abwandeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌvandl̩n ]

Silbentrennung

abwandeln

Definition bzw. Bedeutung

  • eine (nicht sehr große) Veränderung vornehmen

  • Flexionsendungen hinzufügen, flektieren

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb wandeln mit dem Derivatem ab-.

Konjugation

  • Präsens: wandele ab, du wandelst ab, er/sie/es wandelt ab
  • Präteritum: ich wan­del­te ab
  • Konjunktiv II: ich wan­del­te ab
  • Imperativ: wandel ab! / wandle ab! (Einzahl), wandelt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­wan­delt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­wan­deln (Synonyme)

(eine) Änderung vornehmen (Änderungen vornehmen) (Papierdeutsch)
abändern:
intransitiv, Biologie: durch Umweltfaktoren oder Mutation Variationen in den Artmerkmalen aufweisen
transitiv, Linguistik: in den einzelnen grammatischen Fällen beugen
ändern:
anders machen
anders werden
bearbeiten:
abwertend: ein Musikinstrument unkundig spielen
auf jemanden einreden, damit dieser etwas Gewünschtes tut
editieren:
transitiv, EDV: Daten bearbeiten, verändern
modifizieren:
eine (kleine, anpassende) Änderung vornehmen
verändern:
den Arbeitsplatz wechseln
etwas in seiner Art oder Beschaffenheit ändern
diversifizieren:
transitiv, Wirtschaft: neue Produkte durch Abwandlung von Produkteigenschaften gewinnen
transitiv, Wirtschaft: Tätigkeitsbereiche zum Beispiel eine Unternehmung ausweiten
(eine Sache) variieren:
etwas teilweise ändern
konvertieren:
Informatik: das Format von Daten ändern, unter mehr oder weniger Erhalt von deren Inhalt; das Dateiformat einer Datei ändern
Informatik: Daten von einem Datenträger auf einen anderen kopieren
ummünzen:
etwas in seiner Darstellung/Wirkung verändern
etwas so verändern, dass es nützlich und brauchbar wird
umsetzen:
an einen anderen Platz bringen
etwas ausführen, realisieren
umwandeln:
etwas regelgemäß in eine andere Form übertragen
etwas wesentlich verändern
verarbeiten (zu):
emotional belastende Eindrücke, Schicksalsschläge bewältigen
etwas geistig bewältigen

Sinnverwandte Wörter

beu­gen:
(ein Wort) deklinieren, abwandeln
(Licht oder andere Wellen) ablenken
bie­gen:
einen Gegenstand so verformen, dass sich die Krümmung des Gegenstands ändert
sich krümmen
flek­tie­ren:
besonders in der Sprachtypologie bezeichnet flektieren eine spezielle Form der Flexion, die unter anderem durch Wechsel des Stammvokals und zum Teil auch der Konsonanten gekennzeichnet ist
ein Wort beugen; Oberbegriff für deklinieren und konjugieren (transitiver Gebrauch)
um­schrei­ben:
ein geeignetes Vieleck, insbesondere ein Dreieck, mit einem Kreis (Umkreis) so einschließen, dass alle Eckpunkte auf der Kreislinie liegen
mit anderen Worten wiedergeben

Gegenteil von ab­wan­deln (Antonyme)

bei­be­hal­ten:
etwas nicht verändern
fest­schrei­ben:
etwas ein für alle Mal regeln

Beispielsätze

Ein Zeitwort abzuwandeln nennt man konjugieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ein altes Kölner Lied von Willy Millowitsch, leicht abgewandelt: „Du bes ene kölsche Jung, wat willste maache?

  • Mit einem markanten Eingriff wird das Allgemeine, das Gleiche, zum Besonderen, zur Einzigartigkeit, abgewandelt.

  • Als Hundehalter halte ich es (leicht abgewandelt) mit Loriot: „Ein Leben ohne Hund ist möglich … aber sinnlos!

  • Der Trend muss je nach Typ also immer nur ein bisschen abgewandelt werden.

  • Das eigentliche Ritual von Chüd wird im Film etwas abgewandelt.

  • Wir haben ihn dann etwas abgewandelt, um nicht genau das Gleiche zu zeigen.

  • Darin zitiert sie - leicht abgewandelt - wieder ihre eigenen Aussagen aus dem jüngsten SPIEGEL-Interview.

  • Das stamme von einem Journalisten, der das Originalzitat „Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren“ abgewandelt habe.

  • "Wir haben natürlich ein paar Gerichte leicht abgewandelt, um sie dem europäischen Geschmack anzupassen", erklärt sie.

  • Das kann dann jeder abwandeln, wie’s ihm schmeckt.

  • Jetzt könnten wir wieder Loriots Mops-Spruch abwandeln und vom möglichen, aber ohne Simon Beckett sinnlosen Herbst faseln.

  • Eine schöne Idee, die man beliebig abwandeln kann.

  • Wir haben praktisch den Spruch „Der Letzte macht das Licht aus“ abgewandelt in „Der Erste macht die Heizung aus“.

  • Dieser Text erscheint – mitunter leicht abgewandelt – in den nächsten Wochen immer wieder in den Meldungen.

  • Man könnte das Söder-Wort "Reich san mir aber blöd san mir nicht" abwandeln in "Reich san mir und trotzdem kleinkariert".

  • Spaß muss sein;) Schöne Suppe für das derzeitige Wetter, dieses deftige Süppchen kann ja jeder abwandeln wie er möchte!

  • Mit ihrer Handschrift haben sie die Geschichte der beiden Gallier abgewandelt.

  • Für die heutigen Ruheständler gilt der verfemte Blümsche Satz leicht abgewandelt noch immer: Die Rente an sich ist sicher.

  • Man könnte es abwandeln in "Der Staat ist für die Forscher und die Forscher letztlich auch für den Staat."

  • Die können ihr Logo doch in TK abwandeln.

Häufige Wortkombinationen

  • leicht abwandeln, das/ein Thema abwandeln

Wortbildungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ab­wan­deln be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × E, 1 × L & 1 × W

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × L, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem B und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von ab­wan­deln lautet: AABDELNNW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Wupper­tal
  4. Aachen
  5. Nürn­berg
  6. Düssel­dorf
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Wil­helm
  4. Anton
  5. Nord­pol
  6. Dora
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Whis­key
  4. Alfa
  5. Novem­ber
  6. Delta
  7. Echo
  8. Lima
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

abwandeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­wan­deln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

beu­gen:
(ein Wort) deklinieren, abwandeln
kon­ju­gie­ren:
Verben abwandeln, beugen, flektieren
ma­ni­pu­liert:
durch gezielte Eingriffe in das Erbgut abgewandelt, um bessere Ergebnisse zu erzielen
mo­du­lie­ren:
abwandeln, abändern, verändern hier werden sinnverwandte Begriffe aufgelistet; stattdessen sollte man die Bedeutung des Wortes erklären
va­ri­a­bel:
so dass man es leicht abwandeln und variieren kann
zer­sin­gen:
über Liedgut: im Laufe der Zeit in Text und/oder Melodie (leicht) abwandeln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abwandeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abwandeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. wienerzeitung.at, 16.03.2022
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  5. moviepilot.de, 07.09.2019
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