Talmud

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtalmuːt]

Silbentrennung

Talmud (Mehrzahl:Talmude / Talmudim)

Definition bzw. Bedeutung

Exemplar des unter beschriebenen Werks.

Begriffsursprung

Das Wort ist dem gleichbedeutend hebräischen d=talmūḏ, eigentlich ‚Gelerntes, (das) Lernen; Lehre, Studium; Belehrung‘ entlehnt, einer Ableitung zu den Verben b=lernen und b=lehren.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Talmuddie Talmude/​Talmudim
Genitivdes Talmud/​Talmudsder Talmude/​Talmudim
Dativdem Talmud/​Talmudeden Talmuden/​Talmudim
Akkusativden Talmuddie Talmude/​Talmudim

Beispielsätze

  • Dazu zitierte er aus dem Talmud: „Wenn jemand kommt, um dich zu töten, erhebe dich und töte ihn zuerst.

  • Im Talmud stehe, dass es nicht möglich sei, das Werk zu beenden, aber auch nicht erlaubt, es zu verlassen.

  • Im Talmud wiederum wird berichtet, dass die Erde, mit der Gott Adam geschaffen haben soll, vom Tempelberg stammte.

  • Rabbi Chija der Ältere im Jerusalemer Talmud sagt: „Alle Tage meines Lebens habe ich mich niemals (ordentlich auf mein Gebet) konzentriert.

  • Neugierde trieb Kandels Leben weiter vom Talmud über die Psychoanalyse zur Hirnforschung.

  • Banker, Politiker, Schriftsteller und Anwälte, die den Sabbat einhalten, kein Schweinefleisch essen, Thora und Talmud achten.

  • Bibel, Talmud und chassidische Geschichten bilden den Urgrund des jüdischen Humors.

  • Der NPD-Vize Cermer hielt dort eine Rede und zitierte aus dem Babylonischen Talmud.

  • An keiner Stelle der Bibel, des Talmud oder einer anderen verbindlichen religiösen Schrift aber wird die Folter gerechtfertigt.

  • Und das, obwohl der Talmud es verbietet, über das Grab eines Toten zu laufen.

  • Auf der Informationsbroschüre des Vereins findet sich ein Spruch aus dem Talmud: "Wer einen Menschen rettet, der rettet die ganze Welt.

  • Ist es die jüdische Tradition, die Überlieferung des Talmud, eine Gefühlswelt?

  • "Zehn Maß Schönheit kamen in die Welt, neun Maß erhielt Jerusalem", heißt es im Talmud.

  • Doch er erfand die Wörter nicht neu, sondern entwickelte sie aus dem Kanon alter Texte, aus der Bibel, der Mischnah und dem Talmud.

  • Sie ist auf die Religion bezogen, spiegelt sich in den religiösen Büchern vom Talmud bis zum kabbalistischen Sohar.

  • Der Talmud erklärt den auf so kuriose Weise veranlaßten Geschlechtsverkehr für sündenfrei.

  • Die Christen und der Talmud (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit), 18 Uhr.

  • Bislang wurde die Existenz der Hasmonäer lediglich im Talmud und Berichten des jüdischen Geschichtsschreibers Josephus Flavius erwähnt.

  • Im Wohnzimmer hatte nur der Talmud Platz; regelmäßig hielt er noch Vorlesungen über Stellen aus dem Talmud.

Häufige Wortkombinationen

  • im Talmud lesen, den Talmud studieren

Wortbildungen

  • Talmud-Thora-Schule
  • Talmudausgabe
  • Talmudgelehrter
  • tal­mu­disch
  • Talmudismus
  • Talmudist
  • talmudistisch
  • Talmudschüler
  • Talmudschule
  • Talmudstudium

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Aga­de
  • Aggada
  • babylonischer Talmud
  • Haggada
  • Ha­la­cha
  • Jerusalemer Talmud
  • palästinischer Talmud

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Tal­mud be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × L, 1 × M, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × M, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich. Im Plu­ral Tal­mu­de zu­dem nach dem U.

