eine höhere Macht, durch Gebet verehren
beweihräuchern:
mit dem Rauch von Weihrauch umhüllen
übertrieben loben, preisen, oft mit dem Unterton, dass dies peinlich oder unangemessen ist
eine (ihm / ihr) nicht zukommende Bedeutung beimessen
eine (ihm / ihr) nicht zukommende Bedeutung verleihen
emporstilisieren
glorifizieren (geh.):
jemanden mit viel Ruhm ehren
hochjubeln:
ein besseres als eigentlich gerechtfertigtes Urteil über etwas abgeben
mit hoher Drehzahl laufen lassen
hochstilisieren:
etwas durch übertriebenes Lob bedeutender, wichtiger machen als es tatsächlich ist
huldigen (geh.):
einer Gewohnheit treu sein
jemandem seine Ergebenheit, Verehrung zeigen
idealisieren (Hauptform):
höher einschätzen oder darstellen, als der Realität entspricht
in den Himmel heben (fig.)
mit einem Glorienschein umgeben
mit einem Glorienschein versehen
stilisieren (zu):
vereinfachen, vereinfachend darstellen
überhöhen:
etwas höher machen als vorher
etwas übersteigert darstellen; etwas extremer darstellen, als es ist
verbrämen:
etwas negativ Besetztes verschleiern
etwas umranden und damit verzieren
vergöttern:
mehr als gewöhnlich, extrem stark (abgöttisch) lieben und verehren
verherrlichen:
etwas (übertrieben) als großartig darstellen; etwas überschwänglich preisen
verklären:
idealisiert darstellen, die negativen Seiten übersehen
in Aussehen oder Haltung: einen glücklichen Ausdruck bekommen
(jemandem) zu Füßen liegen (ugs., fig.)
(jemandes) Ein und Alles (sein) (ugs.)
anschmachten:
jemanden (oft übertrieben) schwärmerisch, bewundernd, hingebungsvoll ansehen oder verehren
Feuer und Flamme sein (für) (ugs.)
höchste Bewunderung zollen (geh.)
jemand lebt nur noch für
schmachten (nach):
eine irgendwie geartete Entbehrung erleiden (insbesondere hungern und/oder dürsten)
seinen Hunger und Durst bei jemandem stillen, ohne etwas zu bezahlen
schwärmerisch bewundern
verehren:
jemandem etwas schenken
jemandem mit großer Hochachtung und Bewunderung begegnen
verschmachten (nach):
gehoben: in Sehnsucht nach etwas oder jemandem zugrunde gehen
gehoben: verhungern und/oder verdursten, an einer Entbehrung zugrunde gehen
(sich) verzehren (nach) (geh.):
als Nahrung zu sich nehmen
verschwinden machen
in verklärtem Licht sehen
umschwärmen:
eine Person (gleichzeitig mit vielen anderen) anhimmeln, ihr nahe sein wollen
über Insekten und Vögel: um etwas herumfliegen, es zusammen mit anderen (als Schwarm) umkreisen
(an jemandem) einen Narren gefressen haben (ugs.)
(eine) Schwäche haben für
(in jemanden) verschossen sein (ugs.)
(jemandem) zugetan sein
(jemandes) Ein und Alles sein
(sehr) sympathisch finden
(sich) hingezogen fühlen (zu)
(von jemandem) eingenommen sein
gefallen:
jemandem angenehm sein
sich (selbstverliebt) geben als
Gefallen finden an
gernhaben:
jemanden oder etwas mögen; Zuneigung oder Sympathie für jemanden empfinden
ins Herz geschlossen haben
lieben:
eine innige, gefühlsmäßige Zuneigung für jemanden oder etwas empfinden
Geschlechtsverkehr haben
minnen (veraltet)
(sehr) mögen:
häufig verneint: drückt den Wunsch nach dem aus, was der Satz ohne das Modalverb aussagt
im Konjunktiv I: Einleitung eines Vorschlags oder einer Aufforderung oder einer Erwartung, oft als Paraphrase für den im Deutschen fehlenden Imperativ in der dritten Person
sein Herz gehängt haben (an) (fig.)
sein Herz verloren haben (fig.)
(auf jemanden) stehen (ugs.):
etwas steht: fertig/gemacht/erledigt sein
gut passen
verliebt sein (in)
vernarrt sein (in)
(jemanden) toll finden
anwubben (ugs.)

Gegenteil von an­him­meln (Antonyme)

has­sen:
feindselige Gefühle gegen jemanden, etwas hegen
sich gegen einen (vermeintlichen) Feind (zum Beispiel Raubvogel) zusammenrotten
ver­ach­ten:
etwas oder jemanden geringschätzen/verabscheuen

Beispielsätze

  • Nick himmelt seine neue Klassenkameradin geradezu an.

  • Der Sänger auf der Bühne wurde den ganzen Abend über von den Zuschauerinnen angehimmelt.

  • Lange hatte er Lissy still angehimmelt, bevor er sich traute, sie anzusprechen.

  • Dieser Starsänger wird von nicht wenigen Jugendlichen angehimmelt.

  • Maria hat Tom schon angehimmelt, als sie noch ein kleines Mädchen war.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Weil er es nicht versteht, dass wir die Wessis nicht wie Jesus anhimmeln.

  • Das ist total süß, wie die dich anhimmeln.

  • Das zeigt doch, was die Masse braucht: Vermittlung von Heimatgefühl durch einen geradlinigen, feschen Burschen, den sie anhimmeln können.

  • Das wird uns vorgelebt, das sind die Beispiel die wir anhimmeln sollen.

  • Früher, da konnte Geena Davis ihre Filmpartner noch richtig anhimmeln.

  • Freuen Sie sich schon auf die Groupies, die Sie anhimmeln?

  • Manchmal, wenn kleine Kinder vor mir stehen und mich anhimmeln, dann komme ich zu dem Schluss: Ich bin auch nur ein ganz normaler Mensch!

  • Um ihn herum Kameras und ein Pulk Firmengründer, die Westerwelle anhimmeln wie einen Popstar.

Wortbildungen

  • Anhimmelung
  • Anhimmlung

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­him­meln be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × M, 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × H, 1 × I & 1 × L

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × M, 2 × N, 1 × H, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von an­him­meln lautet: AEHILMMNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Ham­burg
  4. Ingel­heim
  5. Mün­chen
  6. Mün­chen
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Hein­reich
  4. Ida
  5. Martha
  6. Martha
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Hotel
  4. India
  5. Mike
  6. Mike
  7. Echo
  8. Lima
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

anhimmeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­him­meln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anhimmeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anhimmeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9702966 & 6458292. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. spiegel.de, 30.09.2019
  2. stuttgarter-zeitung.de, 21.02.2018
  3. derstandard.at, 31.01.2014
  4. stuttgarter-zeitung.de, 13.03.2009
  5. stern.de, 07.08.2006
  6. BILD 2000
  7. Tagesspiegel 1999
  8. Berliner Zeitung 1998