Übereifer

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈyːbɐˌʔaɪ̯fɐ]

Silbentrennung

Übereifer

Definition bzw. Bedeutung

Übertriebenes Bemühen, zu große Strebsamkeit.

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs Eifer mit dem Ableitungsmorphem (Derivatem) über-

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Übereifer
Genitivdes Übereifers
Dativdem Übereifer
Akkusativden Übereifer

Anderes Wort für Über­ei­fer (Synonyme)

Akklamation (fachspr.):
gehoben: Ausdruck für Applaus, Beifall, Dank
Fanatismus:
kompromissloser, rücksichtsloser Einsatz dafür, etwas, das man für allein richtig hält, allgemein durchzusetzen

Sinnverwandte Wörter

Be­flis­sen­heit:
Bereitschaft, sich einzusetzen

Beispielsätze

  • So spotteten sie über den angeblichen Übereifer, mit dem Horta-Osório seine Mitarbeitenden zur Verantwortung ziehen wollte.

  • Und weil sie in ihrem dirigistischen Übereifer so schön in Fahrt ist, ruft sie gleich noch das Ende von „Fast Fashion“ aus.

  • Den Kampf gegen Rassismus führt sie mit grossem Engagement – zum Teil mit Übereifer.

  • Vielmehr zeigten die Klotener über weite Strecken ein altbekanntes Symptom von Verunsicherung: Übereifer: Sie schossen oft, aber planlos.

  • Alle Angebote anzeigen Sommer, du Sklaventreiber Baden, grillieren, bräunen: In der heissen Jahreszeit bricht jeweils der Übereifer aus.

  • Allzu viel Eile führte YB auch schon auf den falschen Weg, weshalb sich Bickel wohl nicht zu Übereifer verleiten lässt.

  • Aber dienstlicher Übereifer kann auch böse enden.

  • Aber teilweise geht der Übereifer des Verkaufspersonals den Kunden auch schlicht auf die Nerven.

  • Auweter-Kurtz wurden seit langem Übereifer beim Reformieren und ein autoritärer Führungsstil vorgeworfen.

  • Dafür werden in absurdem Übereifer riesige Flächen Regenwald unwiederbringlich vernichtet.

  • Also bloß nicht zu offensiv spielen, bloß keinen allzu großen Übereifer entwickeln, der mit Strafzeiten bestraft wird.

  • Es war ihr eigener Übereifer.

  • Es ist der Übereifer, mit denen SPD und Union ans Werk gehen, der auch bei den liberalen Ökonomen schlimmste Befürchtungen weckt.

  • Er überschlägt sich nicht gerade, bloß kein schädlicher Übereifer, das schadet nur.

  • Der Bielefelder pielte seine Zweikampfstärke aus, handelte sich aber im Übereifer wegen eines rüden Fouls auch die Gelbe Karte ein.

  • Dabei übersah sie im Übereifer, dass Matschie Staatssekretär im Bildungsministerium ist.

  • Dort ist die spontane Euphorie dem organisierten Übereifer gewichen.

  • In einer von nervösem Übereifer geprägten Partie waren die Berliner die bessere Mannschaft.

  • Mancherorts geradezu mit Übereifer wie in Berlin, wo sich die Orchester in ihrem Benefizengagement fast auf die Füße traten.

  • Diese offene Gesellschaft dürfen wir weder kampflos aufgeben noch im Übereifer des Kampfs verraten.

  • Eine einmal erkannte Regel findet im Übereifer auch dort Anwendung, wo sie eigentlich nicht zutrifft.

  • Justiz und Regierung heizten durch törichten Übereifer den Bauernzorn noch an.

  • La Gazette des Sports: "Das war Titanic II. Schumacher soll seinem Übereifer die Schuld geben."

  • Völlig unnötig war diese Attacke, aber das passiert eben im Übereifer, wenn man gegen den Abstieg kämpft.

  • Aber mit ihrem Übereifer könnten die Republikaner ihre Mehrheit in Gefahr gebracht haben.

  • Geil entschuldigte sich im Innenausschuß des Landtags für den Übereifer der Dame.

  • Aber dann holperte im Übereifer zunächst Teamkollege Franz.

  • FDP/FW-Kreisrat Dr. Wolfgang Weigold sprach von uferlosen Beträgen für "im Übereifer gegründete Selbsthilfegruppen".

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Über­ei­fer be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × R, 1 × B, 1 × F, 1 × I & 1 × Ü

  • Vokale: 3 × E, 1 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B, 1 × F
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und I mög­lich.

Das Alphagramm von Über­ei­fer lautet: BEEEFIRRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Umlaut-Unna
  2. Ber­lin
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Frank­furt
  8. Essen
  9. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Über­mut
  2. Berta
  3. Emil
  4. Richard
  5. Emil
  6. Ida
  7. Fried­rich
  8. Emil
  9. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Echo
  7. India
  8. Fox­trot
  9. Echo
  10. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

Übereifer

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Über­ei­fer kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
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  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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