Das Alphagramm von Tal­mud lautet: ADLMTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Aachen
  3. Leip­zig
  4. Mün­chen
  5. Unna
  6. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Anton
  3. Lud­wig
  4. Martha
  5. Ulrich
  6. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Lima
  4. Mike
  5. Uni­form
  6. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Tal­mud (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Tal­mu­de und 13 Punkte für Tal­mu­dim (Plural).

Talmud

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tal­mud kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Aga­de:
zur Erbauung oder zur Belehrung dienende Erzählung biblischer Stoffe im Talmud
Ge­ma­ra:
jüngerer von zwei Teilen des Talmud
hei­li­ge Schrift:
religiöse Schrift, die richtungsweisend und verbindlich für die Ausübung der jeweiligen Religion ist, beispielsweise die Bibel für Christen, der Tanach und der Talmud für Juden, der Koran für Moslems
Jid­disch:
aus einer im Mittelalter in wichtigen Handelszentren (Rhein, Donauländer) als Verkehrssprache der Juden entstandenen Variante des Deutschen hervorgegangene Komponentensprache, bestehend vor allem aus mittel- und ostoberdeutschen (rheinfränkisch, ostmitteldeutsch und bairisch), semitisch-hebräisch-aramäischen (vor allem aus Talmud, Mischna), slawischen (polnisch, weißrussisch, ukrainisch) und romanischen Sprachelementen, die vor der Schoah von ungefähr 12 Millionen aschkenasischen Juden und heutzutage weltweit von schätzungsweise annähernd 1.5 Millionen Juden als Mutter- bzw. Zweitsprache (insbesondere von älteren sowie haredischen Personen) in Israel, den USA, Großbritannien, Belgien, Lateinamerika (vor allem Argentinien) und auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion gesprochen wird
Ka­rä­e­rin:
Angehörige einer jüdischen Sekte, die den Talmud verwirft
Ka­rä­er:
Angehöriger einer jüdischen Sekte, die den Talmud verwirft
Scho­far:
jüdische Religion: kultisch gebrauchtes, posaunenähnliches Instrument aus Widderhorn, das nach in Thora und Talmud zur Tonfolge und Blasweise festgelegten Mitzwoth unter anderem zum Ankündigen des Sabbats, zum Morgengottesdienst an Rosch ha-Schana sowie zum Ende des Jom Kippur geblasen wird
tal­mu­disch:
sich auf den Talmud beziehend, ihm zugehörig; im Sinne des Talmuds

Buchtitel

  • Der babylonische Talmud Lazarus Goldschmidt | ISBN: 978-3-74349-894-5
  • Der Talmud Günter Stemberger | ISBN: 978-3-40674-473-0
  • Die Lehren des Talmud Jehoschua Ahrens | ISBN: 978-3-57907-195-4
  • Jesus im Talmud Peter Schäfer | ISBN: 978-3-16155-531-2
  • The Babylonian Talmud and Late Antique Book Culture Amsler, Monika (Universitat Bern, Switzerland) | ISBN: 978-1-00929-733-2

Film- & Serientitel

  • Geh hin und lerne weiter – Talmud und jüdisches Leben (Doku, 2007)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Talmud. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  3. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Johann Krengel: TALMUD. Jüdischer Verlag, Berlin 1930
  2. wissen.de
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  4. de.sputniknews.com, 25.08.2019
  5. welt.de, 28.06.2017
  6. derstandard.at, 06.12.2017
  7. hagalil.com, 14.06.2017
  8. spiegel.de, 10.03.2011
  9. blick.ch, 04.01.2009
  10. berlinerliteraturkritik.de, 30.09.2008
  11. fr-aktuell.de, 16.12.2005
  12. archiv.tagesspiegel.de, 27.06.2004
  13. sz, 18.02.2002
  14. DIE WELT 2001
  15. DIE WELT 2000
  16. Welt 1999
  17. Berliner Zeitung 1998
  18. Welt 1998
  19. Stuttgarter Zeitung 1996
  20. Berliner Zeitung 1995
  21. Süddeutsche Zeitung 1995