Gelöbnis

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈløːpnɪs]

Silbentrennung

Gelöbnis (Mehrzahl:Gelöbnisse)

Definition bzw. Bedeutung

  • Bekenntnis, das Rekruten ablegen und damit ihre Pflichten annehmen

  • ein feierliches (rituelles) Versprechen

Begriffsursprung

Ableitung vom Stamm von geloben mit dem Ableitungsmorphem -nis.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gelöbnisdie Gelöbnisse
Genitivdes Gelöbnissesder Gelöbnisse
Dativdem Gelöbnis/​Gelöbnisseden Gelöbnissen
Akkusativdas Gelöbnisdie Gelöbnisse

Anderes Wort für Ge­löb­nis (Synonyme)

Bekräftigung:
ausdrückliche Bestätigung
Bund:
altes Maß, Maßeinheit für Tafelglas
Bund eines Buches, Buchbindung
Commitment (Anglizismus):
das Ausmaß an Identifikation, das ein Mitarbeiter einer Organisation entgegenbringt
eine hergestellte Übereinstimmung (bspw. in Bezug auf eine bestimmte Aufgabe oder ein bestimmtes Projekt), die Verbindlichkeit hat
Ehrenwort:
bedeutungsvolles Versprechen, dass auf die eigene Ehre abgelegt wird
Eid:
feierliche Beteuerung eines Versprechens oder einer Aussage
(feierliche / verbindliche) Erklärung:
Aufschluss über Zusammenhänge, Sachverhalte
Erläuterung der Bedeutung eines Wortes
Gelübde:
Versprechen, meist gegenüber Gott
Schwur:
Eid vor einer dazu berechtigten Institution
verbindliche Festlegung auf etwas
Verpflichtung (Hauptform):
das, was getan werden muss, was von einem verlangt oder erwartet wird, die Pflicht
Wirtschaft: Pflicht auf die Passivseite der Bilanz
Treueschwur (geh.)
Unfehde
Urfehde:
Streit, dessen Ursprung weit zurück liegt
von zwei oder mehr Parteien erklärter und beeideter Verzicht auf Streitigkeiten und Rachehandlungen
Urpfedt
Urphed
Urphede
(feierliche) Angelobung (österr.):
feierliche Verpflichtung zur gesetzestreuen und gewissenhaften Ausübung übertragener Funktionen (durch ein Gelöbnis), unter anderem für politische Abgeordnete, Richter, Soldaten und Beamte
Fahneneid
(feierliche) Vereidigung:
das Ableisten eines Eides

Sinnverwandte Wörter

Ver­spre­chen:
Vorgang, irrtümlich etwas Anderes zu sagen, als man sagen wollte
Zusicherung einer Handlungsweise

Beispielsätze

  • Ich unterzeichne dieses Gelöbnis, lerne es auswendig und wiederhole es täglich einmal laut.

  • Tom bereute seinen Hochmut so sehr, dass er, obwohl er gar nicht religiös war, in die Kirche ging und Gott mit dem Gelöbnis, sich zu ändern, um Vergebung bat.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Burkart hat bereits in der Fraktionssitzung in Erinnerung gerufen, dass wir alle unser Gelöbnis auf die Verfassung ablegen.

  • Feierlich sollte das Gelöbnis sein, zu dem etwa 1700 Bundeswehrrekruten am 6. Mai 1980 im Bremer Weserstadion eintrafen.

  • Weshalb Rekruten an diesem Freitag auch das Gelöbnis sprechen.

  • Nach dem Krieg haben sich die Weil der Städter natürlich wieder an ihr Gelöbnis erinnert.

  • Das öffentliche Gelöbnis findet nur einmal während der fünfjährigen Legislaturperiode statt.

  • Das klingt wie ein Gelöbnis.

  • Denn das Gelöbnis verstoße gegen die Menschenrechte und sei rassistisch.

  • Die Liebe ist ohne das Gelöbnis der Treue im Grunde nicht denkbar.

