Flügelaltar

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈflyːɡl̩ʔalˌtaːɐ̯]

Silbentrennung

Flügelaltar (Mehrzahl:Flügelalre)

Definition bzw. Bedeutung

Religion, Bildende Kunst: eine bis zum ausgehenden Mittelalter vor allem im deutschsprachigen Kulturraum verbreitete Altaraufsatzform, die aus einem Kasten mit Türen besteht. Im geöffneten Zustand stehen die oft kunstvoll bemalten Türen wie Flügel ab.

Begriffsursprung

Kompositum aus den Substantiven Flügel und Altar.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Flügelaltardie Flügelaltäre
Genitivdes Flügelaltares/​Flügelaltarsder Flügelaltäre
Dativdem Flügelaltar/​Flügelaltareden Flügelaltären
Akkusativden Flügelaltardie Flügelaltäre

Beispielsätze

Berühmte Beispiele für Flügelaltäre sind der Genter Altar, der Isenheimer Altar, der Pacher Altar in Sankt Wolfgang und der Veit-Stoß-Altar in Krakau.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Im 15. Jahrhundert kamen neben den bemalten Flügelaltären immer mehr Altäre mit geschnitzten, von der Rückwand gelösten Holzfiguren in Mode.

  • Das estnische Gesangsensemble nannte sich nach dem berühmten Flügelaltar von Hieronymus Bosch.

  • Das waren vielmehr vor 500 Jahren drei spätgotische, geschnitzte und gemalte Flügelaltäre.

  • Das fasziniert manchen mehr als der wunderschöne Flügelaltar.

  • Das wichtigste ist der Altar der Alten Pfarrkirche in Gries/Bozen, der einzige in Südtirol erhaltene Flügelaltar Pachers.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Norwegisch:
    • fløyalter (sächlich)
    • triptyk (sächlich)
    • triptykon (sächlich)
    • fløyaltar (sächlich)
  • Schwedisch:
    • flygelaltare
    • altarskåp (sächlich)

Anagramme

  • Altarflügel (Altarfluegel)

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Flü­gel­al­tar be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × L, 2 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × R, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 3 × L, 1 × F, 1 × G, 1 × R, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem Ü, zwei­ten L und drit­ten L mög­lich. Im Plu­ral Flü­gel­al­tä­re zu­dem nach dem Ä.

Das Alphagramm von Flü­gel­al­tar lautet: AAEFGLLLRTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Leip­zig
  3. Umlaut-Unna
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Aachen
  8. Leip­zig
  9. Tü­bin­gen
  10. Aachen
  11. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Lud­wig
  3. Über­mut
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Anton
  8. Lud­wig
  9. Theo­dor
  10. Anton
  11. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Lima
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Golf
  6. Echo
  7. Lima
  8. Alfa
  9. Lima
  10. Tango
  11. Alfa
  12. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort Flü­gel­al­tar (Sin­gu­lar) bzw. 29 Punkte für Flü­gel­al­tä­re (Plural).

Flügelaltar

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Flü­gel­al­tar kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ge­spren­ge:
Religion, Kunstgeschichte: ein feingliedriger, geschnitzter Aufbau über gotischen Flügelaltären
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Flügelaltar. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. gea.de, 29.12.2005
  2. archiv.tagesspiegel.de, 26.08.2005
  3. lvz.de, 23.06.2003
  4. heute.t-online.de, 31.10.2003
  5. Berliner Zeitung 1998