untrüglich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ʊnˈtʁyːklɪç]

Silbentrennung

untrüglich

Definition bzw. Bedeutung

  • (veraltet) als Eigenschaft (von Personen): zuverlässig, verlässlich

  • von Dingen, insbesondere von Schlussfolgerungen und Indikatoren: sicher, nicht in die Irre führend, zuverlässig

Steigerung (Komparation)

  1. untrüglich (Positiv)
  2. untrüglicher (Komparativ)
  3. am untrüglichsten (Superlativ)

Anderes Wort für un­trüg­lich (Synonyme)

hart (Fakten) (ugs., fig.):
mit großer Kraft
nicht von Mitleid, Mitgefühl oder Barmherzigkeit geleitet - derart, dass es an Grausamkeit grenzt.
nicht in Abrede zu stellen (geh.)
nicht wegzudiskutieren(d) (ugs.)
nicht zu leugnen
nicht zu widerlegen
unabweisbar (geh.):
so, dass es nicht abgewiesen werden kann
unanfechtbar:
vor Gericht ohne Aussicht auf Erfolg, rechtskräftig
unangreifbar:
fest, beständig, widerstandsfähig
in der Situation befindlich, in der eine Person oder eine Sache aufgrund von Vorsichtsmaßnahmen weder verbal, argumentatorisch noch physisch angegriffen werden kann
unbestreitbar:
sich nicht bestreiten/leugnen/widerlegen lassend
unbezweifelbar:
so, dass es nicht bezweifelt werden kann
unfehlbar:
keine Fehler machend, sich nie irrend; in seinen Entscheidungen und Urteilen keinem Fehler oder Irrtum unterworfen
unleugbar:
sich nicht bestreiten/widerlegen lassend, unbestreitbar
unwiderlegbar:
so, dass man es nicht falsifizieren kann
unwiderleglich
unzweifelhaft:
ohne daran zu rütteln (zu zweifeln); ganz sicher
verlässlich:
so, dass man sich darauf verlassen kann
zuverlässig:
so, dass man darauf oder ihm vertrauen kann
zweifelsfrei:
ohne jeden Zweifel, eindeutig
zwingend

Gegenteil von un­trüg­lich (Antonyme)

fehl­bar:
an einer (gesetzlichen) Übertretung, Verfehlung oder Ähnlichem die Schuld tragend
nicht vollkommen gesund; stets zu Krankheiten neigend
trü­ge­risch:
einen falschen Eindruck vermittelnd; täuschend
trüglich
un­si­cher:
der Ausgang die Zukunft ist fraglich oder zweifelhaft, nicht klar
eine Gefahr drohend, in sich bergend
un­zu­ver­läs­sig:
so, dass man nicht darauf vertrauen kann

Beispielsätze

  • Mit untrüglichem Instinkt findet der Lachs in genau jenes Gewässer zurück, wo er einst geboren wurde.

  • Untrüglich mehren sich in der Natur die Zeichen für den Frühling.

  • Instinkt ist jener untrügliche innere Kompass, der einer Frau auch in einer fremden Wohnung sofort verrät, wo das Schlafzimmer liegt.

  • Frauen haben einen untrüglichen Instinkt für alles, außer für das, was auf der Hand liegt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Wrestler bewies er ein untrügliches Gespür für Humor, das er in einer seiner besten Rollen auch auf Netflix unter Beweis stellt.

  • Und zum Ziel hin zeigt die Tempoanzeige untrüglich, dass Küng die Kraft ausgeht.

  • Beides sind untrügliche Zeichen, dass wir uns nicht in der Stadt befinden, sondern im Moskauer Umland.

  • Auch meine Großmutter, die mit uns lebte, hatte einen untrüglichen Sinn für Gerechtigkeit.

  • Die Ästhetik der Statue im Park des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses ist ein untrüglicher Hinweis auf die Entstehungszeit.

  • Im Nahost-Gepäck hatte er guten Willen, ein untrügliches Gespür für starke Bilder - und nichts Konkretes.

  • Aber zum Glück gibt es auch so ein paar untrügliche Zeiten, dass sein bester Sex nur mit Dir stattfindet.

