Verelendung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʔeːlɛndʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Verelendung
Mehrzahl:Verelendungen

Definition bzw. Bedeutung

Das Geraten in sehr schlechte Lebensumstände.

Begriffsursprung

Ableitung zum Stamm des Verbs verelenden mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung, belegt seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Verelendungdie Verelendungen
Genitivdie Verelendungder Verelendungen
Dativder Verelendungden Verelendungen
Akkusativdie Verelendungdie Verelendungen

Anderes Wort für Ver­elen­dung (Synonyme)

Massenverarmung
Pauperismus:
die massenhafte Verarmung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (vor allem in den 1830er- und 1840er-Jahren) in Deutschland, die sich aus der Schere zwischen wachsender Bevölkerung und stagnierender Wirtschaft ergab
Verarmung:
Vorgang, bei dem ein Verlust an finanziellen und anderen Mitteln eintritt

Beispielsätze

  • Dieser Region droht eine raschen Verelendung.

  • Dieser Landstrich wird von einer raschen Verelendung bedroht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die meiste Kriminalität ist Folge von sozialer Verelendung.

  • Wer dieser Tage mit der U-Bahn unterwegs ist, sieht das Ausmaß der Verelendung von immer mehr Menschen in Berlin.

  • Wir brauchen eine starke Allianz gegen die soziale Verelendung.

  • Natürlich ist es nicht so, dass alle anderen am Rande der Verelendung vor sich hin schuften.

  • Wir beobachten eine gewollt herbeigeführte, soziale Verelendung, die auch dem Bundesfinanzminister nahe gehen sollte.

  • Die EZB hat die Waffe in der Hand, die Griechenland zu Verelendung zwingt und in der letzten Konsequenz zu Toten führt.

  • Mehr als die Abwesenheit von Krieg Solange die Verelendung von Menschen weiter hingenommen wird, hat der Frieden keine Chance.

  • Im Nordwesten Brasiliens setzte sich der Teufelskreis von Ausbeutung, Verelendung und Unterentwicklung fort.

  • Das Ziel der sozialen Arbeit: den Prozess der sozialen, psychischen und physischen Verelendung zu unterbrechen.

  • Aber dafür wird Verelendung an vielen anderen Stellen entdeckt.

  • Der größte Teil der Menschen aber erlebt eine Verelendung ? in den Städten noch stärker als auf dem Land.

  • Der Autonomiebehörde droht damit der finanzielle Kollaps - das hat weitere Verelendung der Palästinenser zur Folge und schürt den Haß.

  • Und sein Schlachtfeld hat er auch gewählt: Hartz IV, die vermeintliche Verelendung des unteren Viertels der deutschen Gesellschaft.

  • In der Tendenz nimmt die Verelendung seit Anfang der neunziger Jahre langsam, aber sicher zu.

  • Das war eine wunderbare Real-Satire auf die Verelendung von Fußball im Fernsehen.

  • Ich sehe, dass die Theorie der doppelten Verelendung, wonach sich ein geknechtetes Volk einst erheben wird, nicht funktioniert.

  • Bei aller Kritik an "Massenarbeitslosigkeit" und "Verelendung" lobte er doch den Wettbewerb, die Gewaltenteilung, die Mitbestimmung.

  • Wehmütige Erinnerung an die Vorkriegszeit und Erschrecken über die unübersehbare Verelendung mischen sich: "Berlin hämmert an mein Herz.

  • Das Motto "Wir retten Berlin" meine das unbürokratische Engagement der Freien Träger gegen soziale Verelendung, hieß es.

  • Russische Demokraten entpuppten sich als Paladine der Oligarchen und Wegbereiter für die Verelendung des Volkes.

Anagramme

  • verleugnend

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ver­elen­dung be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × D, 1 × G, 1 × L, 1 × R, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 3 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × G, 1 × L, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten N mög­lich. Im Plu­ral Ver­elen­dun­gen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Ver­elen­dung lautet: DEEEGLNNRUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Leip­zig
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Düssel­dorf
  9. Unna
  10. Nürn­berg
  11. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Emil
  5. Lud­wig
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Dora
  9. Ulrich
  10. Nord­pol
  11. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Echo
  5. Lima
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Delta
  9. Uni­form
  10. Novem­ber
  11. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Ver­elen­dung (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Ver­elen­dun­gen (Plural).

Verelendung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ver­elen­dung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

so­zi­a­le Fra­ge:
Lösungsversuche gegen die Verarmung und Verelendung breiter Bevölkerungsschichten durch Niedriglöhne bei gleichzeitiger Wohnungsnot, katastrophalen Arbeitsbedingungen und desaströsen hygienischen Zuständen mit dem Umbruch von der Agrar- zur Industriegesellschaft (in Deutschland um 1800)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Verelendung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Verelendung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2365008 & 2365007. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  24. Berliner Zeitung 1998
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