wegholen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvɛkˌhoːlən]

Silbentrennung

wegholen

Definition bzw. Bedeutung

  • bekommen

  • kommen und bei der Rückkehr etwas/jemanden mit sich nehmen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb holen mit dem Adverb weg.

Konjugation

  • Präsens: hole weg, du holst weg, er/sie/es holt weg
  • Präteritum: ich hol­te weg
  • Konjunktiv II: ich hol­te weg
  • Imperativ: hol weg! / hole weg! (Einzahl), holt weg! (Mehrzahl)
  • Partizip II: weg­ge­holt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für weg­ho­len (Synonyme)

(sich) den Tod holen (ugs., übertreibend)
bekommen (Krankheit):
etwas empfangen, etwas erhalten, etwas erlangen; in seinen Besitz übernehmen
in der Zukunft kriegen, in der Zukunft eintreffen
(sich was) einfangen (ugs., salopp):
eine bestimmte Stimmung oder besondere Eigenschaft festhalten
eine entlaufende Person oder ein Tier fangen, festnehmen
(sich) einhandeln (ugs.):
durch Tauschen erwerben
etwas (zusätzlich) bekommen, was man so nicht angestrebt hat, weil es eher unangenehm ist
erkranken (an):
krank werden; eine Krankheit bekommen
(sich) holen (Krankheit) (ugs.):
etwas oder jemanden herbeischaffen
in diversen festen Wendungen wie zum Beispiel „den Sieg holen“ = gewinnen; „Rat holen“ = sich beraten lassen
krank werden
(sich) zuziehen (Krankheit):
an einen Ort, an dem es schon Bewohner gibt, zusätzlich als neuer Einwohner durch Umzug hinzukommen
eher zufällig und ungewollt bekommen

Sinnverwandte Wörter

ab­ho­len:
beim Gesprächsanfang auf die (seelische) Verfassung des Gegenübers eingehen
jemand an einem vereinbarten Ort treffen und mit ihm an einen anderen Ort gehen
an­ste­cken:
(ein mit einer Flüssigkeit gefülltes Behältnis) durch Anstich öffnen
bei jemandem ähnliche Reaktionen auslösen; leicht auf jemanden überwechseln
ent­fer­nen:
Abstand nehmen; sich von etwas wegbewegen
hinwegnehmen oder herausnehmen; dafür sorgen, dass jemand oder etwas nicht da ist
ent­füh­ren:
jemanden (oder etwas in dem sich Personen befinden) heimlich oder gewaltsam wegbringen, verschleppen
fort­neh­men:
etwas (oder jemanden) wegnehmen, entfernen
jemandem etwas (oder jemanden), was dieser hat, wegnehmen, es sich (vorübergehend) aneignen
forträumen
fort­schaf­fen:
(ohne besondere Vorsicht/Rücksicht/Planung) vom Aufenthaltsort wegbringen
in­fi­zie­ren:
mit einer Substanz oder Erregern in Kontakt bringen, die Krankheiten auslösen können
krie­gen:
bekommen, erhalten
Krieg führen
rau­ben:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
weg­brin­gen:
eine Person an einen anderen Ort führen
eine Sache an einen anderen Ort bewegen
wegführen
weg­ha­ben:
begreifen/verstehen
besitzen/bekommen
weg­neh­men:
etwas von dem Ort entfernen, an dem es liegt/steht
für sich beanspruchen
weg­schaf­fen:
sich umbringen, das eigene Leben nehmen
von einem Ort entfernen (und an einen anderen Ort bringen)
weg­schlep­pen:
mit körperlicher Kraft (schwere) Last vom Ort wegbringen
sich (mit letzter Kraft) vom Ort entfernen
weg­tra­gen:
(mit menschlicher Kraft, auf den Armen) vom Ort entfernen
weg­trans­por­tie­ren:
von einem Ort wegbringen

Gegenteil von weg­ho­len (Antonyme)

ab­lie­fern:
eine Leistung/Kunststück vorzeigen/darbieten
etwas an einem bestimmten Ort abgeben
hin­brin­gen:
mit etwas Glück gelingen lassen; etwas schaffen
über Zeit, einen Zeitraum: (wartend oder handelnd) verstreichen lassen
los­wer­den:
etwas aussprechen/sagen
etwas verkaufen

Beispielsätze

  • Ich weiß gar nicht, wo ich mir den Schnupfen wieder weggeholt habe.

  • Mach zu, es ist kalt! Ich habe keine Lust, mir hier was wegzuholen!

  • Was ist so wichtig, dass Sie mich aus einem bequemen Sessel und von einer guten Flasche Rotwein weggeholt haben?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Baum liegt noch da; er soll kleingesägt und weggeholt werden.

  • Nachmittags bekam er einen Anruf vom Nachbarn, der wissen wollte, ob Günter Braun die Bank zu Reparaturzwecken weggeholt hat.

  • "Wir werden keinem Bundesligisten den Manager jetzt wegholen", sagte er.

  • Daraufhin habe die um Amtshilfe gebetene Polizei am Abend Platzverweise ausgesprochen und die Besetzer von dem Ort weggeholt.

  • Sie sind in dieser Kultur beheimatet und da wollen wir sie auch nicht wegholen.

  • Yapi ist mindestens ein Jahr zu früh von YB weggeholt worden.

  • Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir gesagt: ?Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!

  • Die Freiheitsstatue steht schließlich auch in New York und niemand will sie von dort wegholen?, sagt Gardner in solchen Momenten.

  • Wer Kinder aus dem Fernseh-Sessel und vom PC-Bildschirm wegholen will, muss ihnen Attraktiveres bieten.

  • Die neuen Restaurants in den USA haben den bereits vorhandenen einfach nur die Kunden weggeholt".

  • Wir hielten Small-Talk über die Bratkartoffeln, weil er von denen gerade weggeholt worden war.

  • Ein Eisenbahner erzählte mir:,Gestern haben sie 24 Kinder hier weggeholt, tote Kinder.'

  • Wir denken uns, dass er gerade im Sommerurlaub war und weggeholt wurde.

  • "Bei extremen Temperaturwechseln kann man sich leicht eine Erkältung wegholen", sagt Internist Hartwig Kniggendorf im Urbankrankenhaus.

  • Sonst würde er sich vielleicht das, was wir ihm weggeholt haben, zurückholen, und alles bräche zusammen.

Häufige Wortkombinationen

  • Schnupfen/Grippe/Erkältung wegholen, sich was wegholen
  • von der Arbeit wegholen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb weg­ho­len be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × O & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem G und O mög­lich.

Das Alphagramm von weg­ho­len lautet: EEGHLNOW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Gos­lar
  4. Ham­burg
  5. Offen­bach
  6. Leip­zig
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Gus­tav
  4. Hein­reich
  5. Otto
  6. Lud­wig
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. Golf
  4. Hotel
  5. Oscar
  6. Lima
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

wegholen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort weg­ho­len kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: wegholen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: wegholen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. fnp.de, 09.06.2016
  2. focus.de, 11.07.2016
  3. onetz.de, 20.07.2016
  4. mz-web.de, 21.08.2014
  5. zeit.de, 08.11.2012
  6. blick.ch, 23.08.2010
  7. die-tagespost.de, 12.06.2007
  8. handelsblatt.com, 24.08.2007
  9. fr-aktuell.de, 27.08.2004
  10. welt.de, 09.04.2003
  11. archiv.tagesspiegel.de, 25.08.2003
  12. Die Welt 2001
  13. Berliner Zeitung 2000
  14. Tagesspiegel 1998
  15. Welt 1996