Meißel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈmaɪ̯sl̩]

Silbentrennung

Meißel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Werkzeug, das dazu dient, die Schlagkraft eines Hammers auf einen sehr präzisen Punkt zu konzentrieren.

Begriffsursprung

Seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch meizel, althochdeutsch meizil, Instrumentalbildung mit Suffix -ila- für Gerätebezeichnungen zu meizan ‚(ein-, zer)schneiden‘, über urgermanisch *maitanan ‚schneiden, hauen‘, wie auch gotisch maitan, norwegisch meita ‚stechen; schneiden; angeln‘, saterfriesisch matje; mit Dentalsuffix zum indogermanischen *meiH- ‚mindern‘, vergleiche altlitauisch apmaitinti ‚verwunden‘, lettisch màitât ‚verderben, zerstören‘. Innersprachlicher Kognat: Ameise.

Alternative Schreibweise

  • Meissel

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Meißeldie Meißel
Genitivdes Meißelsder Meißel
Dativdem Meißelden Meißeln
Akkusativden Meißeldie Meißel

Beispielsätze

  • Der Bildhauer konnte seinen Meißel einfach nicht finden.

  • Sie hämmerten unablässig auf ihren Meißeln herum, dass einem die Ohren davon klangen.

  • Gestern sah ich einen Film, in dem ein Gefangener mit einem Meißel aus seiner Zelle entkam.

  • Die Aufmerksamkeit ist der Meißel des Gedächtnisses.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dazwischenkommen können zum Beispiel große Findlinge, die den Meißel bremsen.

  • Der 24-Jährige ist auf seinen Baumstamm geklettert, in der Hand Hammer und Meißel.

  • Früher erledigten Hauer die Arbeit mit Hammer und Meißel, ein Knochenjob und lebensgefährlich.

  • Seitdem wird der Meißel pausenlos durch verschiedene Gesteinsschichten in die Tiefe getrieben, im Schnitt schafft er 300 Meter am Tag.

  • Bei den OPs werden die Nasenknochen und -knorpel des Patienten unter Narkose mit speziellen Meißeln und Feilen bearbeitet.

  • Der New Yorker Lichtbildner verstand sich als Bildhauer, der nicht mit dem Meißel arbeitete, sondern mit der Kamera.

  • Die Feinarbeiten erfolgen dann mit Meißeln, Schwingschleifern und Bunsenbrennern.

  • Die Bagger kreischen, Meißel krachen in den Asphalt, es staubt und scheppert, wenn Maschinen Stahlträger in die Erde rammen.

  • Etwas Handfestes muß er zum Ausgleich haben, etwas zum Schleppen, Wuchten, Sägen, Meißeln, Schnitzen.

  • Mit Hammer, Meißel und Dynamit ging eine "Aktiengesellschaft für Marmorindustrie im Neanderthal" gegen die steil aufragenden Felsen vor.

  • Ihre geschliffenen Sprachblöcke bearbeitet sie - wie in ihrem seit 35 Jahren wachsenden literarischen Werk - mit dem feinsten Meißel.

  • Es geht um zwei Schwerter, ein Beil, einen Meißel und Reste zweier Armspiralen.

  • Typisch für sein Heimatland sei der mit Meißeln aufgeraute weiße Beton, der im Gebäude verwendet wurde.

  • Wo sollte nun der Meißel am zweiten Plattenteil angesetzt werden?

  • Unterm Meißel entstanden Figuren, die einen dem Stein scheinbar innewohnenden Willen artikulieren.

  • Jetzt legen sie mit Meißel und Pinsel immer mehr Riesen der Urzeit frei.

  • Bei diesem Vertikalbohrsystem messen Sensoren laufend die Neigung des Meißels im Loch.

Häufige Wortkombinationen

  • Hammer und Meißel

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Drehmeißel
  • Flachmeißel
  • Grabmeißel
  • Hohlmeißel
  • Kaltmeißel
  • Kreuzmeißel
  • Schrotmeißel
  • Setzmeißel
  • Stemm-Meißel
  • Stemm­mei­ßel

Übersetzungen

Was reimt sich auf Mei­ßel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Mei­ßel be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × M & 1 × 

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × M, 1 × 

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von Mei­ßel lautet: EEILMẞ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Es­zett
  5. Essen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Emil
  3. Ida
  4. Es­zett
  5. Emil
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Echo
  3. India
  4. Sierra
  5. Sierra
  6. Echo
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Meissel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mei­ßel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­bruch­ham­mer:
Schlaginstrument zum Aufreißen und Meißeln von Beton und anderen Werkstoffen, durch sein Gewicht nur senkrecht einsetzbar
Ab­schrö­ter:
Schmiedehandwerk: ein im Amboss feststehender Meißel zum Durchhauen rotwarmer Eisenstücke
Ab­schrot:
ein im Amboss feststehender Meißel zum Durchhauen rotwarmer Eisenstücke
auf­stem­men:
etwas mit Stemmeisen oder Meißel öffnen
ein­häm­mern:
mit einem Werkzeug (Hammer und Meißel oder nur Hammer) in einen harten Untergrund einschlagen
ein­schla­gen:
(transitiv) Schrift oder Ornamente in eine Oberfläche mit Hilfe eines Meißels einbringen
Grab­sti­chel:
Werkzeug: ein kleiner Meißel zur Bearbeitung von Metall, der nicht mit dem Hammer, sondern nur mit der Hand geführt wird
mei­ßeln:
mit einem Meißel arbeiten
Zi­se­leur:
jemand, der beruflich Metall mit einem Meißel mit Ornamenten und Figuren verziert (= ziselieren)
Zi­se­leu­rin:
weibliche Person, die beruflich Metall mit einem Meißel mit Ornamenten und Figuren verziert (= ziselieren)

Buchtitel

  • Meerkatzen, Meißel und das Mädchen Manuela Doris Hermanns | ISBN: 978-3-93233-853-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Meißel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10714578, 10612199 & 2298828. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. tagesspiegel.de, 04.12.2018
  3. shz.de, 17.06.2017
  4. stern.de, 13.05.2017
  5. n-tv.de, 18.09.2014
  6. general-anzeiger-bonn.de, 06.02.2013
  7. ruhrnachrichten.de, 04.02.2010
  8. berlinonline.de, 04.12.2005
  9. archiv.tagesspiegel.de, 19.08.2004
  10. abendblatt.de, 07.10.2004
  11. daily, 07.03.2002
  12. sueddeutsche.de, 14.12.2002
  13. heute.t-online.de, 26.10.2002
  14. bz, 27.01.2001
  15. bz, 10.08.2001
  16. bz, 24.03.2001
  17. BILD 1999
  18. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998