Petschaft

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈpeːtʃaft ]

Silbentrennung

Einzahl:Petschaft
Mehrzahl:Petschafte

Definition bzw. Bedeutung

  • Druckstempel zum Hartsiegeln und Weichsiegeln

  • Trennfläche eines von Geweih tragenden Tieren abgeworfenen Geweihteils (Abwurfstange)

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „petschat, betschad, betschat, petscheid, petschaft“, belegt seit der Zeit um 1300; vorher gleicher Wortstamm im Verb „verpetschaten“ „versiegeln“ (13. Jahrhundert). Das Wort ist dem altslovenischen „pečat“ „Siegel“ oder dem alttschechischen „pečat'“ „Siegel“ entlehnt mit Anlehnung an das deutsche Suffix „-schaft“.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Petschaftdie Petschafte
Genitivdes Petschaftsder Petschafte
Dativdem Petschaftden Petschaften
Akkusativdas Petschaftdie Petschafte

Anderes Wort für Pet­schaft (Synonyme)

Handstempel:
kleiner Stempel zum Entwerten oder Markieren eines Briefes oder ähnlicher Sendungen
Siegel:
Abdruck eines Siegels
Darstellung, die als Siegelbild verwendet wird
Siegelstempel

Beispielsätze

  • Der Nachweis über die Petschafte ist regelmäßig zu kontrollieren.

  • Das Petschaft entsteht dort, wo die Abwurfstange und der Rosenstock zuvor miteinander verbunden waren.

  • Die Petschaft kann nach innen oder nach außen gewölbt sein.

  • Ein Petschaft mit individueller Siegelgravur ist ein außergewöhnliches Geschenk.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

Er stellte es in den Stahlschrank mit den Petschaften und Schlüsseln, wo es auf seinen nächsten Einsatz wartete.

Wortbildungen

  • entpetschieren
  • Petschaftsnummer
  • petschieren
  • verpetschieren
  • zupetschieren

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Pet­schaft be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich. Im Plu­ral Pet­schaf­te zu­dem nach dem F.

Das Alphagramm von Pet­schaft lautet: ACEFHPSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Essen
  3. Tü­bin­gen
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Aachen
  8. Frank­furt
  9. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Emil
  3. Theo­dor
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Anton
  8. Fried­rich
  9. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Echo
  3. Tango
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Alfa
  8. Fox­trot
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Pet­schaft (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Pet­schaf­te (Plural).

Petschaft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Pet­schaft kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Petschaft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Petschaft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. Berliner Zeitung 2000