Überhöhung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [yːbɐˈhøːʊŋ]

Silbentrennung

Überhung (Mehrzahl:Überhungen)

Definition bzw. Bedeutung

Handlung, etwas mit einer nicht notwendigen, zusätzlichen Begründung zu versehen und dadurch aufzuwerten.

Begriffsursprung

Ableitung zum Stamm des Verbs überhöhen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Überhöhungdie Überhöhungen
Genitivdie Überhöhungder Überhöhungen
Dativder Überhöhungden Überhöhungen
Akkusativdie Überhöhungdie Überhöhungen

Anderes Wort für Über­hö­hung (Synonyme)

Hochstilisierung
Idealisierung:
höhere, bessere Einschätzung oder Darstellung von etwas, als es der Realität entspricht
Verklärung:
Beschönigung, Darstellung in einem besseren Licht
glückseliger Zustand, der zum Beispiel durch friedvolles Lächeln sichtbar wird

Sinnverwandte Wörter

Auf­wer­tung:
Vorgang der Wertsteigerung
Über­trei­bung:
übersteigerte Darstellung einer Tatsache

Beispielsätze

  • Gleichzeitig hat der minimalistische Kleiderkasten eine quasireligiöse Überhöhung erfahren.

  • Oder viel eher: Seiner Überhöhung.

  • Überhöhung als Mittel, dem Alltag zu entfliehen.

  • Der Konflikt belegt die Überhöhung der Wissenschaft – und wird für die Politik zunehmend zum Problem.

  • Dies liege nicht zuletzt an einer Überhöhung des Abiturs und Studiums, die zu teilweise sinnloser Akademisierung in allen Bereichen führe.

  • Doch von wie viel Überhöhung sprechen wir?

  • Wenn schon Überhöhung, dann richtig.

  • Ein Shorti setzt auf das Ende einer Übertreibung und Überhöhung.

  • Er hat an der Überhöhung selber tüchtig mitgearbeitet.

  • In die alten Routinen der Selbstvergewisserung ist die nationale Überhöhung neuerdings wieder mit eingebaut.

  • Jede Überhöhung von Rot-Grün ins Emotionale, gar Projekthafte weisen beide lapidar zurück.

  • Mit der Polemik, der Überhöhung, den Voreingenommenheiten und Vorurteilen will das Stück provozieren und zum Nachdenken anregen.

  • Das bezeugt, in bizarrer Überhöhung, der Fall des Peter Hartz.

  • Mit der Überhöhung Joschkas zum sogenannten Grünen-Übervater muß endlich Schluß sein.

  • Deshalb wende ich mich entschieden gegen jede ideologische Überhöhung.

  • Sie macht Schluss mit der Überhöhung der Preisstabilität als wirtschaftspolitischem Ziel schlechthin.

  • Für all die Vereinnahmung und Überhöhung, die den Profifußball umschließt?

  • Das erlaubt poetische Überhöhungen statt metaphorischer.

  • Das wäre wohl doch eine Überhöhung der Vorlieben der einzelnen Bundeskanzler.

  • Stets entzündete sich am Kölner Dom der Wille zur Überhöhung.

  • Denn die Fähigkeit, Kinderängste zu verstehen mittels anschaulicher grafischer Überhöhung, besitzt außer dem Film nur ein Comic.

  • Die Krise braucht Veredelung und Überhöhung im Mythos.

  • Ein glücklich - oder trickreich - durchgefochtenes Steuergesetz verführt bereits zur Überhöhung.

  • Es muss in der Mitte liegen zwischen Überhöhung und Ignoranz.

  • Kurosawas Überhöhung des Endes einer Dynastie, einer Zeit, zum Bild der Endzeit enthält die entsetzlichsten Gemetzel.

  • "Ich halte das für eine künstliche Überhöhung", sagte dagegen FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle der WELT.

  • Für ihn ist die Lindenstraße zwar vor allem ein Abbild des Alltags, doch gleichzeitig auch dessen Überhöhung.

  • Und wo sich sein Biograph in Überhöhungen versucht, kommt nur Abstruses heraus.

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Über­hö­hung be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × H, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × N, 1 × Ö, 1 × R, 1 × U & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö, 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ö, 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem R und Ö mög­lich. Im Plu­ral Über­hö­hun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Über­hö­hung lautet: BEGHHNÖRUÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Umlaut-Unna
  2. Ber­lin
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Ham­burg
  6. Umlaut-Offen­bach
  7. Ham­burg
  8. Unna
  9. Nürn­berg
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Über­mut
  2. Berta
  3. Emil
  4. Richard
  5. Hein­reich
  6. Öko­nom
  7. Hein­reich
  8. Ulrich
  9. Nord­pol
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Hotel
  7. Oscar
  8. Echo
  9. Hotel
  10. Uni­form
  11. Novem­ber
  12. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 27 Punkte für das Wort Über­hö­hung (Sin­gu­lar) bzw. 29 Punkte für Über­hö­hun­gen (Plural).

Überhöhung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Über­hö­hung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Überhöhung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Überhöhung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  6. motorsport-magazin.com, 07.06.2019
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  16. Die Zeit (21/2003)
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  19. DIE WELT 2001
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  24. Tagesspiegel 1999
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  26. Welt 1997
  27. Berliner Zeitung 1995
  28. Die Zeit 1995