veröden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈʔøːdn̩]

Silbentrennung

veröden

Definition bzw. Bedeutung

  • ein Gefäß, eine Ader von der Blutzufuhr abschneiden

  • immer weniger reizvoll/bewachsen/bevölkert werden, zunehmend leer, langweilig und öde werden

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Adjektiv öde mit dem Derivatem ver-

Konjugation

  • Präsens: veröde, du verödest, er/sie/es ver­ödet
  • Präteritum: ich ver­öde­te
  • Konjunktiv II: ich ver­öde­te
  • Imperativ: veröd/​veröde! (Einzahl), ver­ödet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­ödet
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für ver­öden (Synonyme)

menschenleer werden
sich entleeren
sich entvölkern
wegziehen (ugs.):
intransitiv den Wohnsitz wechseln
transitiv etwas von seinem Ort fortbewegen (in einer ziehenden Bewegung)

Sinnverwandte Wörter

aus­trock­nen:
etwas auf künstlichem Wege jegliches Wasser entziehen
etwas jegliche Feuchtigkeit entziehen
ent­völ­kern:
Zahl der Bewohner verringern
lee­ren:
(Flüssigkeiten oder Kleinteiliges) aus einem Behältnis irgendwohin schütten
den Inhalt verbrauchen oder entfernen
ver­step­pen:
sich als Landschaft von einem Gebiet mit reicher Vegetation in eine baumlose Fläche verwandeln

Beispielsätze

Der Bahnsteig lag so spät am Abend verödet im Mondlicht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Lärmschutz ist wichtig, darf aber nie so weit getrieben werden, dass Straßen und Plätze veröden, meint Gunnar Schupelius.

  • Jede Stadt hat sogenannte „Lost Places“ – verlassen, aufgegeben, verödet.

  • Der muss jetzt in einer Welt existieren, die sein popkulturelles Ökosystem veröden ließ.

  • Bei dieser Behandlung werden die Schweissdrüsen unter den Achseln verödet.

  • Der drei Jahre währende Winter, die erste von vier eschatologischen Katastrophen, lässt die Welt veröden.

  • Für diese Werft ist doch die Ems zu einem Kanal verödet worden!

  • Antwort schreiben Armut und soziale Ver(bl)ödung von Rainer Sawicki-Terwort Ganze Landstriche veröden Sozial inklusive der Infrastruktur.

  • Dann wird der Ultraschall appliziert und das Myom gezielt verödet, ohne Hautschnitt oder eine Punktion.

  • Der Schluss könne aber nicht sein, stets weitere Neubauflächen auszuweisen und parallel hierzu die Ortskerne veröden zu lassen.

  • Bei dieser robotergestützten Navigation können Elektroden punktgenau zum Herzen gesendet werden, um störende Stellen mit Strom zu veröden.

  • In der Realität kennzeichneten den Norden Neuköllns über viele Jahre verödete Straßenzüge, leere Ladengeschäfte und Gewerbehöfe.

  • Zum Leidwesen des Einzelhandels in den Innenstädten beziehungsweise den Steidtteilkernen, die zu veröden drohen.

  • Ostdeutschland bietet schon einen Blick in die Zukunft: verödete Vorstädte, menschenleere Dörfer, geschlossene Kindergärten.

  • Einzelhändler führen ohnehin ins Feld, dass durch eine City-Maut die Innenstädte veröden würden.

  • Neue Ansiedlungen erfolgten meist zum Schaden der Innenstädte, die veröden und deren Einzelhändler darben.

  • Die Bürger befürchten, daß die Halstenbeker Ortskerne im Zentrum und in Krupunder veröden.

  • Denn das Gebiet mit vielen Gewerbehöfen verödet seit Jahren.

  • Doch wir wollten Flagge zeigen für die City West, die schon ganz verödet wirkte.

  • Diese Wertschöpfung soll zurück aufs verödete Land, wo Schlachter, Metzger, Käsereien von den großen Ketten ausgehungert wurden.

  • Das Viertel ist verödet und isoliert.

  • "Dann wäre aber die Austauschfunktion der Gegenzentren nicht gegeben, die Innenstadt würde noch mehr veröden", fürchtet Lindberg.

  • Durch schonende Laserbestrahlung wird der Farbstoff aktiviert, so dass die Gefäße veröden.

  • Manch gutausgedachter Dokumentarfilm darf sich glücklich schätzen, auf dieser Strecke zur Fernsehdokumentation zu veröden.

  • Möglicherweise lassen sich Leberkrebs und viele andere Tumoren auf eine schonende Weise mit Radiowellen veröden.

  • Oder wird sie wie die meisten In-vitro-Städte und wie auch die Frankfurter Einkaufs-"Zeil" tagsüber bersten vor Leben und abends veröden?

  • Auch wenn's so schlimm nicht kommt: Jede Kultur lebt vom Austausch, und wenn der nicht mehr richtig funktioniert, verödet sie.

  • Das sähen viele lieber in der Innenstadt, um die City nicht veröden zu lassen.

Häufige Wortkombinationen

  • Krampfadern veröden
  • verödete Straßen, Landstriche

Was reimt sich auf ver­öden?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb ver­öden be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × D, 1 × N, 1 × Ö, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × N, 1 × R, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von ver­öden lautet: DEENÖRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Umlaut-Offen­bach
  5. Düssel­dorf
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Öko­nom
  5. Dora
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Oscar
  5. Echo
  6. Delta
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

veröden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­öden kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­ster­ben:
unbewohnt, menschenleer werden, veröden
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: veröden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: veröden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bz-berlin.de, 10.07.2022
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  19. Die Zeit (30/2002)
  20. Die Welt 2001
  21. DIE WELT 2000
  22. Junge Welt 1999
  23. Spektrum der Wissenschaft 1998
  24. Rheinischer Merkur 1997
  25. Süddeutsche Zeitung 1996
  26. Stuttgarter Zeitung 1995