Wahlverwandtschaft

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvaːlfɛɐ̯ˌvantʃaft ]

Silbentrennung

Einzahl:Wahlverwandtschaft
Mehrzahl:Wahlverwandtschaften

Definition bzw. Bedeutung

Gruppe von Personen, mit denen man sich aufgrund innerer Einstellung und nicht aufgrund Geburt oder Heirat, eng verbunden fühlt.

Begriffsursprung

  • Determinativkompositum aus den Substantiven Wahl und Verwandtschaft

  • Im 17. Jahrhundert als Lehnübertragung von lateinisch affinitās (Begriff der Chemie) ins Deutsche überommen, seit Goethes Roman vorwiegend in übertragener Bedeutung

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Wahlverwandtschaftdie Wahlverwandtschaften
Genitivdie Wahlverwandtschaftder Wahlverwandtschaften
Dativder Wahlverwandtschaftden Wahlverwandtschaften
Akkusativdie Wahlverwandtschaftdie Wahlverwandtschaften

Beispielsätze (Medien)

  • Lebensmodell Verantwortungsgemeinschaft Wo steckt es, das Reformprojekt zur Wahlverwandtschaft?

  • Was ebenfalls einen fatalen Sog erzeugt, in dem das Thema Wahlverwandtschaft jedoch hoffnungsvoller verhandelt wird als in „Passages“.

  • Zeugen/innen- und (Mit)Täter/innenschaft sind für ihn in einer Wahlverwandtschaft verbunden.

  • Als Goethe 1808 an den Wahlverwandtschaften arbeitete, traf er im Oktober zweimal Napoleon.

  • Die Klarinette kann auch eine Humoristin sein ist das die Wahlverwandtschaft zwischen Mann und Instrument?

  • Prominente Rückendeckung für Gabriele Pauli: Ihr Vorschlag, Ehen zeitlich zu begrenzen, findet sich schon in Goethes ?Wahlverwandtschaften?.

  • Sie verraten Wahlverwandtschaft - unübersehbar inspiriert von dem amerikanischen Fotografen Robert Frank.

  • Ob Europa und Kanada aus den genannten Gemeinsamkeiten und Wahlverwandtschaften stets den maximalen Nutzen ziehen, darf bezweifelt werden.

  • Seine Wahlverwandtschaften und sein Kunstempfinden.

  • Denn das Verhältnis des Regierungschefs zu den Haager Anklägern war keine Wahlverwandtschaft.

  • Rainer meinte einmal, wenn es eine Art Wahlverwandtschaft gibt, hätten wir eine solche miteinander.

  • So entstanden diese eigensinnigen Wahlverwandtschaften.

  • Von Werther und Wilhelm Meister hören die Gelehrten, von Faust und den Wahlverwandtschaften, auch die Farbenlehre vergißt Tuma nicht.

  • Ich bewege mich gerade zwischen "Wahlverwandtschaften" und Farbenlehre.

  • Zu dieser Blutsverwandtschaft kommen immer mehr Wahlverwandtschaften hinzu.

  • Es sind Wahlverwandtschaften, die sich in den Bildern manifestieren.

  • Auch in der klassischen Literatur ist die Magersucht beschrieben: In Goethes "Wahlverwandtschaften" hungert sich Ottilie zu Tode.

  • Schon bald spürt man die Wahlverwandtschaft.

  • Mit "Wahlverwandtschaft" versucht das das Deutsche Historische Museum in Berlin zu umschreiben.

  • "La Fille mal gardée", "Wahlverwandtschaften", "Rot und Schwarz", "Der Nußknacker", "Widerrede" und andere.

  • Dieser unmittelbare Vergleich von Bildsprachen und Motiven ist Ergebnis einer in Jahren gewachsenen Wahlverwandtschaft.

  • Zum Abschluß der Reihe: Klassik - Goethes Wahlverwandtschaften.

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Wahl­ver­wandt­schaft be­steht aus 18 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × A, 2 × H, 2 × T, 2 × W, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × F, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × V

  • Vokale: 3 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × H, 2 × T, 2 × W, 1 × C, 1 × D, 1 × F, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem L, R und ers­ten T mög­lich. Im Plu­ral Wahl­ver­wandt­schaf­ten zu­dem nach dem F.

Das Alphagramm von Wahl­ver­wandt­schaft lautet: AAACDEFHHLNRSTTVWW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Aachen
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig
  5. Völk­lingen
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Wupper­tal
  9. Aachen
  10. Nürn­berg
  11. Düssel­dorf
  12. Tü­bin­gen
  13. Salz­wedel
  14. Chem­nitz
  15. Ham­burg
  16. Aachen
  17. Frank­furt
  18. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Anton
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig
  5. Vik­tor
  6. Emil
  7. Richard
  8. Wil­helm
  9. Anton
  10. Nord­pol
  11. Dora
  12. Theo­dor
  13. Samuel
  14. Cäsar
  15. Hein­reich
  16. Anton
  17. Fried­rich
  18. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Alfa
  3. Hotel
  4. Lima
  5. Vic­tor
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Whis­key
  9. Alfa
  10. Novem­ber
  11. Delta
  12. Tango
  13. Sierra
  14. Char­lie
  15. Hotel
  16. Alfa
  17. Fox­trot
  18. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  14. ▄ ▄ ▄ ▄
  15. ▄ ▄▄▄▄
  16. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  17. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 36 Punkte für das Wort Wahl­ver­wandt­schaft (Sin­gu­lar) bzw. 38 Punkte für Wahl­ver­wandt­schaf­ten (Plural).

Wahlverwandtschaft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wahl­ver­wandt­schaft kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Die Wahlverwandtschaften Johann Wolfgang Goethe | ISBN: 978-3-15014-216-5
  • Wahlverwandtschaften – Erläuterungen und Dokumente Johann Wolfgang von Goethe | ISBN: 978-3-15016-048-0

Film- & Serientitel

  • Wahlverwandtschaften (Kurzfilm, 1994)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wahlverwandtschaft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  3. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. tagesspiegel.de, 23.06.2023
  3. tagesspiegel.de, 08.02.2023
  4. freitag.de, 02.06.2023
  5. idowa.de, 29.04.2018
  6. tagesspiegel.de, 24.03.2010
  7. tagesspiegel.de, 24.09.2007
  8. berlinonline.de, 09.01.2005
  9. archiv.tagesspiegel.de, 30.04.2005
  10. Rhein-Neckar Zeitung, 28.03.2003
  11. sueddeutsche.de, 14.03.2003
  12. bz, 08.09.2001
  13. DIE WELT 2000
  14. Welt 1999
  15. Tagesspiegel 1999
  16. Berliner Zeitung 1998
  17. Welt 1998
  18. Berliner Zeitung 1997
  19. Welt 1997
  20. Rheinischer Merkur 1997
  21. Berliner Zeitung 1996
  22. Süddeutsche Zeitung 1995