verebben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈʔɛbn̩]

Silbentrennung

verebben

Definition bzw. Bedeutung

  • kontinuierlich weniger werden

  • mangels Masse nicht mehr fließen

Begriffsursprung

Ableitung eines Präfixverbs zum Verb ebben mit dem Präfix ver-

Konjugation

  • Präsens: ich verebbe, du verebbst, er/sie/es ver­ebbt
  • Präteritum: ich ver­ebb­te
  • Konjunktiv II: ich ver­ebb­te
  • Imperativ: verebbe! (Einzahl), verebbet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­ebbt
  • Hilfsverb: sein

Sinnverwandte Wörter

ab­eb­ben:
schwächer werden; an Intensität verlieren
ab­lau­fen:
(eine Strecke) zu Fuß bewältigen
(Schuhwerk) durch Benutzung verschleißen
auf­hö­ren:
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
er­mü­den:
Hilfsverb „haben“: müde, schläfrig machen
Hilfsverb „sein“: müde, schläfrig werden
nach­las­sen:
(eine Leine, ein Seil, Zügel) entspannen
bezogen auf Pachten, Mieten, Schulden: erlassen, auf Rechte/Forderungen verzichten
ver­si­ckern:
im Untergrund aufgenommen werden und so verschwinden
langsam aufhören/verschwinden
ver­sie­gen:
langsam aber sicher weniger und weniger werden
ver­trock­nen:
langsam immer trockener werden (bei Pflanzen bis hin zum Absterben)

Gegenteil von ver­eb­ben (Antonyme)

an­fan­gen:
intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
auf­kom­men:
entstehen
in Gebrauch kommen oder Mode werden
flie­ßen:
austauschen von Ladungsträgern
transferieren von Zahlungsmitteln
quel­len:
anschwellen eines Materials (insbesondere durch Aufnahme von Gas oder Flüssigkeit von außen oder durch Umwandlung fester oder flüssiger Stoffe in Gase wie beim Backen)
austreten, ansteigen, sprudeln
rin­nen:
langsam und in geringer Menge fließen
leck, undicht sein; Flüssigkeit verlieren
spru­deln:
aufschäumen, sich bewegen und auch Bläschen bilden
mit etwas Druck (und ungerichtet) entweichen
strö­men:
sich in großen Mengen, in großer Anzahl, oft heftig und recht gleichmäßig in eine bestimmte Richtung bewegen

Beispielsätze

  • Die anfängliche Begeisterung der Zuschauer verebbte sichtlich.

  • Allmählich scheint der Sturzregen zu verebben.

  • Im Meer des Lebens, im Meer des Sterbens, in beiden müde geworden, sucht meine Seele den Berg, an dem alle Flut verebbt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die blaue Seite verebbt zu einem glimmenden Rhythmus mit dunklen Synkopen.

  • Augsburg reitet seine Welle weiter und hofft, dass die nie verebbt.

  • Die furiose Angriffswelle von Liverpool ist nun erstmal verebbt.

  • Inzwischen ist die öffentliche Diskussion um den Skandal wieder verebbt.

  • Aber die Freude am Telefonieren mit dem Partner scheint auch über die Jahre nicht ganz zu verebben.

  • In den fast sechs Jahren im Weißen Haus hatte Obama stets betont, dass "die Flut des Krieges verebbt".

  • Die Freude darüber war nach Spielende aber verebbt.

  • Das Staunen über die Welt und ihre wundersamen Geheimnisse ist zu diesem Zeitpunkt aber schon weitgehend verebbt.

  • Die Verletzungswelle bei den Schweizer Alpinen will einfach nicht verebben.

  • Sie brauchen Führungspersonen und klare Visionen, damit ihr Protest nicht in diffusem Dagegen-Einerlei verebbt.

  • Die Mobilisierung, die man zunächst durchaus hier und dort erreichte, verebbte rasch wieder, übersetzte sich gar in Resignation.

  • Bisher ist es nur eine kleinere Eruption, aber sie könnte in beide Richtungen verlaufen - entweder langsam verebben oder schlimmer werden.

  • In Wahrheit glaube ich, daß der Aufruhr verebben wird, wie Medienphänomene das so an sich haben.

  • So ähnlich wird wohl auch der Streit um die Operations-Sendungen verebben, der sich derzeit in den Nachrichtenspalten abspielt.

  • Der Fluss des Rohöls wird eines Tages seinen Höhepunkt erreichen - und dann verebben.

  • Als sich der Konzertmeister vor dem Ensemble postiert, verebbt - man hätte es kaum zu hoffen gewagt - der Lärm.

  • Der Druck von unten nimmt zu, spätestens wenn die Austrittswelle nicht verebbt.

  • Als die Truppe Potsdamer Platz den Wagen verließ, verebbte das Gelächter langsam.

  • Der Tennisboom ist verebbt und mit ihm das Geschäft mit jungen Leuten, die eine Profikarriere anstreben.

  • Aber als der Applaus verebbte, der beide wieder in die Kabine begleitet, folgten Sampras auch wehmütige Blicke.

  • Ringsum auf den Straßen verebbte die Freude über die Wiedervereinigung.

  • Neueste Simulationen zeigen, dass innerhalb der nächsten 200 Jahre sogar der Golfstrom verebben könnte.

  • Volkszorn wallt leicht auf, verebbt häufig aber auch ebenso schnell.

  • Zu jener Zeit waren die Wellen des Wagnerismus weitgehend verebbt.

  • Aber die Diskussion verebbt schnell.

  • Anfang der neunziger Jahre waren die Veröffentlichungen zum Thema - mangels neuer Ideen - verebbt.

  • Kleiner geworden ist der Strom der Pilger, aber längst noch nicht verebbt.

  • Um ihn herum flimmert und flackert es aus Hunderten Slotmaschinen, deren Klingeln und Scheppern nie verebbt.

Häufige Wortkombinationen

  • Aufregung, Ausgelassenheit, ein Gespräch, Interesse, Lärm verebbt
  • ein Bach, Regen, Wasser verebbt

Übersetzungen

  • Englisch: ebb away
  • Niederdeutsch: sinniger waarn

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­eb­ben be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × B, 1 × N, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 2 × B, 1 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten B mög­lich.

Das Alphagramm von ver­eb­ben lautet: BBEEENRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Ber­lin
  6. Ber­lin
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Emil
  5. Berta
  6. Berta
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Bravo
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

verebben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­eb­ben ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verebben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5102069. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. freitag.de, 12.12.2021
  2. focus.de, 13.09.2019
  3. focus.de, 07.05.2019
  4. nzz.ch, 09.03.2018
  5. presseportal.de, 22.10.2014
  6. n-tv.de, 11.09.2014
  7. tt.com, 19.08.2013
  8. fm4.orf.at, 19.03.2012
  9. blick.ch, 01.03.2012
  10. finanznachrichten.de, 23.05.2011
  11. spiegel.de, 06.03.2007
  12. spiegel.de, 10.12.2005
  13. welt.de, 23.04.2005
  14. Die Zeit (32/2004)
  15. welt.de, 29.06.2004
  16. sueddeutsche.de, 01.04.2003
  17. lvz.de, 02.09.2003
  18. sz, 09.02.2002
  19. sz, 07.02.2002
  20. bz, 26.06.2001
  21. Die Zeit (43/2001)
  22. Tagesspiegel 2000
  23. DIE WELT 2000
  24. Rheinischer Merkur 1997
  25. Stuttgarter Zeitung 1996
  26. Welt 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995