Niedriglohn

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈniːdʁɪçˌloːn ]

Silbentrennung

Einzahl:Niedriglohn
Mehrzahl:Niedriglöhne

Definition bzw. Bedeutung

Ein Arbeitslohn, der weit unter dem Durchschnitt liegt und keine angemessene Existenzsicherung gewährleistet.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus dem Adjektiv niedrig und dem Substantiv Lohn.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Niedriglohndie Niedriglöhne
Genitivdes Niedriglohnes/​Niedriglohnsder Niedriglöhne
Dativdem Niedriglohn/​Niedriglohneden Niedriglöhnen
Akkusativden Niedriglohndie Niedriglöhne

Anderes Wort für Nied­rig­lohn (Synonyme)

Billiglohn:
unter dem Durchschnitt liegende Bezahlung für eine Arbeit
Dumping-Lohn
Dumpinglohn
extrem niedriger Lohn
Hungerlohn (ugs.):
äußerst geringer Lohn
miese Bezahlung (ugs.)
schlechte Bezahlung
sehr geringes Gehalt

Gegenteil von Nied­rig­lohn (Antonyme)

Spitzengehalt

Beispielsätze

Viele Arbeitnehmer, die für extreme Niedriglöhne schuften, müssen gleichzeitig Arbeitslosengeld II beziehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Im Landkreis Wolfenbüttel arbeiten rund 2.900 Menschen zum Niedriglohn.

  • Die kommen nicht für Niedriglohn hierher.

  • Das frühere Lohnabstandsgebot hatte ja als Ziel, die Regelsätze so niedrig zu halten, dass sich auch Arbeit für Niedriglöhne noch lohnt.

  • Wie aber sollen Menschen über die Runden kommen im Niedriglohn und Zeitarbeitszeitsektor und das bei sinkenden Renten?

  • Von da an gibt es erstmals Rentnergenerationen, deren Erwerbsbiografie Brüche aufweist oder die jahrelang für Niedriglöhne schufteten.

  • Denn es seien ja eben nicht BMW oder Siemens, die Mitarbeiter zu Niedriglöhnen beschäftigen.

  • Da geht seit Jahren die Diskussion durch alle Medien über Niedriglohn und es wird über einen Mindestlohn gestritten.

  • Erstens ist ein Niedriglohn für viele Beschäftigte kein Sprungbrett zurück in die Arbeitswelt, sondern eine Sackgasse.

  • Ansonsten hat Ottonormalverdiener nur weniger in der Tasche, dank Zeitarbeit und Niedriglöhnen.

  • Der Staat profitiert davon auch, da die Zuschüsse zum Niedriglohn eingespart werden.

  • Dann sind die eigentlichen Verursacher von Wirtschaftskrise, Armut und Niedriglöhnen wieder alleine an der Macht.

  • Der Redner bemängelte Leiharbeitsplätze sowie die Zunahmen im Sektor Niedriglohn und bei Minijobs.

  • Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat vor Niedriglöhnen gewarnt.

  • Von einem marktbedingten Niedriglohn können sie nicht leben, also muss man ihr Einkommen aufstocken.

  • Dabei geht es darum, ob - vor allem osteuropäische - Arbeitskräfte ihre Dienste zu den Niedriglöhnen ihres Herkunftslandes anbieten dürfen.

  • Soll Ostdeutschland das Versuchsfeld für Niedriglöhne werden?

  • Bezieher von Niedriglöhnen bekämen unter dem Strich einen so genannten Kombilohn.

  • Sachverständiger Wiegard macht noch einmal deutlich, wie wichtig die richtige Einführung von Niedriglöhnen ist.

  • Offenbar seien weniger individuelle als betriebliche und strukturelle Faktoren Gründe für den Bezug von Niedriglöhnen.

  • Transnet will künftig auch gegen Niedriglöhne neuer Nahverkehrs- Anbieter vorgehen.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Substantiv: Bezieher von Niedriglohn
  • mit Verb: (nur) einen Niedriglohn erhalten/verdienen/zahlen
  • mit Verb: einen Niedriglohn aufstocken/bezuschussen
  • von einem Niedriglohn leben (müssen), von einem Niedriglohn nicht leben können

Wortbildungen

  • Niedriglohnarbeit
  • Niedriglohnarbeiter
  • Niedriglohnbereich
  • Niedriglohnbezieher
  • Niedriglohnbranche
  • Niedriglohngruppe
  • Niedriglohnjob
  • Niedriglohnkonkurrenz
  • Nied­rig­lohn­land
  • Niedriglohnschwelle
  • Niedriglohnsegment
  • Nied­rig­lohn­sek­tor
  • Niedriglohnverdiener

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Nied­rig­lohn be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × N, 1 × D, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × O & 1 × R

  • Vokale: 2 × I, 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem D und G mög­lich. Im Plu­ral Nied­rig­löh­ne zu­dem nach dem H.

Das Alphagramm von Nied­rig­lohn lautet: DEGHIILNNOR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Ingel­heim
  3. Essen
  4. Düssel­dorf
  5. Ros­tock
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar
  8. Leip­zig
  9. Offen­bach
  10. Ham­burg
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Ida
  3. Emil
  4. Dora
  5. Richard
  6. Ida
  7. Gus­tav
  8. Lud­wig
  9. Otto
  10. Hein­reich
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. India
  3. Echo
  4. Delta
  5. Romeo
  6. India
  7. Golf
  8. Lima
  9. Oscar
  10. Hotel
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Nied­rig­lohn (Sin­gu­lar) bzw. 22 Punkte für Nied­rig­löh­ne (Plural).

Niedriglohn

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Nied­rig­lohn ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

so­zi­a­le Fra­ge:
Lösungsversuche gegen die Verarmung und Verelendung breiter Bevölkerungsschichten durch Niedriglöhne bei gleichzeitiger Wohnungsnot, katastrophalen Arbeitsbedingungen und desaströsen hygienischen Zuständen mit dem Umbruch von der Agrar- zur Industriegesellschaft (in Deutschland um 1800)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Niedriglohn. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
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  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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