  • Dann heißt es «Stillgestanden zum Feierlichen Gelöbnis».

  • Am 20. Juli wird die Bundeswehr wieder zum pseudo-öffentlichen Gelöbnis vor dem Reichstagsgebäude antreten.

  • Das öffentliche Gelöbnis vor dem Reichstag nannte Robbe eine "wichtige symbolische Geste".

  • Das Gelöbnis hatte am 20. Juli erstmals vor dem Reichstag in Berlin stattgefunden.

  • Deshalb sei der Reichstag für das feierliche Gelöbnis ein guter Ort.

  • Gegner wollen von 17 bis 20.30 Uhr gegen das Gelöbnis demonstrieren.

  • So hielt im Juni 1998 der damalige Grünen-Parteichef Jürgen Trittin in Berlin eine Rede gegen ein Gelöbnis vor dem Roten Rathaus.

  • Die Braut, so eine Presseerklärung, habe ihr Gelöbnis "an einem separaten Ort" abgegeben.

  • Insgesamt 20 Gruppen haben zu Kundgebungen und massiven Störungen des Gelöbnisses aufgerufen.

  • Anlässlich des Gelöbnisses waren sie zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.

  • Gegen das öffentliche Gelöbnis protestierten am Abend etwa 1500 Demonstranten.

  • Struck will bereits an diesem Samstag beim Gelöbnis von 500 jungen Rekruten in Berlin die Bundesregierung vertreten.

  • 600 Rekruten werden am Freitag im Berliner Bendlerblock ihr Gelöbnis ablegen.

  • Dieser Vorschrift hätten die Teilnehmer des Gelöbnisses offenkundig nicht entsprochen.

  • Das aber genau war der Sinn von beidem: der Sinn sowohl des Begriffes als auch des Gelöbnisses.

  • Die Bundeswehr rechnet auch für das diesjährige Gelöbnis mit einer Gegendemonstration linker Gruppierungen.

  • Bislang gab es in Berlin nur zwei öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr.

  • Öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr stehen wieder im Mittelpunkt der kritischen Diskussion.

  • Deshalb verzichte die Armee 1997 auf Berlin, zumal sie bereits 1996 ein Gelöbnis vor dem Schloß Charlottenburg abgehalten habe.

  • Erstmals werden Soldaten der Bundeswehr heute ihr feierliches Gelöbnis öffentlich in Berlin ablegen.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Gelöbnis ablegen
  • feierliches Gelöbnis

Wortbildungen

  • Gelöbnisfeier

Untergeordnete Begriffe

  • Ehegelöbnis
  • Friedensgelöbnis
  • Kampfgelöbnis
  • Treuegelöbnis

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Ge­löb­nis be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × Ö & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem E und B mög­lich. Im Plu­ral Ge­löb­nis­se zu­dem nach dem ers­ten S.

Das Alphagramm von Ge­löb­nis lautet: BEGILNÖS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Leip­zig
  4. Umlaut-Offen­bach
  5. Ber­lin
  6. Nürn­berg
  7. Ingel­heim
  8. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Lud­wig
  4. Öko­nom
  5. Berta
  6. Nord­pol
  7. Ida
  8. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Lima
  4. Oscar
  5. Echo
  6. Bravo
  7. Novem­ber
  8. India
  9. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Ge­löb­nis (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Ge­löb­nis­se (Plural).

Gelöbnis

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­löb­nis kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

hip­po­kra­ti­scher Eid:
nicht rechtswirksames Gelöbnis für Ärzte, das ethische Grundsätze (wie das Gebot, Kranken nicht zu schaden und die Schweigepflicht) enthält
Schwert­lei­te:
die feierliche Aufnahme eines Ritteranwärters in den Ritterstand mit der Übergabe eines geweihten Schwertes, Ritterschlag und Gelöbnis der Ritterlichkeit
ver­lo­ben:
durch ein Gelöbnis abwehren, beseitigen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gelöbnis. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gelöbnis. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9526805. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  27. Berliner Zeitung 1997
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