wieseln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈviːzl̩n]

Silbentrennung

wieseln

Definition bzw. Bedeutung

Manchmal mit dem Unterton des Untertänigen: sich schnell und flink, auch geschickt und elegant bewegen.

Begriffsursprung

vom Substantiv Wiesel

Konjugation

  • Präsens: wiesele, du wieselst, er/sie/es wieselt
  • Präteritum: ich wie­sel­te
  • Konjunktiv II: ich wie­sel­te
  • Imperativ: wiesel/​wiesele! (Einzahl), wieselt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­wie­selt
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für wie­seln (Synonyme)

huschen:
sich schnell und möglichst unauffällig fortbewegen
wetzen:
sehr schnell rennen
wieder scharf machen, besonders: Klingenstahl durch Schleifen schärfen

Sinnverwandte Wörter

ei­len:
etwas eilt: etwas ist dringlich, schnell von Nöten
etwas schnell machen oder zügig erledigen
has­ten:
schnell und stoßartig reden
sich schnell bewegen, sich in Hast bewegen
ja­gen:
einen Menschen verfolgen
Jagd ausüben, Tier verfolgen und erlegen
pre­schen:
sich eilig fortbewegen, sich sehr schnell irgendwohin bewegen (laufen, fahren, reiten oder Ähnliches)
sau­sen:
Hilfsverb haben, landschaftlich (besonders in der Schweiz), in Bezug auf Getränke wie Most oder Federweißer: sehr stark gären, viel Schaum entwickeln
Hilfsverb haben, meist nur unpersönlich: ein scharfes Geräusch verursachen, das gleichmäßig an- und abschwillt und an Reibung erinnert
schie­ßen:
(günstig) erwerben
(schnell) wachsen
sprin­ten:
am Sprint teilnehmen, die Kurzstrecke laufen
schnell laufen, wie beim Sprint
stür­men:
einen nach vorne auf den Gegner gerichteten Angriff unternehmen
einen Ort gegen Widerstand einnehmen

Gegenteil von wie­seln (Antonyme)

bum­meln:
einkaufen gehen, durch die Geschäfte ziehen
etwas sehr langsam tun
da­ckeln:
langsam gehen, oftmals ohne Energie und watschelnd im Gang
schlei­chen:
lautlos gehen
nur langsam vorankommen
schlur­fen:
beim Laufen die Füße nicht heben; schleppend gehen
Nebenform zu schlürfen
tap­pen:
mit den Füßen dumpf stampfen
sich unsicher, unbeholfen, plump, dumpfe Geräusche erzeugend, tastend vorwärtsbewegen
trö­deln:
eine Handlung sehr langsam ausführen, so dass sie sich unnötig in die Länge zieht; Zeit verschwenden
Kaufen und Verkaufen von alten Sachen; mit Trödel handeln
trol­len:
(in gemäßigtem Tempo) irgendwohin gehen, sich an einen bestimmten Ort begeben
sich (meist in eher unerfreuter Stimmung) von einem Ort entfernen, weggehen, sich wegbegeben
trot­ten:
langsam, lustlos, stumpfsinnig, schwerfällig, mit monotonem Schritt irgendwohin gehen
tru­deln:
mit Hilfsverb haben, würfeln
mit Hilfsverb sein, haben: sich in einem ungleichmäßigen Rhythmus um sich selbst herum bewegen, oftmals dabei rollen oder auch fallen
wa­ckeln:
bildlich: kurz vor dem Versagen oder Sturz stehen
hin und her bewegen
zot­teln:
an etwas zerren oder es zerrend wegbewegen
in (verfilzten) Büscheln (Zotteln) herabhängen
zu­ckeln:
sich ganz langsam ohne Hast und Unruhe gemütlich zu Fuß fortbewegen, auch über Tiere und Fahrzeuge: sich langsam, in kleinen ruckartigen Bewegungen über unebenen Untergrund bewegen

Beispielsätze

  • Die Welpen wieselten fiepend auf mich zu.

  • Der Oberkellner wieselt durchs Lokal.

  • Wir sitzen auf der Parkbank und die Kinder wieseln durch die Gegend.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

Um sie herum wieseln Demo- Sanitäter mit Alu-Decken, ein Pfarrer für alle Fälle und junge Soldaten vom Bundesgrenzschutz.

Häufige Wortkombinationen

  • von einem zum anderen wieseln, durch einen Raum wieseln

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • durchwieseln
  • herumwieseln

Was reimt sich auf wie­seln?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb wie­seln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von wie­seln lautet: EEILNSW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Essen
  4. Salz­wedel
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Emil
  4. Samuel
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Echo
  4. Sierra
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

wieseln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort wie­seln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: wieseln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: wieseln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. TAZ 1997