verschusseln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈʃʊsl̩n]

Silbentrennung

verschusseln

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Substantiv Schussel mit dem Derivatem ver-

Konjugation

  • Präsens: verschussele, du verschusselst, er/sie/es ver­schus­selt
  • Präteritum: ich ver­schus­sel­te
  • Konjunktiv II: ich ver­schus­sel­te
  • Imperativ: verschussel/​verschussele! (Einzahl), ver­schus­selt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­schus­selt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­schus­seln (Synonyme)

(einer Sache) verlustig gehen (geh.)
schusselig werden
verbaseln (ugs., regional):
etwas verlegen, verlieren
etwas versehentlich nicht erfolgreich beenden, verfehlen
verbummeln (ugs.):
einen gewissen Zeitraum hinter sich bringen, in dem man nichts Besonderes tut (bummelt)
etwas wegen eigener Unachtsamkeit verlieren, nicht mehr wiederfinden
verdusseln (ugs.)
verklüngeln (ugs.)
verkramen (ugs.):
etwas unbedacht irgendwo hinlegen/aufbewahren, wo es dann nicht (sofort) wiedergefunden wird
etwas unter anderen Dingen (Kram) verstecken
verlegen:
ein Buch veröffentlichen
eine Sache an einem Ort ablegen, an den man sich später nicht mehr erinnern kann (meist im Nachhinein benutzt: verlegt haben)
verlieren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden
verschlampen (ugs.):
etwas durch Nachlässigkeit verlegen und nicht wiederfinden
in einen ungepflegten, unordentlichen Zustand übergehen
verschludern (ugs.):
etwas durch Nachlässigkeit verderben
etwas durch Unachtsamkeit oder Schlamperei verlieren
verschluren (ugs., rheinisch)
verschmeißen (ugs., bayr.)
vertrotteln:
weniger gut Nachdenken und sich Erinnern können, bildhaft: langsam zum Narr (Trottel) werden

Sinnverwandte Wörter

ent­ge­hen:
bei etwas Erwünschtem nicht dabeisein, etwas Erwünschtes nicht erhalten
etwas nicht bemerken, nicht erkennen
ver­bum­fie­deln:
(aus vielerlei Grund) leichtfertig, ohne großes Nachdenken (sein)lassen
ver­feh­len:
ein Ziel nicht treffen, nicht erreichen
ver­ges­sen:
an etwas, jemanden nicht denken
sich an etwas, jemanden nicht mehr erinnern
ver­pas­sen:
(ein Treffen) nicht zu Stande kommen
ein Ereignis nicht miterleben
ver­säu­men:
etwas verpassen
etwas, das erforderlich wäre, nicht tun

Beispielsätze

  • Ich habe das Anmeldeformular verschusselt, keine Ahnung, wo ich das hingelegt habe. Ich dachte noch, da finde ich es sicher wieder.

  • Hab ich schon wieder deinen Geburtstag verschusselt! Tut mir echt leid.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aus Angst, ihn irgendwie zu verschusseln – aber auch, weil ich mich ohne den Ring irgendwie nackt gefühlt habe.

  • Wenn sie es nur nicht wieder leichtfertig verschusseln.

  • Den ersten Gegenstoß veredelte Marcus Pürk gleich zum 1:0 (7.), den zweiten verschusselte er nach Michael Wiesingers Flanke (38.).

  • Der Vorstand des Wahrheit- Klubs hat eine Umhängetasche mit 16.400 Mark verschusselt.

Was reimt sich auf ver­schus­seln?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­schus­seln be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × S, 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und zwei­ten S mög­lich.

Das Alphagramm von ver­schus­seln lautet: CEEHLNRSSSUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Unna
  8. Salz­wedel
  9. Salz­wedel
  10. Essen
  11. Leip­zig
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Ulrich
  8. Samuel
  9. Samuel
  10. Emil
  11. Lud­wig
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Uni­form
  8. Sierra
  9. Sierra
  10. Echo
  11. Lima
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

verschusseln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­schus­seln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verschusseln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verschusseln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bz-berlin.de, 14.11.2017
  2. sz, 13.12.2001
  3. TAZ 1997