verhallen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈhalən ]

Silbentrennung

verhallen

Definition bzw. Bedeutung

  • langsam ausklingen, bis nichts mehr zu hören ist

  • Tonaufnahme mit Nachhall versehen

  • unbeachtet bleiben, vergessen werden

Konjugation

  • Präsens: verhalle, du verhallst, er/sie/es ver­hallt
  • Präteritum: ich ver­hall­te
  • Konjunktiv II: ich ver­hall­te
  • Imperativ: verhalle! (Einzahl), ver­hallt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­hallt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für ver­hal­len (Synonyme)

abklingen:
in der Intensität schwächer werden
leiser werden
ausklingen
ignoriert werden
verklingen:
allmählich aufhören zu klingen
allmählich nachlassen
verstummen:
(plötzlich) aufhören, die Stimme zu gebrauchen
aufhören, Hörbares zu erzeugen

Beispielsätze

  • Das Wort verhallt, die Schrift bleibt.

  • Der Uhu ruft im Winterwald, wo ungehört sein Ruf verhallt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei einem spektakulären Gegenstoß markierte Michael Herzog das 23:19 (39.), doch der Jubel verhallte schnell.

  • Die Virus-Sturmwarnung ist vielleicht noch nicht ganz verhallt.

  • Auch er sagt, dass die offiziellen Anfragen in Richtung Polizei bisher ungehört verhallt seien.

  • Gerade erst ist der Paukenschlag um die Vertragsverlängerung von Hansi Flick verhallt, da bahnt sich bei auch schon der nächste Hammer an.

  • Dennoch muss sie diese Worte laut gerufen haben, denn sonst könnten sie schließlich nirgends verhallen!

  • Die Rufe indes werden wohl vorerst verhallen.

  • Und dann, die letzten Klänge sind gerade verhallt, steht auch schon der erwartete Gast vor der Tür.

  • Die Hoffnung auf eine bessere zweite Spielzeit verhallte im Schmerzensschrei des Verletzten.

  • Ihr Appell an die Landesfürsten in Deutschland wird wieder einmal im Nichts verhallen.

  • An diesem trägen Junitag verhallt die Proteststimmung allerdings in den Weiten des Universitätsgeländes.

  • Der Schlusspfiff ist verhallt, doch das Spektakel kennt in Italien keine Pause.

  • Auch für Kritiker ist Platz - doch ihre Wut verhallt.

  • Der Ruf zum Diktat aus der Tür zum Chefzimmer ist lange verhallt.

  • Noch im Abschied verhallen die Kurzkommentare: ?Schöner Abend? - ?wunderbar?.

  • Der Appell verhallte bislang dennoch ungehört.

  • Die Worte des Vorsitzenden waren nicht ungehört verhallt.

  • Doch der verhallt schnell.

  • Sein Dementi verhallt - zu viele haben von seiner Amtsmüdigkeit gehört.

  • Die Appelle des glücklosen und immer ratloser gewordenen Trainers Erik Gerets an Stolz und Ehre waren unerhört verhallt.

  • Der patriotische Appell von George Bush, "das Leben so normal wie möglich zu nehmen, zu fliegen und zu reisen", verhallt ohne Wirkung.

Wortbildungen

  • Verhallen
  • verhallend
  • verhallt
  • Verhallung

Untergeordnete Begriffe

  • nachverhallen

Was reimt sich auf ver­hal­len?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­hal­len be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 1 × A, 1 × H, 1 × N, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von ver­hal­len lautet: AEEHLLNRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ham­burg
  5. Aachen
  6. Leip­zig
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Hein­reich
  5. Anton
  6. Lud­wig
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Hotel
  5. Alfa
  6. Lima
  7. Lima
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

verhallen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­hal­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verhallen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verhallen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6711894 & 6359851. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bo.de, 12.02.2023
  2. derstandard.at, 03.02.2022
  3. berliner-kurier.de, 19.02.2021
  4. derwesten.de, 07.04.2020
  5. literaturcafe.de, 30.08.2019
  6. mainpost.de, 08.11.2016
  7. volksfreund.de, 21.12.2015
  8. kicker.de, 13.11.2014
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  11. nzz.ch, 24.05.2011
  12. rssfeed.sueddeutsche.de, 03.12.2009
  13. uni-protokolle.de, 28.10.2008
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  19. heute.t-online.de, 02.12.2002
  20. Die Zeit (43/2001)
  21. DIE WELT 2001
  22. FREITAG 2000
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  24. DLF - aus Naturwissenschaft und Technik 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995