  • Es gibt ein untrügliches Zeichen dafür, dass man wieder in Deutschland ist.

  • Ein untrügliches Zeichen ist ein kurzes weißes Aufflackern des Bildschirms, gefolgt vom Speicher-Symbol in der linken unteren Ecke.

  • Ich habe ein untrügliches Feeling für den Mainstreamgeschmack.

  • Bradley zeichneten ein untrüglicher Orientierungssinn und ein unvergleichliches Timing aus.

  • Bei allen Unterschieden, eines eint alle Werke: Taaffe verfügt über ein untrügliches Gespür von Harmonie in Form und Farbe.

  • Da häuften sich bei seinen Spielerinnen die Eigenfehler - ein untrügliches Zeichen für abnehmende Konzentration.

  • Dazu kommt, dass die sechsfache Mutter eine untrügliche Menschenkenntnis hat.

  • Der Fuchs vom Tiber hat ein untrügliches Gespür für Geschäfte und Macht.

  • Ein untrügliches Zeichen dafür, daß bald Heiligabend ist.

  • Dieser Kerl hatte soeben seinen untrüglichen Instinkt für Diamanten bewiesen.

  • Beide haben - Ausbildung hin, Ausbildung her - ein untrügliches Gespür für eine unmittelbar zu Herzen gehende Harmonik.

  • Der ist für ihn ein untrügliches Instrument, um die wirklichen Präferenzen und lohnenden Dienstleistungen herauszufiltern.

  • Ein Hämatokritwert von 50 gilt als untrügliches Zeichen für Blutdoping.

  • Pirner findet sich durch die Jamben und Spondäen mit untrüglichem Textverständnis.

  • Denn dort Mitglied zu sein war ein untrügliches Zeichen, dass man gesellschaftlich "dazugehörte".

  • Der Mitgliederschwund ist dafür ein untrügliches Zeichen.

  • Und Helmut Kohl hatte - wie von ihm zu erwarten war - ein untrügliches Gespür für den angemessenen Lauf der Geschichte.

  • Zum erstenmal hatten wir das untrügliche Gefühl, daß die geschiedene Mutter zweier Kinder glücklich war.

  • Plötzlich hatte er das untrügliche Gefühl, er könnte ihren Tod nicht überleben.

  • Das Ziehen in der kleinen Zehe wird von vielen Menschen als untrügliches Zeichen für aufkommendes Regenwetter gewertet.

  • Sie bemerkt es mittlerweile mit untrüglicher Sicherheit, wann die einzelnen Teile einer Geschichte nicht exakt zusammenpassen.

Häufige Wortkombinationen

  • ein untrügliches Zeichen, ein untrüglicher Beweis, ein untrügliches Symptom, ein untrügliches Gespür, ein untrüglicher Instinkt

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf un­trüg­lich?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm un­trüg­lich be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × U & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × I, 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem N und G mög­lich.

Das Alphagramm von un­trüg­lich lautet: CGHILNRTUÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Ros­tock
  5. Umlaut-Unna
  6. Gos­lar
  7. Leip­zig
  8. Ingel­heim
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Richard
  5. Über­mut
  6. Gus­tav
  7. Lud­wig
  8. Ida
  9. Cäsar
  10. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Romeo
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Golf
  8. Lima
  9. India
  10. Char­lie
  11. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

untrüglich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­trüg­lich kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: untrüglich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: untrüglich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5638493 & 3016664. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. moviepilot.de, 25.02.2022
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  11. welt.de, 03.04.2011
  12. mainz-online.de, 06.03.2008
  13. abendblatt.de, 22.01.2008
  14. ovb-online.de, 30.05.2007
  15. abendblatt.de, 18.03.2005
  16. abendblatt.de, 22.12.2004
  17. Die Zeit (41/2003)
  18. Die Zeit (51/2002)
  19. berlinonline.de, 12.06.2002
  20. bz, 03.08.2001
  21. sz, 08.10.2001
  22. Die Zeit (46/2000)
  23. DIE WELT 2000
  24. FREITAG 1999
  25. BILD 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995