Tätervolk

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtɛːtɐˌfɔlk]

Silbentrennung

tervolk (Mehrzahl:tervölker)

Definition bzw. Bedeutung

Allgemein: auf dem Gedanken der Kollektivschuld beruhende Wortbildung, die das ganze Volk für die Taten eines Teils davon verantwortlich macht.

Begriffsursprung

Zusammengesetzt aus den Substantiven Täter und Volk.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Tätervolkdie Tätervölker
Genitivdes Tätervolkes/​Tätervolksder Tätervölker
Dativdem Tätervolk/​Tätervolkeden Tätervölkern
Akkusativdas Tätervolkdie Tätervölker

Beispielsätze

Der Ausdruck Tätervolk unterstellt die These einer Kollektivschuld.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Juden seien auch ein Tätervolk gewesen, sagt Martin Hohmann, und zwar während der russischen Revolution.

  • Hohmann selbst hat auf seiner Homepage die Entscheidung kommentiert, den Begriff "Tätervolk" zum Unwort des Jahres 2003 zu wählen.

  • Die Bezeichnung "Tätervolk" signalisiert vielmehr, daß Verbrechen strukturell in den Deutschen angelegt seien.

  • Deshalb könnte man sie auch als "Tätervolk" bezeichnen.

  • Er fügte hinzu: "Wir sollten uns nicht definieren als Tätervolk, als die, die Auschwitz verursacht haben."

  • Nun hat wie alle Dummen auch Hohmann besonders schlau sein wollen und nicht umstandslos die Juden als "Tätervolk" bezeichnet.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Tä­ter­volk be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × Ä, 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × O, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × K, 1 × L, 1 × R, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem Ä und R mög­lich. Im Plu­ral Tä­ter­völ­ker zu­dem nach dem L.

Das Alphagramm von Tä­ter­volk lautet: ÄEKLORTTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Umlaut-Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Völk­lingen
  7. Offen­bach
  8. Leip­zig
  9. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Ärger
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Vik­tor
  7. Otto
  8. Lud­wig
  9. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Echo
  4. Tango
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Vic­tor
  8. Oscar
  9. Lima
  10. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort Tä­ter­volk (Sin­gu­lar) bzw. 32 Punkte für Tä­ter­völ­ker (Plural).

Tätervolk

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tä­ter­volk kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tätervolk. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. n-tv.de, 25.05.2005
  2. welt.de, 21.04.2004
  3. welt.de, 09.12.2004
  4. tagesschau.de, 01.11.2003
  5. spiegel.de, 02.11.2003
  6. berlinonline.de, 09.11.2003