anbeten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌbeːtn̩ ]

Silbentrennung

anbeten

Definition bzw. Bedeutung

  • in besonderem Maße bewundern, übertrieben verehren

  • Religion: einen Gott, eine höhere Macht, durch Gebet verehren

Konjugation

  • Präsens: bete an, du betest an, er/sie/es betet an
  • Präteritum: ich be­te­te an
  • Konjunktiv II: ich be­te­te an
  • Imperativ: bete an! (Einzahl), betet an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­be­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­be­ten (Synonyme)

(jemanden) gottgleich verehren
anhimmeln (ugs.):
jemanden (übertrieben) schwärmerisch lieben, verehren
jemanden schwärmerisch, bewundernd, hingebungsvoll ansehen
beweihräuchern:
mit dem Rauch von Weihrauch umhüllen
übertrieben loben, preisen, oft mit dem Unterton, dass dies peinlich oder unangemessen ist
emporstilisieren
glorifizieren (geh.):
jemanden mit viel Ruhm ehren
hochjubeln:
ein besseres als eigentlich gerechtfertigtes Urteil über etwas abgeben
mit hoher Drehzahl laufen lassen
hochstilisieren:
etwas durch übertriebenes Lob bedeutender, wichtiger machen als es tatsächlich ist
huldigen (geh.):
einer Gewohnheit treu sein
jemandem seine Ergebenheit, Verehrung zeigen
idealisieren (Hauptform):
höher einschätzen oder darstellen, als der Realität entspricht
in den Himmel heben (fig.)
mit einem Glorienschein umgeben
mit einem Glorienschein versehen
stilisieren (zu):
vereinfachen, vereinfachend darstellen
überhöhen:
etwas höher machen als vorher
etwas übersteigert darstellen; etwas extremer darstellen, als es ist
verbrämen:
etwas negativ Besetztes verschleiern
etwas umranden und damit verzieren
vergöttern:
mehr als gewöhnlich, extrem stark (abgöttisch) lieben und verehren
verherrlichen:
etwas (übertrieben) als großartig darstellen; etwas überschwänglich preisen
verklären:
idealisiert darstellen, die negativen Seiten übersehen
in Aussehen oder Haltung: einen glücklichen Ausdruck bekommen
(jemandem) zu Füßen liegen (ugs., fig.)
(jemandes) Ein und Alles (sein) (ugs.)
anschmachten:
jemanden (oft übertrieben) schwärmerisch, bewundernd, hingebungsvoll ansehen oder verehren
Feuer und Flamme sein (für) (ugs.)
höchste Bewunderung zollen (geh.)
jemand lebt nur noch für
schmachten (nach):
eine irgendwie geartete Entbehrung erleiden (insbesondere hungern und/oder dürsten)
seinen Hunger und Durst bei jemandem stillen, ohne etwas zu bezahlen
schwärmerisch bewundern
verehren:
jemandem etwas schenken
jemandem mit großer Hochachtung und Bewunderung begegnen
verschmachten (nach):
gehoben: in Sehnsucht nach etwas oder jemandem zugrunde gehen
gehoben: verhungern und/oder verdursten, an einer Entbehrung zugrunde gehen
(sich) verzehren (nach) (geh.):
als Nahrung zu sich nehmen
verschwinden machen
adorieren (veraltet):
jemandem seine große Verehrung/Bewunderung zeigen
heiligen:
etwas als heilig, wertvoll und unantastbar, betrachten und dann dementsprechend behandeln
etwas rechtfertigen oder zumindest als gerechtfertigt erscheinen lassen
(an jemandem) einen Narren gefressen haben (ugs.)
(eine) Schwäche haben für
(in jemanden) verschossen sein (ugs.)
(jemandem) zugetan sein
(jemandes) Ein und Alles sein
(sehr) sympathisch finden
(sich) hingezogen fühlen (zu)
(von jemandem) eingenommen sein
gefallen:
jemandem angenehm sein
sich (selbstverliebt) geben als
Gefallen finden an
gernhaben:
jemanden oder etwas mögen; Zuneigung oder Sympathie für jemanden empfinden
ins Herz geschlossen haben
lieben:
eine innige, gefühlsmäßige Zuneigung für jemanden oder etwas empfinden
Geschlechtsverkehr haben
minnen (veraltet)
(sehr) mögen:
häufig verneint: drückt den Wunsch nach dem aus, was der Satz ohne das Modalverb aussagt
im Konjunktiv I: Einleitung eines Vorschlags oder einer Aufforderung oder einer Erwartung, oft als Paraphrase für den im Deutschen fehlenden Imperativ in der dritten Person
sein Herz gehängt haben (an) (fig.)
sein Herz verloren haben (fig.)
(auf jemanden) stehen (ugs.):
etwas steht: fertig/gemacht/erledigt sein
gut passen
verliebt sein (in)
vernarrt sein (in)

Beispielsätze

  • Als Teenager hat sie jeden Monat ein anderes Mitglied einer Boygroup angebetet.

  • Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

  • Sie sollten Gott anbeten.

  • Ihr solltet Gott anbeten.

  • Du solltest Gott anbeten.

  • Schönheit beglückt nicht den, der sie besitzt, sondern den, der sie lieben und anbeten kann.

  • Maria wurde vom Volk angebetet.

  • Du hast Götzen angebetet.

  • Ihr habt Götzen angebetet.

  • Er wird Gott anbeten.

  • Wissen Sie, welche Gottheit in diesem Tempel angebetet wird?

  • Wohlstand ist nur ein Werkzeug, das man benutzen, und kein Götze, den man anbeten sollte.

  • Du hast die Götzen nicht angebetet.

  • Männer können analysiert, Frauen nur angebetet werden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bäume werden nicht etwa angebetet, wie oft fälschlicherweise interpretiert.

  • Nackt tanzen, Sonne anbeten, Erleuchtung: Gibt es alles in «Monte Verità», dem ersten grossen Schweizer Film nach der Pandemie.

  • Dort können LASK-Fans nicht nur den Fußballgott anbeten, sondern auch heiraten – die Braut am besten in Schwarz-Weiß.

  • Und hier wird guter Kaffee angebetet wie anderswo die Jungfrau Maria oder Schuhe.

  • Wir sind die Supermärkte, Wir sind zu Gast in den Tempeln der Gier, weil wir sie anbeten, mit unserer Gier in uns.

  • Gemäß der Ideologie der Dschihadisten sind Götterbilder und Heiligengräber verboten, da nichts außer Gott selbst angebetet werden dürfe.

  • "Du kannst sie nur noch anbeten".

  • Diese Schutzgottheiten wurden von den Römern angebetet und als Heilige verehrt.

  • Anschließend werden die Namen und Köpfe in Blei gegossen und dem blöden Volk zum anbeten serviert.

  • Insbesondere die Christen argumentierten plötzlich, "dass Gottes Schöpfung angebetet und gepflegt werden sollte".

  • Sie war fasziniert von dem Drumherum und hat mich angebetet", erzählt er.

  • Die anderen Gäste verstummten sofort und starrten auf den Abweichler, als hätte er gerade den Teufel angebetet.

  • Sie musste sich anbeten lassen.

  • Vielleicht lässt sich die Autorschaft dort weniger anachronistisch, irgendwie zukunftsträchtiger anbeten.

  • Am liebsten würden sie alle schweigen, vermutet die Oggersheimerin, ihr Denkmal weiter anbeten, auch wenn sie merken, dass es wankt.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­be­ten be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × B & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von an­be­ten lautet: ABEENNT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Berta
  4. Emil
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Tango
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

anbeten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­be­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Göt­ze:
Bild eines solchen Gottes; Gegenstand, der angebetet wird
Kriegs­göt­tin:
Göttin, die mit kriegerischen Handlungen in Verbindung gebracht und zum Beispiel zum Erhalt der göttlichen Gunst in diesen angebetet wird
Kriegs­gott:
Gott, der mit kriegerischen Handlungen in Verbindung gebracht und zum Beispiel zum Erhalt der göttlichen Gunst in diesen angebetet wird

Buchtitel

  • Gott antwortet, wenn wir anbeten Maria Emilia Baptista de Oliveira | ISBN: 978-3-94018-821-2

Film- & Serientitel

  • Feuer bewahren, nicht Asche anbeten (Doku, 2016)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anbeten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anbeten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2603817, 12427839, 12427838, 12427837, 9851660, 8052134, 7892480, 7892477, 7829063, 7775071, 6206053, 5062219 & 3035367. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. islamische-zeitung.de, 14.02.2023
  2. bernerzeitung.ch, 08.08.2021
  3. kurier.at, 08.12.2020
  4. bz-berlin.de, 04.07.2018
  5. finanztreff.de, 03.07.2017
  6. zeit.de, 12.04.2015
  7. abendblatt.de, 25.05.2014
  8. feeds.rp-online.de, 18.02.2011
  9. futurezone.orf.at, 12.09.2008
  10. spiegel.de, 29.08.2006
  11. morgenweb.de, 26.05.2006
  12. abendblatt.de, 10.12.2004
  13. sueddeutsche.de, 15.02.2003
  14. Die Welt 2001
  15. Tagesspiegel 2000
  16. DIE WELT 2000
  17. FREITAG 2000
  18. Berliner Zeitung 1998
  19. BILD 1996
  20. Süddeutsche Zeitung 1996
  21. Berliner Zeitung 1995
  22. Süddeutsche Zeitung 1995