zutreiben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈt͡suːˌtʁaɪ̯bn̩]

Silbentrennung

zutreiben

Definition bzw. Bedeutung

  • in eine bestimmte Richtung auf ein Ziel hin/zu lenken (treiben)

  • sich einem Endpunkt schwimmend (treibend), langsam aber sicher nähern

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb treiben mit dem Derivatem zu-

Konjugation

  • Präsens: treibe zu, du treibst zu, er/sie/es treibt zu
  • Präteritum: ich trieb zu
  • Konjunktiv II: ich triebe zu
  • Imperativ: treib zu! / treibe zu! (Einzahl), treibt zu! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­ge­trie­ben
  • Hilfsverben: haben, sein

Sinnverwandte Wörter

entgegengehen
ent­ge­gen­se­hen:
ein künftiges Ereignis, etwas Kommendes erwarten
in Richtung auf etwas oder auf jemanden sehen
len­ken:
an einen bestimmten Ort, an ein Ziel führen
eine Situation, den Fokus, die Aufmerksamkeit oder eine Person steuern
nä­hern:
eine Sache in naher Zeit erreicht haben
etwas näher heranbringen an etwas
schi­cken:
(aus)reichen
den sittlichen Maßstäben entsprechen
zu­füh­ren:
etwas wohin gelangen lassen; zuleiten
in Richtung auf etwas hin verlaufen
zu­ja­gen:
jemanden oder etwas auf ein Ziel zutreiben
schnell auf ein Ziel zurasen

Gegenteil von zu­trei­ben (Antonyme)

weg­ja­gen:
ein Lebewesen von dem Ort vertreiben, an dem es sich aufhält

Beispielsätze

  • Ihr kleiner Zeitungskiosk triebe unweigerlich auf den Ruin zu, wenn ihr nicht sofort etwas einfiele, um das zu verhindern.

  • Das Floß trieb, nun ohne das Ruder, weiter und weiter auf das Wehr zu.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Er hoffte wohl, dass seine zur Schau getragenen Zweifel ihm Wähler zutreiben könnten.

  • Der Grossraum Tokio könnte damit auf die größte Katastrophe seit dem Taifun Kanogawa im Jahr 1958 zutreiben.

  • So wird das Thema immer mehr befeuert und, anders als man bei der CDU/CSU glaubt, der AfD Stimmen zugetrieben.

  • Sie wurden auf eine tückische Steinkante zugetrieben und warfen in ihrer Not den Anker.

  • Ob die Abgabe alleine reicht, Defizite in der Gesellschaft auszugleichen, die Wähler rechten Parteien zutreiben, ist mehr als fraglich.

  • Acht Figuren, die auf eine private Katastrophe zutreiben.

  • Große Warnschilder weisen darauf hin, wenn sie auf die Strände zutreiben.

  • Gemeint sind damit die Steuervorteile von Lebensversicherungen, die den Assekuranzen Kunden zutreiben.

  • Jedenfalls wird er mit seinem neuesten Coup der CDU oder der PDS wieder ein paar tausend Wähler mehr zugetrieben haben.

  • Es ist nun eine Kolportagenummer geworden, den Weimarer Museen wird sie die Besucher zutreiben.

  • Ein ähnliches Ergebnis wie das 0:3, das die Türken gerade den Nordiren beibrachten, würde die Trainerdebatte ihrem Ende zutreiben.

  • Eben das hat ihr im einstmals roten Mitteldeutschland sehr untypische Wähler zugetrieben.

  • Zweitens glaubt die SPD-Spitze mit diesem Thema eine Lücke entdeckt zu haben, die der Partei wieder Wähler zutreiben könnte.

  • Ab 1940 ließ sich Siemens als kriegswichtiger Konzern von der SS die ersten Zwangsarbeiter zutreiben.

Häufige Wortkombinationen

  • auf das/dem Chaos, auf den Ruin, auf das Ende zutreiben
  • die Herde/Tiere zutreiben, Kunden zutreiben

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb zu­trei­ben be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × I, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem U und I mög­lich.

Das Alphagramm von zu­trei­ben lautet: BEEINRTUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Tü­bin­gen
  4. Ros­tock
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Ber­lin
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Theo­dor
  4. Richard
  5. Emil
  6. Ida
  7. Berta
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Tango
  4. Romeo
  5. Echo
  6. India
  7. Bravo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

zutreiben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­trei­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

zu­ja­gen:
jemanden oder etwas auf ein Ziel zutreiben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zutreiben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 12.11.2021
  2. nzz.ch, 12.10.2019
  3. spiegel.de, 02.04.2018
  4. shz.de, 14.06.2017
  5. rp-online.de, 13.11.2016
  6. tagesspiegel.de, 13.02.2009
  7. berlinonline.de, 22.01.2004
  8. Berliner Zeitung 1999
  9. Junge Welt 1999
  10. Welt 1999
  11. Berliner Zeitung 1998
  12. Junge Freiheit 1998
  13. Berliner Zeitung 1997
  14. TAZ 1997