abgetakelt

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapɡəˌtaːkl̩t ]

Silbentrennung

abgetakelt

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Konversion des Partizips Perfekt des Verbs abtakeln zum Adjektiv.

Steigerung (Komparation)

  1. abgetakelt (Positiv)
  2. abgetakelter (Komparativ)
  3. am abgetakeltsten (Superlativ)

Anderes Wort für ab­ge­ta­kelt (Synonyme)

(herumlaufen) wie ein Penner (derb, abwertend)
abgefuckt (derb, jugendsprachlich):
Jargon, derb, vulgär: in schlechtem, üblem Zustand befindlich
abgeranzt (ugs.):
schmutzig, heruntergekommen; in einem sehr unordentlich Zustand, da etwas alt, wenig pfleglich behandelt oder stark abgenutzt ist
abgerissen:
in einem schlechten Zustand befindlich, zerlumpt, mitgenommen
ohne den gewohnten, passenden Zusammenhang auftretend, vorkommend
abgerockt (ugs., salopp)
abgewirtschaftet
abgewrackt (ugs.)
am Ende
auf den Hund gekommen (ugs.)
desolat:
in einem schlechten, erbärmlichen Zustand seiend; ohne Hoffnung (auf eine Verbesserung)
gammelig (ugs.):
äußerlich unordentlich oder vernachlässigt
inzwischen ungenießbar oder verdorben
(äußerlich) heruntergekommen (Hauptform):
in einem desolaten Zustand seiend
in einem schlechten Zustand
marode:
gesundheitlich nicht auf der Höhe, unpässlich
in einem schlechten, erbärmlichen Zustand seiend
muchtig (ugs., berlinerisch)
runtergerockt (ugs.):
umgangssprachlich: in schlechtem Zustand
schäbig:
kleinlich, geizig
übertragen meist für Personen: gewöhnlich, zwielichtig, von zweifelhaftem Ruf, moralisch anfechtbar sein
ungepflegt:
sich in einem unordentlichen Zustand befindend
vergammelt (ugs.):
Ausdruck der Verachtung
ungepflegt, verwahrlost, in schlechtem Zustand
verkommen:
schlecht werden
sein Niveau zum Schlechteren hin verlieren
verlottert
verludert
verlumpt
verschlissen:
durch Verschleiß beschädigt oder unbrauchbar gemacht
verwahrlost:
sich in einem äußerst schmutzigen, ungepflegten, allgemein schlechten Zustand befindend
verwildert
zerfasert
zerfleddert
zerlumpt:
in alte Lumpen gehüllt
so beschädigt und abgenutzt, dass es an alte Lumpen erinnert
zerschlissen

Sinnverwandte Wörter

ab­ge­half­tert:
abgesetzt, ehemaligen Einfluss nicht mehr habend
heruntergekommen, verwahrlost
ausgedient

Gegenteil von ab­ge­ta­kelt (Antonyme)

aufgetakelt

Beispielsätze (Medien)

  • Du siehst also, Meike: Die Kombination "richtig fresh und schön abgetakelt" hat großes Hitpotenzial.

  • Als Spam melden Da werden die Probleme bei der Bahn auch nicht weniger, wenn eine abgetakelte Politpfeife das Ruder übernimmt.

  • Wem anders nützen in dieser Situation brennende israelische Flaggen als der abgetakelten und abgewirtschafteten Regierung in Jerusalem?

  • Detektiv Meyer Landsman, abgetakelter Polizist in Sitka, der Hauptstadt der Juden, ermittelt in einem Mordfall.

  • Georges Simenon lässt seinen Kommissar Maigret als Untermieter in einer abgetakelten Pension Undercover ermitteln.

  • Für einen Augenblick glaubte man tatsächlich, mit Otto Sander an Bord der abgetakelten "Yorikke" zu sein.

  • Hinter der Fabrikhalle steht ein abgetakelter LKW.

  • Sie hält sich an die genierte Salondame; die dämonische Schnapsdrossel, die gierige Vettel, die abgetakelte Alte bleibt sie schuldig.

  • Jeden Abend läuft sie zu dem abgetakelten Theater, in dem die holländischen Juden zur Deportation zusammengetrieben werden.

  • Die abgetakelte Diva Helmut Berger, sonst nie um einen Skandal verlegen, gab sich erstaunlich brav.

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv ab­ge­ta­kelt be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × E, 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × K & 1 × L

  • Vokale: 2 × A, 2 × E
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × K, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem B, ers­ten E und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von ab­ge­ta­kelt lautet: AABEEGKLTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Tü­bin­gen
  6. Aachen
  7. Köln
  8. Essen
  9. Leip­zig
  10. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Theo­dor
  6. Anton
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Lud­wig
  10. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Golf
  4. Echo
  5. Tango
  6. Alfa
  7. Kilo
  8. Echo
  9. Lima
  10. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

abgetakelt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ab­ge­ta­kelt kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Ist ja irre – 'ne abgetakelte Fregatte (Film, 1964)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abgetakelt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abgetakelt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. stern.de, 23.12.2017
  2. handelsblatt.com, 11.07.2015
  3. radio-utopie.de, 11.09.2011
  4. berlinerliteraturkritik.de, 30.04.2008
  5. sueddeutsche.de, 26.02.2007
  6. Welt 1999
  7. Junge Freiheit 1999
  8. Die Zeit (32/1999)
  9. Tagesspiegel 1998
  10. Berliner Zeitung 1996